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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Angst und Hass zu betrachten – insbesondere die Murrays und die Lamonts, die beide Verbündete der geächteten MacGregors waren.
    Trotz Jamies Mahnung wusste sie, dass nicht alle MacGregors Räuber und Diebe waren. Viele von ihnen, einschließlich Alasdair MacGregor und seinen nahen Verwandten, hatten bereits hier in diesem Saal gespeist, bevor sie für vogelfrei erklärt worden waren. Ihr Vater missbilligte ihr wildes Verhalten, aber er hatte Mitgefühl mit ihrer Notlage. Für die viele im Saal offensichtlich Jamie und seinem Cousin die Schuld gaben.
    Ziemlich oft sah sie Jamie mit Rory und Alex MacLeod zusammenstehen. Die drei Männer boten ein beeindruckendes Bild: groß, breitschultrig, muskulös und ungewöhnlich gutaussehend. Jamie hatte die Größe von Rory MacLeod, aber eine etwas schlankere Statur – eher wie Alex MacLeod, der zwar ein paar Zoll kleiner als die anderen beiden Männer war, aber immer noch gut über sechs Fuß maß. Sie spürte, dass die drei Männer eine gemeinsame Geschichte verband, die sich von den anderen unterschied, und im Laufe der Woche bemerkte sie, dass sich das Verhältnis zwischen ihnen deutlich erwärmte. Sie ertappte Jamie sogar ein- oder zweimal dabei, dass er lachte. Vielleicht kam es daher, dass er sich sonst immer so reserviert zeigte, doch die Wirkung war überwältigend und ließ sie einen Blick auf eine völlig andere Seite an ihm erhaschen – eine zugänglichere Seite.
    Es faszinierte sie.
    Er faszinierte sie, zum Teufel mit ihm!
    Aber der Mensch, mit dem Jamie sich am besten verstand, war Margaret MacLeod, Alex’ Frau. Die beiden zusammen zu sehen, die ungezwungenen Neckereien zwischen ihnen zu beobachten, versetzte Caitrina einen heftigen Stich. Dieses Gefühl war anders als alles, was sie bisher erlebt hatte – beinahe
absurd in seiner Intensität. Sogar das Wissen, dass Margaret MacLeod so eindeutig in ihren Ehemann verliebt war, konnte es nicht abschwächen. Warum diese ungezwungene Freundschaft ihr etwas ausmachte, wusste sie nicht … Nur, dass es so war.
    Und das war lächerlich, da nichts sie jemals dazu bringen könnte, Jamie Campbell in Betracht zu ziehen – ungeachtet der halbherzigen Bitte ihres Vaters.
    Der Hass auf den Clan Campbell war ihr von Geburt an eingetrichtert worden und ließ sich nicht einfach fortwischen. Er war ein Teil von ihr: Die Lamonts hassten die Campbells. Zu viel Blut war zwischen den beiden Clans vergossen worden. Doch sie hatte auch persönliche Gründe. Sie hatte gesehen, was die Campbells ihrer Mutter angetan hatten, wie es sie verletzt hatte, von ihrem Vater verstoßen und von jedem Mitglied ihrer Familie getrennt zu werden. Caitrina würde niemals dieses furchtbare Schicksal wiederholen wollen. Ihr Vater konnte nicht ernsthaft erwarten, dass sie in Jamie Campbell irgendetwas anderes als einen Feind sah. Wenn sie einen Campbell heiratete, dann könnte man sie genauso gut verbannen, das Ergebnis wäre dasselbe. Jahrelanger Hass würde sie von ihrem Clan trennen.
    Doch es lag nicht einfach nur daran, wer er war – obwohl das allein schon Grund genug war –, es lag daran, was er ihr für ein Gefühl gab. Er beobachtete sie mit diesen stählernen blauen Augen, die sich geradewegs in ihr Innerstes zu bohren schienen. Es war ein Blick voller Besitzgier und Verlangen, der sie ängstigte, wie noch kein Mann es je getan hatte – als hätte er, nur weil er sie geküsst hatte, eine Art Anspruch auf sie. Sie fühlte sich gefangen, von Gefühlen, die sie nicht verstand, und Sehnsüchten, vor denen sie am liebsten geflohen wäre.
    Die seltsame Verbindung zwischen ihnen ließ sich nicht leugnen: ein gesteigertes Bewusstsein, das ihr warme und prickelnde
Schauer über die eigenartig empfindsame Haut jagte. Jedes Mal, wenn bei den Mahlzeiten sein Arm oder Bein sie zufällig streifte, durchzuckte es sie wie ein Blitz. Es schien ihm Vergnügen zu bereiten, sie zu quälen. Als wüsste er, was seine Berührung in ihr anrichtete und wie sehr er sie aus der Fassung brachte. Aber nichts, was sie sagte oder tat, schien zu ihm durchzudringen. Ihr Versuch, ihn mit kühler Geringschätzung zu behandeln, traf nur auf trockene Belustigung.
    Er hatte den Zwischenfall in der Scheune nicht mehr erwähnt, aber er schwebte zwischen ihnen – ebenso wie die Erinnerung an seinen Mund auf ihren Lippen. Sie wünschte sich sehnsüchtig, sie könnte diese Erinnerung vergessen, aber je mehr Mühe sie sich gab, sie zu verdrängen, umso unmöglicher war

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