Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Fasern in den Kopfwunden gefunden.«
    »Ich warte noch auf die Ergebnisse aus dem Labor.«
    »Diese Muster. Sie könnten von Münzen stammen. Sieht nach einem mit Münzen gefüllten Stoffbeutel aus. Altmodisch, aber sehr zuverlässig. Die Schwellungen und auch die runden Abdrücke könnten von den Rändern stammen. Ja, vielleicht war es wirklich ein Beutel voller Münzen. Aber dem Gewicht zufolge, das zum Einschlagen eines Schädels nötig ist, müssen es jede Menge gewesen sein.«
    Sie setzte sich die Brille wieder auf und sah sich die Verletzungen noch einmal genauer an. »Sieht nach drei Schlägen aus. Der erste hat sie oberhalb des Genicks erwischt - da haben die beiden wahrscheinlich noch gestanden, und das Opfer hatte seinem Mörder den Rücken zugewandt. Dann ist sie in die Knie gegangen und hat den zweiten Schlag von oben abbekommen - man kann deutlich sehen, dass hier mit mehr Kraft und Schwung zugeschlagen worden ist. Und der dritte -«
    Sie trat einen Schritt zurück und schob sich die Brille wieder auf den Kopf. »Eins.« Sie ahmte einen einen beidhändi gen Schlag von rechts unten nach links oben nach. »Zwei.« Dieses Mal hob sie die Hände über ihren Kopf, bevor sie sie herunterkrachen ließ. »Und drei.« Sie schwang erneut einen imaginären Beutel, dieses Mal aber von links nach rechts, und nickte zufrieden mit dem Kopf.
    »Das passt zu den Blutspritzern, die wir gefunden haben. Die Abdrücke weisen darauf hin, dass es ein Stoffbehälter war - eine kleine Tasche, ein Beutel oder vielleicht ein Strumpf. Es gibt keine Abwehrverletzungen, sie hat sich also nicht gewehrt, denn sie wurde überrascht. Weil der Täter hinter ihr gestanden hat, hatte sie auch keine Angst. Falls er noch eine andere Waffe bei sich hatte - ein Messer oder einen Stunner, um sie damit zu zwingen, ihm den Rücken zuzuwenden -, warum hat er sie dann nicht auch damit umgebracht? Außerdem muss es ein lautloser Mord gewesen sein. Da das Opfer gleich nach dem ersten Schlag zu Boden gegangen ist, hatte es nicht mal Zeit zum Schreien.«
    »Es war also ganz einfach, vor allem, da der Täter gleich zur Sache gekommen ist.« Morris setzte seine eigene Brille ab. Seine langen, dunklen Haare trug er heute zu einem im Nacken verschlungenen Zopf, er hatte einen dunkelblauen Anzug an, der beinahe konservativ ausgesehen hätte, hätte der Designer ihn nicht noch mit feinen, leuchtend roten Nadelstreifen aufgepeppt. »Lassen Sie uns noch mal das vorherige Programm durchgehen.«
    Mit seinen versiegelten Fingern tippte er auf ein paar Symbole auf seinem Diagnosecomputer.
    »Hier ist die Verletzung im Gesicht. Lassen Sie mich die etwas vergrößern.«
    »Sie weist dasselbe ringförmige Muster auf. Wurde ihr also mit derselben Waffe zugefügt.«
    »Genau wie die Verletzungen am Bauch, am Oberkörper, an den beiden Oberschenkeln und der linken Hüfte. Aber etwas an der Sache finde ich interessant. Sehen Sie sich die Gesichtsverletzung noch einmal genauer an.«
    »Ich würde sagen, dass der Angreifer ihr sehr nah kam.« Sie brach ab und bedachte Morris mit einem verwirrten Blick. »So, wie die Schwellung liegt, scheint der Schlag von unten gekommen zu sein.« Sie wandte sich Morris zu, schwang ihre Faust in Richtung seiner Wange, er zuckte zusammen, denn sie hielt kaum eine Haaresbreite vor seinem Kiefer an.
    »Lassen Sie uns das Programm benutzen, ja?«
    Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Ich hätte Sie schon nicht erwischt.«
    »Trotzdem.« Er trat wieder vor den Monitor und behielt, als er das Programm aufrief, vorsichtshalber einen gewissen Abstand zu ihr bei. »Hier sehen Sie die Position und die Bewegungen des Angreifers. Sie sind so eingegeben, dass sie die Verletzungen verursachen, die die Frau davongetragen hat. Die Gesichtsverletzung weist auf einen Schlag von unten hin. Und zwar mit der linken Faust. Was wirklich seltsam ist.«
    Auch Eve runzelte die Stirn, als sie die beiden Figuren auf dem Bildschirm sah. »So schlägt kein Mensch jemals zu. Wenn er ihr aus dieser Position eine hätte verpassen wollen, hätte er erst mal richtig ausgeholt und sie dann von der Seite erwischt.« Sie zeigte auf ihren eigenen Wangenknochen. »Und wenn er von unten zugeschlagen hätte, hätte er sie ein Stück tiefer treffen müssen. Vielleicht hat er ja mit rechts geschlagen und - nein.«
    Sie wandte sich vom Bildschirm ab und der Leiche zu. »Mit einer Faust, vielleicht. Vielleicht kriegt man mit einer Faust eine solche Verletzung hin. Aber mit

Weitere Kostenlose Bücher