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Stoerfall in Reaktor 1

Stoerfall in Reaktor 1

Titel: Stoerfall in Reaktor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Hänel
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    Â»Wie Sie wollen«, sagt er. »Wir können uns auch heute Abend noch treffen.«
    Gunnar zieht sein iPhone aus der Tasche. »Ganz schlecht. Ich habe einen Termin in Hannover, da komme ich nicht drum rum. Morgen würde gehen, ist mir egal wann. Morgen ist Dienstag«, überlegt er laut. »Für Freitag haben sie diesen Tag der offenen Tür angesetzt. Wäre gut, wenn wir am selben Tag mit dem Material in der Zeitung wären, damit es richtig knallt. Oder nein, halt! Vielleicht besser sogar erst am Samstag. Lass sie ruhig erst noch ihre Party feiern und die Leute verarschen, umso größer wird dann die Wirkung des Artikels sein. Und am Wochenende haben die Leute viel Zeit, um in aller Ruhe Zeitung zu lesen. Also?«
    Â»Nach der Schule vielleicht. Können Sie nach Wendburg kommen? Aber nicht zur Schule, wir treffen uns …« Lukas überlegt. »Am Friedhof«, sagt er dann. »Da ist nie jemand zur Mittagszeit. Ist ausgeschildert. Aber es wäre vielleicht gut, wenn Sie ohne das Presseschild an Ihrem Auto kommen.«
    Gunnar blickt ihn fragend an.
    Â»Erstens«, sagt Lukas, »wir reden von Wendburg! Jeder sieht alles, auch wenn keiner da ist. Zweitens: Es gibt da vielleicht ein Problem, von dem ich Ihnen noch erzählen sollte …« Er berichtet kurz von Koschinski und Müller, wie sie bei seinen Eltern aufgetaucht sind und die Geschichte mit der Ärztin auf der Demo. Was Hannah über die beiden herausgefunden hat, verschweigt er, um zu vermeiden, dass er von der Computer-Hackerei erzählen muss.
    Â»Klingt fast nach Staatsschutz«, meint Gunnar. »Und das wiederum würde bedeuten, dass da tatsächlich irgendwas verdammt faul ist. Mann, ich hoffe nur, dein Material ist wirklich so gut, wie du behauptest.«
    Â»14 Uhr?«, fragt Lukas nur. »Ist das okay?«
    Gunnar nickt. »Ich bin da.«
    Â»Bringen Sie am besten einen Laptop mit, dann kann ich gleich ein paar Sachen erklären«, schlägt Lukas vor. Dann schiebt er seinen Stuhl zurück und steht auf.
    Â»Ich zahle«, sagt Gunnar und erhebt sich ebenfalls. Das zweite Guinness hat er kaum angerührt.
    Als Lukas wieder im Krankenhaus ankommt, findet er seine Mutter bei seiner Schwester im Zimmer. Karlotta schläft, Lukas’ Mutter sitzt am Fenster und liest. Auf dem Bett neben Karlotta liegen T-Shirt, Bademantel und Waschbeutel, alles von seiner Mutter.
    Â»Heißt das, du musst hierbleiben?«, fragt Lukas leise.
    Â»Sie wollen Karlotta für ein paar Tage zur Beobachtung dabehalten, bis sie sie richtig eingestellt haben. Und ich dachte, ich bleibe wenigstens wieder die erste Nacht bei ihr. Ich wusste ja schon vom letzten Mal, dass das passieren könnte und habe deshalb gleich meine Schlafsachen mitgenommen. Aber du musst dir keine Sorgen machen, sie kümmern sich hier wirklich alle ganz toll um Karlotta und sie macht ihre Sache gut. Sie ist jetzt einfach nur müde. Ist es okay für dich, wenn du mit dem Bus nach Hause fährst?«
    Â»Klar«, sagt Lukas. »Das Auto wirst du mir ja wahrscheinlich nicht geben.«
    Â»Komm mal her«, sagt seine Mutter. Als er sich zu ihr beugt, nimmt sie ihn in den Arm. »Ich bin froh, dass ich dich habe, mein Großer. Ich weiß, dass ich mich mehr um dich kümmern müsste, aber im Moment fehlt mir einfach die Kraft dazu. Sei mir nicht böse, ja? Ich mach’s wieder gut, das verspreche ich dir.«
    Â»Ich komme klar«, sagt Lukas nur. »Keine Panik, alles im grünen Bereich.« Wenn es bloß wirklich so wäre, denkt er gleichzeitig. Hoffentlich fängt sie nicht gleich auch noch mit Papa an, dass er sich nicht mit ihm streiten, sondern versuchen soll, ihn auch mal zu verstehen …
    Â»Versuch bitte, mit Papa klarzukommen, ja?«, sagt seine Mutter prompt. »Was war das heute Morgen schon wieder? Worüber habt ihr euch gestritten?«
    Â»Mit Papa kann man nicht streiten, das weißt du selbst am besten. Oder hast du irgendwann schon mal das Gefühl gehabt, dass er überhaupt zuhört, wenn du was sagst? Mal ganz abgesehen davon, dass er sowieso immer recht hat!«
    Â»Das stimmt so nicht, Lukas, und das weißt du auch. Außerdem glaube ich, dass er auf der Arbeit irgendwelche Probleme hat«, setzt sie noch hinzu. »Er hat nichts gesagt, aber …« Sie zuckt mit der Schulter.
    Â»Das glaube ich auch. Dass er Probleme hat, meine ich. Aber soweit ich

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