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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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ihr in einer kurzen Bewegung über den Arm, ein mühseliger Versuch, sie zu beruhigen, da er selbst um Beherrschung rang.
    „Bist du Jamian?“, fragte sie mit bebender Stimme.
    Er nickte und schob sie auf den Fahrersitz. „Und du bist Amy, richtig? Hab keine Angst. Es ist gleich vorbei. Kannst du fahren?“
    „Ich weiß nicht. Ich bin erst ein einziges Mal …“
    „Okay, dann wird es gehen. Fahr einfach geradeaus zur Hauptstraße.“ Rasch beugte er sich für ein paar gewisperte Worte dicht an ihr Ohr und drückte dabei mit dem Ellbogen wie aus Versehen die Hupe, damit die Kienshi nichts verstanden, was er ihr zuflüsterte: „Meine Freundin Laine kommt dorthin, sie kümmert sich um dich.“
    Amy nickte tapfer. „Geht es Junias gut?“
    „Ganz bestimmt!“, presste Jamian hervor und Amy startete den Motor. Magnus wies sie schroff an, zu verschwinden und nie wieder an die Vorkommnisse zu denken, wenn sie nicht sterben wollte. Jamian schlug die Tür zu und stellte sich den Kopf des anderen Mannes dazwischen vor. Der Motor heulte auf. Ruckelnd setzte sich der Mini in Bewegung.
    „Wird ’s bald, Bryonts?“, mokierte sich Magnus. „Dein Bruder saut uns noch das ganze Auto voll.“ Ein Zittern packte Jamian, er ballte die Fäuste, drehte sich beherrscht langsam um und warf seinem Gegenüber hasserfüllte Blicke zu.
    „Komm her und leg auf den Boden, was du an Waffen bei dir trägst“, wies Magnus ihn an. „Auch dein albernes Messerchen.“
    Jamian nahm seinen Dolch ab und warf ihn mit der Klinge voran wenige Zentimeter neben Magnus ’ Füße. Magnus lotste ihn ein paar Meter über den Parkplatz, weg von den Autos. Die beiden anderen Männer flankierten Jamian. An Flucht war nicht zu denken, selbst wenn sie Junias nicht in ihrer Gewalt hätten. Der Fahrer des ersten Wagens, ein Mann mit unglücklichen Gesichtszügen, stieg aus, trat zu Magnus und bekam von ihm die Anweisung, den Jungen nach Kingussie zu bringen, zu Holly Geralds, Jamians und Junias ’ Tante. Jamian wagte , erleichtert aufzuatmen, als der Mann in seinen Wagen stieg und losfuhr. Tante Holly würde wissen, was zu tun war; sie würde Junias besser helfen können als Laine und Amy, und bei Weitem besser als er. Er konnte nur hoffen, dass man ihm nichts vorspielte. Doch der Fahrer erschien ehrlich besorgt. Jamian sah dem Mann an, dass er die Gewalt verabscheute, die er gezwungen war , mit seiner Mitarbeit zu unterstützen.
    Erst jetzt, als er Junias in Sicherheit vermutete, registrierte er, dass die beiden Kienshi-Männer ihn an den Schultern gefasst hatten. Magnus zog eine Rolle Klebeband aus seiner Jackentasche. Duct Tape, von der reißfesten Sorte.
    „Na dann fang mal an zu beten, Bryonts.“ Er grinste hämisch. „Los, Hände falten!“
    Ein letzter Funken Hass reichte aus, um ein Lauffeuer aus Zorn in Jamian zu entfachen. Er biss die Zähne zusammen und starrte auf den Boden. Der Mini bog schubweise um die Ecke, die Limousine, in der Junias lag, hatte den Kleinwagen überholt und war bereits nicht mehr zu sehen.
    Jamian holte einen weiteren kleinen Moment heraus, indem er die Finger streckte und knacken ließ. Dann seufzte er ein innerliches Was soll ’s ? und faltete die Hände.
    Im gleichen Sekundenbruchteil riss er sie , so hart er konnte , nach oben und donnerte Magnus beide Fäuste unters Kinn. Der Kopf des Mannes wurde hart in den Nacken geschlagen. Jamian hätte nicht gedacht, dass die Zeit ausreichen würde, aber es gelang ihm, ein weiteres Mal auszuholen und mit einem rechten Haken nachzulegen. Seine Faust traf die Nase seines Gegners mit voller Wucht. Unter Magnus Keuchen hörte Jamian das Knirschen des brechenden Knochens. Blut spritzte bis auf sein T-Shirt. Dass ihm keine Zeit zu weiteren Aktionen blieb, war ihm klar, so gönnte er sich nur noch ein triumphales Lächeln. Magnus stieß ein schmerzerfülltes wie erbostes Grollen aus. Im nächsten Moment wurde Jamian herumgerissen und zu Boden geschleudert. Er schlug mit dem Gesicht auf dem Schotterboden auf. Splitt, Dreck und Blut mischten sich in seinem Mund und er spürte, wie ihm die Wange aufgeschürft wurde. Mit einer solchen Reaktion hatte er gerechnet. Die Genugtuung, Magnus nur einziges Mal die Fresse poliert zu haben, wog allerdings eindeutig schwerer, und das zornige Gebrüll des mächtigen Kienshi tat sein Übriges dazu.
    „Meinst du, das bringt dir was?“, keifte Magnus, Blut prustend. „Denkst du, du hättest auch nur die winzigste Chance gegen mich? Du bist ein

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