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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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tot, oder?“, fragte Amy unvermittelt. „Was ist passiert?“
    Junias trat zurück zu seinem Helm, kauerte sich wieder darauf zusammen und legte das Kinn auf die Knie. Er wunderte sich, wie sie danach fragen konnte. An ihrer Stelle hätte er andere Fragen gestellt. Er wäre vermutlich schnellstmöglich geflüchtet und hätte die nächste Irrenanstalt informiert. Oder die Ghostbusters. Amy dagegen erkundigte sich nach den Eltern des Monsters.
    „Entschuldige“, meinte sie. „Du musst mir es mir nicht erzählen, wenn es dir zu nahe geht.“
    Verwirrt sah er auf. „Du machst dir Gedanken, dass du mir zu nahe treten könntest?“ Amy ließ einen Mundwinkel und eine Schulter gemeinsam zucken, was selbstverständlich und dabei unsagbar süß aussah. „Abgefahren. Du hast vielleicht Nerven. Aber nein, du trittst mir nicht zu nahe. Meine Mutter ist schon lange tot. Ich habe sie nie kennengelernt, sie ist bei meiner Geburt gestorben.“
    „Das tut mir leid.“ Amy hockte sich neben ihn und legte ihm zaghaft eine Hand auf den Arm. Muss es nicht, wollte er entgegnen – seine Standardantwort. Aber diese hätte sich an dieser Stelle falsch angefühlt. Das hier war alles, aber nicht Standard.
    „Mir auch“, sagte er und aus irgendeinem Grund musste er die Nase hochziehen. „Nun, meinen Vater hat es vor eineinhalb Jahren erwischt. Klassischer Arbeitsunfall: Ein Vampir war stärker als er.“ Zynisch zu sein, behagte ihm nicht, war aber besser , als für ein Weichei gehalten zu werden.
    „Oh Gott.“ Er spürte ihre Hand auf seinem Arm erzittern.
    „Sie schickten dann die Jäger“, sprach er tonlos weiter. „Schwere Jungs, deren Aufgabe es ist, die Wächter bei Bedarf zu unterstützen. Sie haben ihn schnell gefasst, den verdammten Blutsauger. Ein Einzelner von uns mag zu schlagen ein, aber unser Volk ist es nicht.“ Er erwischte sich dabei, wie er Amys Hand auf seinem Arm anstarrte und sich an dem Anblick festklammerte. Er konnte selbst durch sein Shirt spüren, wie ihre Handfläche immer feuchter wurde. „Seitdem ist Jamian der Wächter von Glen Mertha. Seit etwa einem Jahr herrscht wieder Frieden. Wir lassen die Blutsauger in Ruhe und sie lassen euch weitestgehend in Ruhe.“
    „Wann wurdest du verwandelt?“ Amy musterte ihn grüblerisch. „Warte, ich glaube, ich weiß es selbst. Vor etwa drei Monaten, richtig?“
    Junias nickte. „Du hast es bemerkt?“
    „Im Nachhinein ergibt es Sinn. Mir ist aufgefallen, dass du lange nicht zur Schule gekommen bist. Seitdem schien es mir, als ob du dich verändert hättest. Du wirktest immer so nervös. Richtig gehetzt.“
    Junias unterdrückte ein Stöhnen. „Schule ist schwer zu ertragen. Wenn du selbst den Stoff anhören musst, den sie vier Räume weiter durchnehmen, und all den Mist mitbekommst, der sonst noch geredet wird, dann kann das ganz schön unruhig machen. Die Gerüche sind teilweise noch schlimmer. Und ständig die Angst, jemand könnte etwas merken.“
    „Aber jetzt hast du keine Angst.“
    Ganz im Gegenteil. Es tat gut, mit jemandem zu sprechen. Amys Hand auf seinem Arm fühlte sich wunderbar an. Einen Moment lang überlegte er, seine Hand auf ihre zu legen. Ob sie das missverstehen würde?
    „Ist das eigentlich verboten?“, fragte sie plötzlich und runzelte die Stirn. „Du weißt schon. Dass ihr mit normalen Menschen befreundet seid.“
    „Kein Problem.“ Junias lächelte sie beruhigend an. „Ihr dürft nur nichts davon wissen. Wobei es Ausnahmen gibt, aber das gibt ein Heidentheater mit unserer Regierung. Meine Tante väterlicherseits hat einen normalen Mann geheiratet. Er wurde von unserem Senat … ähm, na ja, sagen wir, auf Eignung überprüft und danach eingeweiht. Das ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Die Senatoren sind nicht zimperlich und mein Onkel war nach der Sache für lange Zeit nicht mehr sicher, ob er meine Tante wirklich heiraten wollte. Er meinte, es wäre der reinste Psychoterror gewesen.“
    „Oh. Dann bleiben wir besser dabei, dass ich nichts weiß.“ Amy zwinkerte und wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht herum. „Rein gar nichts. Ich bin völlig ahnungslos.“
    „Das wäre mir auch lieber.“ Erleichterung machte sich in ihm breit. „So wichtig ist das schließlich auch nicht, oder?“
    „Meine Nan wäre sehr glücklich darüber, wenn sie erführe, dass ich mit einem Unamjua-Oidhche ausgehe. Ein Wasserpferd oder ein Selkie wären ihr allerdings noch lieber gewesen.“
    „Man nimmt , was man kriegen

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