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Stollengefuester

Stollengefuester

Titel: Stollengefuester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marijke Schnyder
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Klopfenstein und Alfred Künzi eilten herbei. Polizist Bucher deutete auf die Spuren im Schnee. »Schaut selber, das ist der Schuh!«
    »Der Mörder, ja«, rief Nino Zoppa, »der ist dort drin!«
    Seine Augen folgten den Spuren bis zur Kaverne.
    Er bückte sich. »Und die anderen Spuren gehören Nore Brand. Sie ist bei ihm.«
    Er war kreidebleich.
    »Und ich kann’s euch endlich beweisen!«, stieß Bucher hervor. Er kniete schon im Schnee, riss seinen Militärrucksack auf und zog den Gipsabdruck hervor. Er legte ihn vor sich hin und schaute abwechselnd von der Spur im Schnee zum Gipsabdruck. »Ja, das ist er! Ich hab ihn!«, rief er triumphierend.
    Die drei anderen aber ließen ihn zurück. Sie stapften durch den Schnee in Richtung Felsenkaverne.
    »Passt auf, der Kerl ist gefährlich! Er ist immerhin ein Mörder!«, schrie Bucher. »So wartet doch auf mich!« Er stopfte den Gipsabdruck in seinen Rucksack und rannte den anderen hinterher.
    Nino Zoppa riss das Tor auf und war erstaunt, dass es so leicht nachgab.
    Die Kaverne schien leer zu sein.
    Er trat ein und schnupperte die muffige, kalte Luft in der Höhle.
    »Ja, das ist er. Ich kann den Kerl riechen!«, rief er den anderen zu, »der war in Amsterdam und hat Plodowski in eine Gracht geworfen. Und vorher hat er in Basel den Anwalt vergiftet.«
    »Und zum Auftakt hat er den Direktor um die Ecke gebracht«, sagte Bucher und schaute Nino an. »Ach so, jetzt begreife ich, deshalb habe ich ein paar Tage für die Katz gesucht. Der Kerl war also weg!«
    Elsi Klopfenstein stand mitten in der Kaverne, die Arme eingestützt.
    »Da ist ja keiner!«, rief sie enttäuscht. »Wo seht ihr, um Gottes willen, einen Mörder?«
    »Die Spuren führen hierher und nur hierher und keine einzige Spur führt hinaus«, erklärte Bucher.
    »Dann gibt’s nur eins«, folgerte Elsi Klopfenstein. »Der muss irgendwo im Stollen sein.«
    »Im Stollen?«, fragte Nino Zoppa. »Wo ist da ein Stollen?«
    Da begann das Handy in seiner Hosentasche zu vibrieren.
    »Bastian? Warte, ein Moment, ich habe hier ein schlechtes Netz!«
    Er rannte hinaus.
    »Bastian, verdammt noch mal, Nore ist mit Heller im Berg. Warum kommt ihr nicht?« Er schluchzte plötzlich auf vor Verzweiflung. »Nore ist in Lebensgefahr! Warum bist du nicht schon längst hier? Aber immer, wenn’s drauf ankommt, bleibst du im warmen Büro sitzen und reißt deine Klappe auf für schlaue Vorschläge!«
    Zornig stopfte er das Handy weg und rannte in die Kaverne zurück.
    »Und?«, fragte Elsi Klopfenstein neugierig. »Was sagt der Chef in Bern?«
    »Warten!«, schrie Nino Zoppa fassungslos. »Wir sollen einfach warten!«
    »Warten?«, schrie Elsi zurück. »Das ist wieder einmal typisch!«
    »Wenn wir Nore zu retten versuchen, dann wird’s erst recht gefährlich, meint Bärfuss.«
    »Also, dann warten wir eben«, sagte Bucher und ließ sich auf einen Stapel alter Militärwolldecken fallen. »Bärfuss ist ein alter Fuchs. Der weiß genau, was er sagt.«
    »Das finde ich auch. Wir dürfen Frau Brand auf keinen Fall gefährden«, meinte Fritz Künzi. »Wir dürfen jetzt gar nichts übereilen. Das weiß ich vom Jagen. Warten und beobachten. Die Lage unter Kontrolle halten. Das ist das einzig Richtige.« Mit diesen Worten setzte er sich zu Bucher auf die Wolldecken.
    Elsi Klopfenstein trat zu Nino Zoppa und schaute Bucher und Künzi verächtlich an.
    »Ihr zwei seid mir schöne Feiglinge, rettet ihr nur eure Hintern!«, sagte sie mit einer abfälligen Bewegung in ihre Richtung. »Nino und ich gehen jetzt in den Berg hinein und holen Frau Brand da heraus.«
    Sie packte Nino bei der Hand.
    »Danke, aber da sind wir schon«, sagte Nore Brand, die in genau diesem Augenblick aus dem Stollen trat.
    Polizist Bucher und Alfred Künzi sprangen auf ihre Füße und schauten verlegen zu Boden.
    »Nore«, schrie Nino erleichtert, »du lebst!«
    Hinter ihr tauchte Hene auf. Er leuchtete mit seiner großen Taschenlampe die Kaverne ab. »Seid ihr etwa unsere Rettungstruppe?«
    »Was? Du bist auch da drin? Und was willst du mit einer Rettungstruppe?«, fragte Elsi staunend. »Die braucht so einer wie du doch nicht!«
    »Wo ist Heller?«, mischte sich Bucher lauthals ein. »Ich habe den Beweis, dass er mit dem Direktor auf dem Spaziergang war, als dieser zu Tode stürzte.« Bucher holte den Gipsabdruck aus dem Rucksack. »Wir haben es eben überprüft und bewiesen.«
    Nore Brand nickte ihm anerkennend zu. »Sehr gut. Der Mann ist im Stollen. Er ist leicht zu

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