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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einem Kerl wie Ian suchen?
    Jetzt lebten sie zusammen und hatten einen Mietvertrag, der auf ihrer beider Namen lief. Und sie hatten sich zusammen ein neues Bett gekauft - ein obercooles Gel-Bett -, weshalb es nicht nur ihr, sondern sein und ihr Bett war. Darüber hatte sie bisher noch gar nicht nachgedacht.
    Auch jetzt bräuchte sie nicht darüber nachzudenken - hätte er keinen solchen Aufstand gemacht.
    Außerdem hatte er sie einfach sitzen lassen, deshalb sollte eigentlich auch er sie um Verzeihung bitten statt umgekehrt. Beinahe wäre sie von dem Gleitband gesprungen, das sie in seine Abteilung trug. Aber die Schachtel, die Dallas ihr gegeben hatte, brannte ein regelrechtes Loch in ihre Jackentasche, und der Gedanke, dass sie vielleicht auch nicht völlig unschuldig an ihrem Streit gewesen war, brannte ein noch größeres Loch in ihren Bauch.
    Vielleicht war ihr ja auch nur schlecht. Vielleicht hätte sie besser nicht noch hastig einen Sojaburger in sich reingestopft.
    Hoch erhobenen Hauptes marschierte sie in die Abteilung für Elektronische Ermittlungen, wo er tatsächlich an seinem Schreibtisch saß. In seiner neongrünen Hose und dem zitronengelben Hemd fiel er selbst in einem Raum, in dem die Leute alle Farben des Regenbogens trugen, auf.
    Sie atmete tief ein, stürmte auf ihn zu und piekste ihn unsanft zweimal mit dem Zeigefinger an. »Ich muss mit dir reden.«
    Seine kühlen, grünen Augen sahen sie flüchtig an und sofort wieder weg. »Ich habe zu tun.«
    »Fünf Minuten«, stieß sie zähneknirschend aus. »Und zwar unter vier Augen, wenn ich bitten darf.«
    Er stieß sich von seinem Schreibtisch ab, wirbelte schnell genug herum, dass seine langen, blonden Haare flogen, zuckte zum Zeichen, dass sie ihm folgen sollte, mit der Schulter und stapfte auf seinen leuchtend gelben Airboots Richtung Tür.
    Mit vor Verlegenheit und Zorn hochrotem Gesicht bahnte sie sich einen Weg an den anderen Schreibtischen vorbei. Die Tatsache, dass niemand lange genug in der Arbeit innehielt, um sie zu begrüßen oder ihr zu winken, machte deutlich, dass McNab mit ihrem Streit hausieren gegangen war.
    Aber das hatte sie schließlich auch getan.
    Er öffnete die Tür eines kleinen Pausenraums, in dem sich gerade zwei Detektives in der unverständ lichen Sprache der Computerfreaks miteinander stritten, und zeigte mit dem Daumen hinter sich. »Lasst uns mal kurz allein.«
    Die beiden Detektives trugen ihren Streit und zwei Dosen Kirschlimonade in den Flur hinaus. Natürlich, dachte Peabody, war es die weibliche Kollegin, die kurz stehen blieb und sie mit einem mitfühlenden, verständnisvollen Blick bedachte, während sie den Raum verließ.
    McNab holte sich eine gelbe Zitronenlimonade aus dem Automaten. Wahrscheinlich, weil sie farblich zu seinem Outfit passte, vermutete Peabody gehässig. Sie drückte die Tür hinter sich ins Schloss und lehnte sich gegen den Tisch.
    »Ich habe alle Hände voll zu tun, fass dich also besser kurz.«
    »Oh, es wird nicht lange dauern. Ich habe nämlich ebenfalls alle Hände voll zu tun. Wenn du heute Morgen nicht einfach heimlich aus dem Haus geschlichen wärst, hätten wir die Sache klären können, bevor der Dienst anfing.«
    »Ich habe mich nicht aus dem Haus geschlichen.« Er nahm einen großen Schluck von seinem Getränk und sah sie über den Rand der Dose an. »Ich kann nichts dafür, wenn du wie eine Tote schläfst. Außerdem hatte ich einfach keine Lust, gleich nach dem Aufstehen einer Frau über den Weg zu laufen, die völlig hysterisch ist.«
    »Ich? Hysterisch?« Wahrscheinlich wäre sie vor Scham im Erdboden versunken, hätte sie das Quietschen in ihrer Stimme gehört. »Du hast gesagt, dass ich egoistisch bin. Du hast gesagt, du wärst mir anscheinend vollkommen egal.«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe. Wenn du also nur alles noch mal durchgehen willst -«
    Peabody stemmte ihre Füße in den Boden und freute sich zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, dass sie ihm körperlich überlegen war. »Wenn du auch nur einen Schritt in Richtung Tür machst, bevor ich fertig bin, trete ich dir in deinen knochigen Arsch.«
    Seine Augen blitzten zornig auf. »Sag, was du zu sagen hast. Wahrscheinlich ist es mehr, als du in der ganzen letzten Woche mit mir gesprochen hast.«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass du mir immer ausgewichen bist.« Er knallte seine Getränkdose so heftig auf den Tisch, dass etwas von der zitronengelben Limonade durch die Öffnung schoss. »Du hattest immer irgendetwas

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