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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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geschickt.“
    Nach Hause? Das Schaudern wurde zu einer eisigen Kälte in seinem Nacken. „Wovon sprichst du? Wer bist du?“
    „Frag Laine.“
    „Laine?“ Jamian spürte, wie sich seine Hand gefährlich fest um das Mobiltelefon schloss. Ruhig, beschwor er sich. Nicht noch das Handy schrotten. „Was ist mit Laine?“
    „Sie wartet auf dich.“
    Die Verbindung wurde beendet.
    „Scheiße!“, fluchte Jamian und rannte unvernünftig schnell zu seinem Auto. Ein paar Leute schüttelten staunend die Köpfe. Der Senat würde ihn für das Missachten des Gesetzes Verhalte dich unauffällig wochenlang inhaftieren können, doch darum kümmerte er sich nicht.
    Er saß noch nicht ganz im Wagen, als das Handy erneut summte.
    „Hallo?“ Dass seine Stimme viel zu erregt klang , um die Nervosität zu verbergen, war ihm einen Moment lang egal, doch Sineads aufgebrachtes „Jamie?“ ließ ihn die Nachlässigkeit sofort bereuen.
    „Jamian?“, rief Sinead ein weiteres Mal, da er nicht sofort antwortete. „Was ist passiert?“
    Dass sie ihm die Antwort „Nichts“ kaum glauben würde, lag auf der Hand. „Ich muss nach Hause.“ Er startete den Motor und trat das Gaspedal durch. „Es ist irgendetwas mit Laine.“
    „Oh nee!“, rief Sinead. „Jamian, mach keinen Mist, okay? Warte auf uns, wir kommen. Bitte tu jetzt nichts Unüberlegtes. Die locken dich in eine Falle.“
    „Bleib mit Junias , wo du bist.“ Jamian schlug aufgebracht gegen das Lenkrad, das unter der Wucht seines Handballens gefährlich knarrte. Er kannte Sinead gut genug, um zu wissen, dass sie einen feuchten Dreck auf seine Worte geben würde.
    „Ich informiere den Senat und lasse Männer schicken. Aber das dauert, Jamian, und ich …“
    „Wenn deine Jäger Laine etwas tun, reiße ich dir höchstpersönlich den Arsch auf! Du weißt, wie die drauf sind! Die fackeln nicht lange und fragen erst hinterher. Wenn überhaupt.“
    „Ich lass ein Kommando in der Nähe Stellung beziehen und auf meinen Anruf warten“, sagte Sinead. Er hörte im Hintergrund, wie sie auf ihrem zweiten Handy herumtippte. „Dann fahr ich zu dir nach Hause und entscheide von dort aus. Aber wir brauchen sicher noch zwei Stunden bis nach Glen Mertha. Bitte fahr zuvor nicht hin. Das stinkt doch nach einem Köder. Fall nicht schon wieder auf die Blutsaugerin rein! Denk daran, dass sie dich letzte Nacht noch als Futter angesehen hat!“
    Du kannst mich mal ! , dachte Jamian, brummte aber etwas, das nach Zustimmung klang. Er dachte daran, die ganze Zeit, aber sein Gefühl sagte ihm etwas anderes.
    „Sin? Junias bleibt , wo er ist!“
    Nachdem Sinead aufgelegt hatte, rief Jamian bei Rachel an, doch niemand ging ran. Fluchend jagte er den Mini etliche Schnörkelstraßen entlang, überholte zahllose Fahrzeuge und geriet nur durch viel Glück in keine Verkehrskontrolle. In seinem Kopf wurden auf neurotische Weise alle möglichen und unmöglichen Szenarien vor ihm durchgespielt, die ihn immer unruhiger werden ließen.
    War Laine wirklich bei ihm zu Hause? Er konnte sich nicht vorstellen, wie sie bei diesem Sonnenschein dahin gekommen war. Ob es ihr gut ging, stand in nicht vorhandenen Sternen. Und ebenso … ob sie Junias, auch wenn sie ihn aus irgendeinem Grund nicht ausgeliefert vielleicht dennoch verraten hatte.
    Auf welcher Seite stand sie nur, sein finsteres Mädchen?
    Jamian knurrte frustriert. Sie bremste sein Hirn aus, sie nahm ihm die klaren Gedanken. Das war nicht gesund, doch zu allem Überfluss fühlte es sich gut an. Sie legte einen Nebel um ihn, einen herrlichen, einlullenden Dunst, der die scharfen Konturen der Welt weichzeichnete. Der Teufel wusste, was sie alles in diesem Nebel vor ihm verbarg. An der nächsten Ecke konnte sein Tod auf ihn warten und er schlenderte in genüsslichem Staunen darauf zu.
    Als er die letzte Straße entlangraste , hämmerte sein Herz bis unter die Kopfhaut. Die Sonne stand tief über den Wäldern im Westen und würde bald untergehen. Abendrot ließ den Himmel glühen und zu einem Komplementär der tannengrünen Bäume werden. Er schoss um die Kurve und bremste abrupt vor dem Haus ab.
    Das Bild, das sich ihm bot, war surreal. Er stieg aus dem Wagen, machte ein paar Schritte und blieb stehen.
    Fast hätte er gelacht. Das war nicht echt! Blödsinn, er drehte durch. Kranke Halluzination! Morbide Selbstverarsche.
    Reiß dich zusammen, Schwachkopf!
    Er presste die Lider zu, öffnete sie wieder.
    Das Bild war unverändert, dabei sollte es verschwunden

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