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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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soll er das meinetwegen tun. Zur Hölle mit dem Kerl. Ich kenne diese Leute schließlich nicht einmal.«
    Jetzt stiegen auch noch Tränen in ihren Augen auf, weshalb sich Eves Magen furchtsam zusammenzog. »Nein, nein, nein. Sie fangen jetzt bestimmt nicht an zu heulen. Schließlich sind Sie im Dienst und stehen vor der Tür eines Gebäudes, das ein verdammter Tatort ist.«
    »Seine Eltern und seine Familie. Und seine Cousine Sheila. Sie wissen ja, wie er immer von ihr spricht. Ich kann einfach nicht dorthin. Ich muss immer noch mindestens drei Kilo abnehmen, und ich habe auch dieses Hautpflegeprogramm noch nicht beendet, das meine Poren verkleinern soll - die im Augenblick einen Durchmesser haben wie die Krater auf dem Mond. Und wenn wir die Flüge bezahlt haben, haben wir frühestens in einem Monat wieder Geld. Wir sollten deshalb zu Hause bleiben. Warum können wir nicht einfach zu Hause bleiben? Warum müssen wir unbedingt dorthin?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht, weil Sie auch bei Ihrer Familie gewesen sind und -«
    »Aber er hat meine Eltern schon gekannt. Oder etwa nicht?«
    Die Tränen waren noch nicht verschwunden, merkte Eve, obwohl es das reinste Wunder war, dass die Glut in Peabodys braunen Augen sie nicht einfach verdampfen ließ.
    »Hat er meine Eltern etwa nicht schon vorher kennengelernt? Ich habe ich nicht einfach ins kalte Wasser springen lassen. Außerdem ist meine Familie anders.«
    Sie wusste, dass es ein Fehler war, zu fragen, aber die Worte platzten einfach aus ihr heraus: »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »Weil es meine Familie ist. Schließlich ist es ja nicht so, als ob ich seine Familie nicht kennenlernen wollte. Irgendwann. Aber dazu muss ich extra in ein fremdes Land und - ich weiß nicht - Innereien essen oder so. Das ist einfach widerlich.«
    »Ja, ich wette, dass die Tofu-Überraschung an Thanksgiving dagegen ein echter Knaller war.«
    Peabody kniff die Augen zu tödlichen Schlitzen zusammen und wollte von Eve wissen: »Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?«
    »Auf niemands Seite. Ich bin neutral. Ich bin, sagen wir mal, die Schweiz. Können wir jetzt endlich mit der Arbeit anfangen?«
    »Er hat auf der Couch geschlafen«, gab Peabody mit zitternder Stimme zu. »Als ich heute Morgen aufgestanden bin, war er schon nicht mehr da.«
    Eve stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Wann hat er heute Dienstbeginn?«
    »Um acht, genau wie ich.«
    Eve zog ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer der Abteilung für Elektronische Ermittlungen.
    »Nicht!« Peabody tänzelte panisch auf dem Gehweg hin und her. »Ich will nicht, dass er weiß, dass ich mir Sorgen um ihn mache.«
    »Halten Sie den Mund. Lieutenant Dallas, Sergeant. Ist Detektive McNab schon da?« Als dies bestätigt wurde, nickte sie zufrieden mit dem Kopf. »Okay, das war schon alles.« Sie drückte auf den roten Knopf und steckte ihr Handy wieder ein. »So, er ist im Dienst. Und das sind wir eigentlich auch.«
    »Dieser Schweinehund.« Plötzlich waren die Tränen verschwunden, Peabodys Augen wurden hart wie Stahl, ihr Mund wurde so schmal wie die Klinge eines Skalpells. »Fährt einfach ins Büro, als wäre nichts passiert.«
    »Himmel. Meine Güte. Mir platzt gleich der Schädel.« Eve legte ihren Kopf einen Moment zwischen ihre Hände, hob ihn wieder an, schob eine Hand in ihre Jackentasche und zog ein kleines Päckchen hervor. »Okay. Eigentlich wollte ich das erst später machen. Aber Sie nehmen es wohl besser jetzt.«
    »Mein Weihnachtsgeschenk? Das ist nett. Aber ich bin wirklich nicht in der Stimmung, um -«
    »Wenn ich Sie nicht eigenhändig erwürgen soll, machen Sie das blöde Päckchen auf der Stelle auf.«
    »Zu Befehl, Madam.« Peabody riss das Papier von der kleinen Schachtel, stopfte es in ihre Jackentasche und klappte den Deckel auf. »Das ist eine Schlüsselkarte.«
    »Ja, genau. Und zwar für den Wagen, der drüben in dem fremden Land am Flughafen stehen wird. Auch der Flug wurde bereits arrangiert, und zwar mit einem von Roarkes privaten Shuttles. Hin und auch wieder zurück. Machen Sie damit, was Sie wollen. Frohe, verdammte Weihnachten.«
    »Ich - Sie -, eins von seinen Shuttles? Und vollkommen umsonst?« Peabodys Wangen wurden rot wie Sommerrosen. »Und - und - und sogar noch einen Wagen, wenn wir dort angekommen sind. Das ist - das ist einfach -, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    »Super. Können wir jetzt vielleicht endlich gehen?«
    »Dallas!«
    »Oh

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