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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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woanders versuchen sollte. Sein knurrender Magen forderte jedoch sein Recht, und so trat er an den einzigen Tisch, an dem noch keiner saß.
    »Ich hätte gerne einen Kr… Becher Marangree-Wein und etwas zu essen«, sagte er zur Schankmaid.
    »Marangree-Wein gibt es nicht. Entweder du trinkst guten T’wooler, oder du kannst am Marktbrunnen Wasser saufen«, antwortete die Frau nicht gerade höflich.
    »Dir passt wohl unser Wein nicht, weil du nach diesem violetten Gesöff fragst?« Einer der Anwesenden, seiner Tracht nach ein Angehöriger des unteren Adels, erhob sich von seinem Platz und baute sich drohend vor Rogon auf.
    Nun mischte sich ein weiterer Gast ein. »Eigentlich ist unser guter t’woolischer Wein viel zu schade für einen blauen Lumpen. Scher dich ins Wardan-Sechstel und sage den Leuten dort, sie sollen so rasch wie möglich aus T’wool verschwinden. Sonst schicken wir sie ohne jeden Umweg zu ihrer Ilyna.«
    Rogon spürte, dass der Augenblick, in dem er die Taverne ohne Probleme hätte verlassen können, verstrichen war, und stand auf. »Ist das die Art, einen Barden zu begrüßen? Dabei heißt es, die T’wooler wären höfliche Leute und großzügig, wenn ihnen ein Lied gefällt.«
    Seine Hoffnung, die Anwesenden dazu zu bringen, ihn zum Singen aufzufordern, und dadurch die Situation zu entschärfen, verflog jedoch mit dem Fausthieb, den der erste T’wooler ihm ansatzlos verpasste. Hätte der Mann richtig ausgeholt, hätte er einen Ochsen umhauen können. So aber blieb Rogon auf den Beinen und schlug seinerseits zu. Der andere brachte noch einen erstickten Laut über die Lippen und stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden.
    »Du hast meinen Freund niedergeschlagen!«, brüllte der andere T’wooler und riss sein Schwert aus der Scheide. Drei andere Männer eilten an seine Seite, und Rogon begriff, dass sie sich nur mit seinem Tod zufriedengeben würden.
    »Zieh mein Schwert. Es ist zwar etwas zu lang für dich, aber mit deiner eigenen Klinge kommst du gegen diese Kerle nicht an«, forderte Tirah ihn auf und verschmolz in einer Weise mit ihm, als wären sie eine Person.
    In dem Augenblick stürzte Tharon herein. Er sah den Bewusstlosen und dessen vier Freunde, und dann Rogon. Der junge Wardan leuchtete in einem satten Blau, das mit Sicherheit nicht allein menschlicher Herkunft war. Mehr jedoch erschreckte Tharon die schemenhafte, violette Gestalt, die Rogon wie eine zweite Haut umgab. Es war eine jugendlich aussehende, schlanke Frau in der Tracht einer Mar-Kriegerin, doch der harte Glanz der violetten Augen und die langen, violett strahlenden Haare verrieten ihm, dass es Tirah war. Er hatte sie in etlichen Kriegen kämpfen gesehen und wusste, dass das Leben der vier Narren, die den jungen Wardan herausgefordert hatten, keinen schleimigen Pilz mehr wert war.
    »Halt!«, rief er und legte in seine Stimme genug Macht, um die T’wooler zu stoppen. Die Männer schüttelten sich wie nasse Hunde und starrten verständnislos auf die Schwerter in ihrer Hand.
    »Steckt die Waffen ein, nehmt euren Kumpel und geht nach Hause«, befahl Tharon ihnen und wandte sich dann Rogon zu.
    Noch immer umgab Tirahs Geist diesen wie eine Aura, und sie wirkte misstrauisch und kampfbereit. Die anderen Anwesenden in der Taverne waren magisch zu unbegabt, um ihre Anwesenheit zu spüren oder sie gar sehen zu können. Das war ein Glück, denn andernfalls wären Gerüchte in die Welt gesetzt worden, an denen Tharon wenig gelegen war. Nun aber galt es erst einmal, sich mit der geisterhaften Tirah und dem jungen Mann, der sie in sich trug, zu verständigen. Daher hob er lachend die Hand und winkte die Schankmaid heran.
    »Bring einen Krug mit dem besten T’wooler, zwei Becher sowie zwei Näpfe mit dem guten Eintopf, den es hier gibt!« Obwohl er diesmal nur wenig Beeinflussung in seine Stimme legte, gehorchte die Frau aufs Wort. Tharon deutete auf den freien Tisch und lächelte Rogon und Tirah zu.
    »Wir sollten uns setzen, etwas essen und dabei gemütlich einen Schluck Wein trinken.«
    »Wer bist du?«, fragte Rogon argwöhnisch.
    »Man nennt mich Daar. Ich bin ein Barde, wie du siehst, und wollte nicht zulassen, dass ein paar betrunkene Kerle einem anderen Barden Schaden zufügen.«
    »Sie hätten eher selbst Schaden genommen!« Diesmal führte Tirah Rogons Zunge.
    »Das wäre genauso schlecht gewesen«, antwortete Tharon, »denn dann hätte der Richter des Königs dich verhaften lassen, und mit Fremden macht man hier in T’wool

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