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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Magnus.
    Das hätte er sich denken können. Jamian ballte die Fäuste und warf seinem Bruder einen vernichtenden Blick zu, den dieser eisig erwiderte.
    Du wirst keinen Ärger machen, Kleiner! Du bleibst da sitzen und gibst keinen Mucks von dir. Haben wir uns verstanden?
    Junias antwortete mit Schweigen. Selbst seine Gefühle hatte er wieder sicher in sich verschlossen. Jamian kochte innerlich. Dass Catherine sich ein weiteres Mal räusperte und Magnus bereits die Brauen hochzog, machte es nicht besser.
    Junias. Versprich es mir! Mach. Keinen. Scheiß!
    Mit anschwellender Besorgnis registrierte Jamian, wie Junias ’ Mundwinkel gefährlich zuckten. Magnus erhob sich langsam, die Brüder fest im Blick, während Catherine ein Fläschchen aus ihrem Koffer zog und eine Spritze damit aufzog. Jamians Sichtfeld zog sich zusammen, es verschwamm von den Rändern ausgehend. Gestochen scharf blieb nur das Bild von Catherines Fingern, die die Luftbläschen aus der Spritze klopften. Ein wenig klare Flüssigkeit trat aus und tropfte auf den Teppich. Ein eisiger Schau d er kroch ihm den Rücken hoch, um sich in seinen Nacken zu verbeißen. Es war so weit , er konnte das Gift riechen. Immer noch lehnte er am Esstisch, gab sich unbeeindruckt, doch der sich ausbreitende Geruch schnürte ihm die Kehle zu. Sein Atem ging schwer, als hätte er klumpenweise Teer in der Brust, an dem er vorbeiatmen musste. Wenn doch wenigstens Junias vernünftig wäre.
    June , flüsterte er erneut wortlos. Junias … Bitte .
    „Bitte setz dich, Jamian.“ Catherine trat näher. Er ließ sich fahrig auf einen Stuhl fallen, die Augen auf Junias gerichtet, um die Spritze nicht länger anzustarren.
    Ich kann sie schlagen , wisperte dieser in Gedanken. Hinter seinen Augen leuchtete etwas. Mut, Entschlossenheit, Kampfgeist. Und purer Irrsinn.
    Jamian stöhnte innerlich. Einen Scheißdreck kannst du! Er schrie die mentalen Worte fast.
    Doch, ich glaube, dass ich …
    Jamian hatte genug gehört. Mit einer blitzschnellen Bewegung schlug er Catherine die Spritze aus der Hand. Im gleichen Moment wurde er quer über den Tisch geschleudert und fand sich mit dem Gesicht an der Wand wieder. Sein Hals wurde zugedrückt, seine Stirn gegen das Gemäuer gepresst. Der Aufprall hatte ihm die Lippe aufgeschlagen, das Blut war überall auf der Tapete, in seinem Mund und tropfte ihm vom Kinn. Niemand stand in seiner Nähe, doch er spürte förmlich, wie Magnus am anderen Ende des Raumes grinste. Jamian rang nach Luft.
    Glaubst du mir jetzt? Er musste sich stark auf die mentalen Worte konzentrieren, damit sie seinen Bruder erreichten. Junias ’ Gesicht konnte er nicht sehen, aber er hörte das fassungslose Gestammel in seinen Gedanken. Du kannst Magnus nicht schlagen, der macht uns beide fertig. Bitte June, versprich mir, dass du dich zurückhältst .
    Er hörte Junias wilden Herzschlag lauter als das mühsam gewisperte Okay in seinem Kopf.
    „In Ordnung, Magnus, danke. Dreh ihn bitte um.“
    Catherine entfuhr ein Seufzen. Sie trat näher an ihn heran. Jamian wurde abrupt ein Stück in den Raum gezogen, in einer schleudernden Bewegung gewendet wie ein Omelette in der Pfanne, und mit dem Hals an die Wand gepresst. Er versuchte, den körperlosen Griff mit seinen Fingern zu lockern, wobei er sich selbst die Haut am Hals aufkratzte, denn da war keine Hand um seine Kehle geschlossen, fühlte es sich auch so an. Magnus stand am anderen Ende des Zimmers. Wie zur Frage hob er eine Braue an.
    Na, genug ?, sollte dies wohl bedeuten.
    Jamian schlug kurz die Augen nieder und wieder hoch; die Andeutung eines Nickens. Junias saß bewegungslos, als wäre er zu Eis geworden, und starrte ihn aus seinen hellgrünen Augen ungläubig an.
    „Seine Arme bitte zur Seite“, wies Catherine ihren Begleiter an. „Das war unnötig, Jamian, das solltest du wissen.“
    Hätte sie dumm gesagt, müsste er zustimmen, aber dem Unnötig widersprach er im Stillen. Magnus zerrte ihm auf die Entfernung die Arme auseinander.
    „Es besteht kein Grund, rabiat zu werden, Magnus!“ Catherine schien verärgert. „Entschuldige, Jamian.“
    Der Druck um seine Kehle ließ nach. Gierig sog er die Luft ein, sie brannte ihm im Hals, sodass er husten musste. Catherine war ganz nah, ihr Blick glitt abschätzend über seinen schwer atmenden Körper. In der linken Hand hielt sie die Spritze mit dem Serum. Ein Gift, geschaffen in den Laboratorien der Kienshi aus dem Blut von Vampiren.
    Jamian spürte, wie seine Fassade

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