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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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ebenso.
    »Er ist ein ausgezeichneter Bogenschütze.«
    Mit einem Schlag wurde Caitrina, die völlig von dem Wettbewerb in den Bann geschlagen war, bewusst, dass Margaret MacLeod mit ihr gesprochen hatte, und sie errötete leicht. »Wie bitte?«
    Lächelnd wiederholte Margaret ihre Bemerkung.
    »Wer?«, fragte Caitrina gleichgültig und setzte eine unschuldige Miene auf.
    »Jamie. Ich habe gesehen, dass Ihr ihn beobachtet habt.«
    Diese freimütige Bemerkung trieb Caitrina eine schuldbewusste Röte in die Wangen, was die andere Frau, die sie aufmerksam beobachtete, zweifellos bemerkte. »Vielleicht«, räumte Caitrina ein. »Aber nicht gut genug, um den Chief der MacLeod zu schlagen.«
    Meg lächelte verschmitzt. »Oh, das würde ich nicht sagen. Jamie hat meinen Schwager schon unzählige Male geschlagen.«
    Caitrinas Herzschlag begann zu rasen, und sie versuchte, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, brachte jedoch nur ein Quietschen heraus. »Wirklich?«
    Meg nickte. »Dieser erbitterte Konkurrenzkampf herrscht schon seit Jahren. Rory und Alex wuchsen als Pflegekinder des alten Earl auf, und Jamie verbrachte den größten Teil seiner Jugend auf Inveraray.«
    Caitrinas Blick flog zu Jamie. Er spannte den Bogen, dann ließ er den Pfeil von der Sehne schnellen. Er traf direkt ins Ziel. »Mir war nicht bewusst …« Mit der stummen Bitte, ihr mehr zu erzählen, sah sie Meg erneut an.
    »Nach dem Tod von Jamies Vater lebten er und seine Schwester Elizabeth beim Earl.«
    Sie konnte ihre Neugier nicht länger verbergen. »Hat er keine anderen Verwandten?«
    »Zwei ältere Brüder. Sein älterer Bruder Colin, der selbst noch ein Junge war, als ihr Vater starb, wurde Herr über Auchinbreck. Ihre Mutter war im Jahr zuvor gestorben, und Argyll schätzte ihren Vater über alle Maßen. Wie Jamie war auch sein Vater ein getreuer Hauptmann. Er fiel in der Schlacht von Glenlivet, durch einen Pfeil, der Argyll gegolten hatte, und das hat der Earl nie vergessen. Jamie ist für ihn
wie ein Bruder. Argyll schätzt seine Meinung mehr als die jedes anderen.«
    Das Band zwischen Jamie und seinem Cousin war viel stärker, als ihr bewusst gewesen war. »Nach allem, was ich gehört habe, überrascht es mich, dass der Earl überhaupt von jemandem einen Rat annimmt.«
    Meg lächelte verschmitzt. »Oh, so schlimm ist er gar nicht.«
    Skeptisch zog Caitrina die Braue hoch, und Meg musste bei ihrem Gesichtsausdruck kichern. »Er ist besser als die Alternativen, Mackenzie oder Huntly.«
    Dasselbe hatte Jamie auch gesagt. Als sie Meg so zuhörte, wurde Caitrina klar, wie wenig sie doch über die Probleme wusste, von denen die Highlands heimgesucht wurden. Beschämt über ihre Unwissenheit wechselte sie das Thema. »Ihr sagtet, er hat zwei Brüder. Was ist mit dem anderen?«
    Megs Gesicht verfinsterte sich. »Jamie spricht nicht viel über ihn. Allerdings habt Ihr vielleicht schon von ihm gehört.« Sie musterte Caitrina mit hartem Blick, so als ob sie mit sich rang, ob sie noch mehr sagen sollte. Vorsichtig sah sie sich um, um sicherzugehen, dass ihnen niemand zuhörte, doch alle anderen hatten ihre Aufmerksamkeit auf den Wettkampf gerichtet. Nur noch vier Männer waren übrig: Rory MacLeod, Jamie Campbell, Torquil MacNeil und Robbie Graham. Da Caitrinas Nerven zu blank lagen, um zuzusehen, war sie froh über die Ablenkung. Mit gedämpfter Stimme fuhr Meg fort. »Sein ältester Bruder Duncan wurde als Bastard geboren. Er war der Liebling seines Vaters und wurde trotz seiner illegitimen Geburt zum Captain ernannt, aber dann fiel er vor Jahren nach der Schlacht von Glenlivet in Ungnade. Seinem Verrat wurde die Schuld an Argylls Niederlage zugeschrieben, und er war gezwungen, aus Schottland zu fliehen. Man nennt ihn Duncan Dubh.« Duncan, der Schwarze. Caitrinas Augen weiteten sich. Der schwarze
Highlander? Meg lächelte trocken. »Aye , er hat sich auf dem Festland einen ziemlichen Namen gemacht. Aber der Skandal traf Jamie besonders hart. Nach allem, was ich gehört habe, standen sie sich sehr nahe.« Megs Miene erhellte sich vor Belustigung. »Aber niemand würde je auf die Idee kommen, Jamie und seinen Bruder zu verwechseln.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Egal, ob man nun der gleichen Ansicht mit ihm ist oder nicht, niemand kann behaupten, dass er sich nicht an das Gesetz hält.«
    Auch wenn sie das scherzhaft sagte, fragte Caitrina sich, ob in Megs Worten nicht mehr Wahrheit steckte, als ihr klar war. War es das, was ihn antrieb? »Und seine

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