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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Lamonts helfen – das wussten sie beide. »Und es gibt keinen anderen Grund?«, fragte er misstrauisch.
    »Ich begehre sie.«
    Der Lamont starrte ihn so lange an, dass Jamie sich fragte, wie viel er durch die Heftigkeit seines Tons verraten hatte.
    »Das Mädchen versteht es, selbst das härteste Herz zu erweichen«, bemerkte er. »Aber ich will nicht, dass ihr ein Leid zugefügt wird.«
    Jamies Miene verhärtete sich. »Ich würde niemals eine Frau verletzen – gleichgültig, was meine Feinde behaupten. Wir stehen zwar seit all den Jahren auf verschiedenen Seiten, aber habe ich Euch je Anlass gegeben, etwas anderes zu glauben?« Abwartend machte er eine Pause und vernahm die stumme Zustimmung des Lamont. »Eurer Tochter wird es an nichts fehlen. Ich werde sie mit meinem Leben beschützen.«
    Der Chief nickte bedächtig und strich sich übers Kinn. »Ich werde darüber nachdenken.«
    Jamie betrachtete den anderen Mann mit einem bedeutsamen Blick. »Natürlich wird mein Cousin gewisse Sicherheiten wünschen.«
    Der Lamont versteifte sich. »Was für eine Art von Sicherheiten ?«
    »Eure Loyalität, zum Beispiel.« Er ließ den anderen Mann nicht aus den Augen und beobachtete aufmerksam seine Reaktion. »Es gibt Gerüchte.«
    »Was für Gerüchte?«
    »Die Art von Gerüchten, für die ein Mann getötet werden könnte.« Wer den geächteten MacGregors Unterschlupf gewährte,
wurde mit dem Tode bestraft, und genau das erwartete den Lamont, wenn er die Flüchtigen versteckte – Gastfreundschaft der Highlands hin oder her. Jamie hatte Verständnis für die Zwangslage des Lamont, zwischen seiner Ehre und dem Gesetz wählen zu müssen, aber er wollte sichergehen, dass der alte Mann genau wusste, was er dadurch riskierte.
    Die Miene des alten Chief verriet nichts, aber er nickte. »Ich hoffe, Ihr glaubt nicht immer, was Ihr hört.«
    »Nicht immer.«
    Jamie ging auf die Treppe zu und wusste, dass er sich möglicherweise gerade verraten hatte. Aber irgendetwas hatte ihn dazu veranlasst, den Lamont zu warnen.
    Teufel, wurde er etwa weich? Überrascht erkannte er, dass er den Lamont mochte … und seine Tochter.
    »Campbell.«
    Er blieb stehen und drehte sich um.
    »Ich werde sie nicht zwingen, zu heiraten. Wenn Ihr das Mädchen wollt, dann müsst Ihr sie überzeugen.«
    Aye , dachte Jamie, das war der Haken an der Sache.
     
    Noch lange, nachdem er gegangen war, stand Caitrina mit geballten Fäusten im Stall, unfähig zu atmen. Es kostete sie alles an Kraft, um nicht in Tränen auszubrechen. Niemand hatte je so mit ihr gesprochen.
    Seine Anschuldigungen klangen ihr immer noch in den Ohren. Jamie Campbell brachte es fertig, dass sie sich dumm und leichtfertig vorkam. An ihrem Kleid war nichts auszusetzen. Sie blickte auf die rosafarbene Seide hinunter. Es war eines ihrer Lieblingskleider, und sie hatte so gut wie möglich aussehen wollen. Für ihn? Was war sie doch für eine Närrin! Langsam sah sie sich um, und die rostigen Werkzeuge und der abblätternde Kalk an den Wänden schienen sie zu verspotten. Ihr wurde übel.
    Nein. Er irrte sich. Er kannte sie überhaupt nicht, und doch beschuldigte er sie …
    Bestürzt hielt sie inne, als ihr klar wurde, dass sie ihn ebenso beschuldigt hatte. Ohne ihn zu kennen, hatte sie ihr Urteil gefällt.
    Aber das hier war etwas anderes. Jamie Campbell wusste nichts über ihre Familie.
    Dennoch machte sich Caitrina, nachdem sie die Stallungen verlassen hatte, verzweifelt auf die Suche nach ihrem Vater – keine einfache Aufgabe in der Menschenmenge, die sich in Ascog wegen der Spiele versammelt hatte. Sie ging durchs Tor und den Weg zum Loch hinunter. Wohl an die hundert Leute tummelten sich auf dem schmalen, schlammigen Küstenstreifen und dem etwas breiteren Fleckchen Heideland.
    Sie legte die Hand an die Stirn und beschattete die Augen vor dem hellen Sonnenlicht. Die Schwimmwettbewerbe fingen gerade an, und die Teilnehmer standen zum Start aufgereiht, darunter auch ihre Brüder Malcolm und Niall, aber ihr Vater war nirgends zu entdecken.
    Eigentlich sollte er hier sein. Gerade wollte Brian in einem Rudel kleiner Jungen an ihr vorbeistürmen, doch sie erwischte ihn am Arm. »Brian, hast du Vater gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht seit heute Morgen, warum?«
    »Ich muss mit ihm reden.«
    »Hast du schon in der Burg nachgesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Er sollte eigentlich hier bei den Wettkämpfen sein.«
    »Ich bin sicher, das hat nichts zu bedeuten«, meinte

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