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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Hinsicht mit anderen Frauen zu vergleichen. Er war nicht sicher, ob sie sich aus solchen Worten überhaupt etwas machte. Ob sie sie hören wollte. Von ihm?
    Er spielte mit dem Gedanken , zurückzufahren. Verwarf ihn. Nahm ihn wieder auf. Ein Basketballspiel um das Leben seines Bruders.
    Nein, es gab keine Wahl. Er musste Junias da rausholen – und zwar , ohne sich das Geringste anmerken zu lassen. Wenn der Oberste Senator herausfände, dass er den Prophezeiten schon in seiner Gewalt hatte, war es zu spät. Dann konnte er allenfalls noch Kum bay ya singen und darauf hoffen, übers Wasser zu wandeln. Er wollte nicht darüber nachdenken, welche Folgen das nach sich ziehen würde.
    Beim Gedanken, worauf seine Kapitulation hinauslaufen würde, bildete sich dagegen Gelächter in seiner Kehle. Zumindest war es eine gute Ablenkung. Sinead ein Kind machen? Das war so absurd! So bescheuert, so … unmöglich.
    Um nicht hysterisch loszuprusten, presste er die Lippen zusammen und biss sich auf die Innenseite der Wange , bis Blut kam. Lachen musste er trotzdem.
    Entweder war sein Galgenhumor noch viel ausgeprägter, als er je gedacht hatte; oder sein Hirn redete seinem Körper beharrlich ein, dass alles nur ein schlechter Witz sein konnte.
    Viel zu schnell erreichte er den Parkplatz der Destillerie. Das mit Wildem Wein bewachsene Haupthaus lag schlafend da, seine Fenster blickten ihm undurchschaubar schwarz entgegen. Er parkte möglichst weit von allen menschlichen Zuschauern entfernt nahe ein paar angrenzenden Pferdeweiden. Der scharfe Duft von Whisky und die Gerüche, die bei seiner Herstellung entstanden, erfüllten die Luft und ließen sie in seinen Atemwegen brennen. Der Geruch der im Mondschein dösenden Pferde war dagegen mild und angenehm. Doch der Alkoholgestank hatte auch seine guten Seiten: Durch ihn würden die anderen Kienshi Laines Geruch weder an ihm noch in seinem Wagen wahrnehmen. Er öffnete beide Türen, um das Auto auszulüften.
    Bleib bloß auf Abstand, Laine ! , bat er in Gedanken.
    Bald schon näherten sich zwei Limousinen. Endlich, und doch viel zu früh. Sie parkten rechts und links vom Mini und nahmen ihn buchstäblich in die Zange. Durch die getönten Scheiben konnte Jamian nicht erkennen, in welchem Auto Junias war, er wandte sich auf gut Glück dem zu, der an seiner Fahrerseite zum Stehen kam. Dummerweise war es ausgerechnet Magnus, der aus dem Fond ausstieg und ihm somit gleich gegenüberstand . Bei Magnus ’ Anblick überkam Jamian erstmals das Gefühl, dass er viel tiefer in der Bredouille saß, als er es sich bisher eingestanden hatte. Die würden ihn tatsächlich dazu zwingen , mit Sinead zu schlafen. Notfalls mit Gewalt. In Magnus ’ Fall eher mit Vergnügen mit Gewalt. Die würden ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, vergewaltigen, um ihr teuflisches Spiel zu gewinnen.
    Aber all diese Gedanken waren wie weggewischt, als er einen Blick an Magnus vorbei ins Innere des Wagens werfen konnte.
    „Oh Gott, June!“ Sein Bruder lag wie leblos auf dem Rücksitz. Er versuchte , zu ihm zu gelangen, doch Magnus hielt ihn zurück, ohne ihn auch nur zu berühren. Ein überlegener Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Er ließ sich nicht zu einem Wort herab.
    „Lass mich los, du feiger Bastard!“, brüllte Jamian und kämpfte gegen die mentale Kraft an, die ihn zurückschob, weg von Junias. „Was habt ihr mit ihm gemacht? Ihr Dreckskerle, was habt ihr mit meinem Bruder gemacht?“ Die Stimme kippte ihm weg, er krallte sich an die geöffnete Fahrertür seines Wagens, um Magnus ’ Druck zu widerstehen. Junias hatte keine Farbe mehr ihm Gesicht, dafür jede Menge angetrocknetes Blut auf der Haut. Ob er atmete, konnte Jamian nicht ausmachen. Er konnte sich nicht einmal ausreichend konzentrieren, um nach Junias ’ Puls zu lauschen, dafür schlug sein eigenes Herz zu laut in seiner Brust.
    Junias? June ! Jamian glaubte, es würde ihm den Magen umdrehen, als sein Bruder auch auf seine mentalen Schreie hin nicht mit den Wimpern zuckte. Junias, sag bitte endlich etwas.
    „Setz die Kleine in deinen Wagen, Bryonts“, verlangte Magnus scharf. Erst jetzt registrierte Jamian das blonde Mädchen, das aus dem anderen Wagen gelassen wurde. Die Angst stand ihr im Gesicht, doch ebenso viel hilflose Wut. Ihre Lippen waren nur ein dünner Strich und ihre Hände zu Fäusten geballt. Sie lief wie befohlen zu ihm, wurde auf halbem Weg langsamer und warf ebenfalls ängstliche Blicke in den Fond des anderen Wagens.
    Jamian strich

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