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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Betrug und Verrat. Genauso gut könnten wir wieder zum Fehdewesen zurückkehren als Mittel, um unsere Probleme zu lösen, und dem barbarischen Namen, den uns der König gibt, alle Ehre machen. Wir sind die Männer, die die Verantwortung tragen. Wir müssen Führungsverhalten zeigen. Fehden sind genau das, wogegen ich kämpfe. Wenn das deine Lösung ist, um Ruhe und Ordnung in die Highlands zu bringen, dann will ich nichts damit zu tun haben.«
    »Das alles wäre überhaupt nicht nötig gewesen, wenn du mir den Gesetzlosen von vornherein ausgeliefert hättest.«
Argyll presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. »So, wie es deine Pflicht war.«
    Ging es ihm etwa darum? Jamie wusste, dass sein Cousin wütend gewesen war, aber er hatte geglaubt, Argyll hätte ihn verstanden. »Ich hatte dir erklärt, warum ich glaubte, dass es notwendig war, mit dem MacGregor zu verhandeln – nach dem Desaster mit den Lamonts.«
    Argyll tat die Zerstörung von Caitrinas Clan mit einer kurzen Handbewegung ab, und Jamie biss die Zähne zusammen. Manchmal machte die Gefühlskälte seines Cousins ihn rasend.
    »Dein Bruder hat voreilig gehandelt«, gab Argyll zu.
    Eine Untertreibung, wie sie größer nicht sein konnte. »Und das tat er in deinem Namen«, machte ihn Jamie aufmerksam. »Du hättest die Unterstützung einiger anderer Chiefs verloren, wenn keine Wiedergutmachung geleistet worden wäre. Wenn du den MacGregor an den König übergeben hättest, wärst du von jeder Schuld an seinem Tod befreit gewesen. Alasdair MacGregors Blut würde an den Händen des Königs kleben. Doch stattdessen hast du es nur noch schlimmer gemacht. Gott, Archie, ist dir denn nicht klar, was du getan hast?«
    »Ich habe einen berüchtigten Gesetzlosen, Mörder und Rebellen beseitigt.«
    »Aye «, stieß Jamie durch zusammengebissene Zähne hervor. »Und durch deinen Betrug und Verrat hast du ihn zu einem Märtyrer gemacht. Das wird die Gesetzlosen mehr als alles andere vereinen. Es wird neue Kämpfe geben.«
    »Blutvergießen ist zu erwarten. Dein Bruder ist aufgebrochen, um unserem Verwandten, dem Campbell of Glenorchy, zu helfen, die Aufstände niederzuschlagen.«
    Nun, das war eine gewisse Erleichterung. Wenigstens würde Jamie Colin nicht gegenübertreten müssen, solange er auf Dunoon war. Bei ihrem letzten Zusammentreffen hatten sie
eine heftige Auseinandersetzung wegen seines Angriffs auf die Lamonts gehabt.
    In Argylls Blick lag ein befriedigtes Funkeln. »Jeder einzelne dieses diebischen, mörderischen Ungeziefers wird ausgemerzt werden.«
    Argylls irrationaler Eifer und blinde, unbeirrbare Entschlossenheit, die MacGregors zu zerstören, gefährdeten Jamies Hoffnung, in den Highlands eine Gesellschaft entstehen zu sehen, die die Gesetze respektierte. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, was hinter dem Hass seines Cousins steckte – er schien beinahe persönlicher Natur zu sein. »Dein Hass auf die MacGregors hat dich für alles andere blind gemacht. Mit dieser einen unüberlegten Handlung könntest du leicht die Unterstützung verlieren, die wir in den letzten Jahren so sorgfältig aufgebaut haben. Nicht nur die MacGregors werden sich rächen; auch andere Chiefs werden das als Beispiel dafür sehen, was sie von dir – und von mir – zu erwarten haben.«
    Jamie sah seinem Cousin an, dass er etwas aus der Fassung geraten war. Vielleicht hatte er die Wahrheit seiner Worte erkannt. »Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst. Es ist ja nicht gerade so, als würdest du in den Highlands einen guten Ruf genießen. Dein Name wurde schon öfter in Misskredit gebracht.«
    »Aye , um deiner Mission willen war ich bereit, als dein rücksichtsloser Schwertarm bekannt zu werden, aber ich bin nicht bereit, als unehrenhaft und hinterlistig zu gelten. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich nie für etwas geschämt, das ich getan habe. Aber durch dein gerissenes Spiel mit Worten hast du meine Ehre und mein Wort herabgewürdigt.« Jamie schüttelte den Kopf. »Ich hatte Besseres von dir erwartet.«
    Die Enttäuschung in Jamies Stimme durchbrach endlich Argylls Verteidigungslinien. Er sackte ein wenig auf seinem Stuhl zusammen. »Alasdair MacGregor war mir schon lange
ein Dorn im Auge.« Er hielt Jamies Blick stand. »Und in meinem Eifer, ihn zu beseitigen, habe ich vielleicht übereilt gehandelt. Ich kann nicht sagen, dass sein Tod mir leidtut, aber ich bedauere, dass ich dadurch möglicherweise ein schlechtes Licht auf dich warf. Das war nicht meine

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