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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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der Flasche, die man ihnen bereitgestellt hatte, und bot ihr eines davon an.
    Sie schüttelte ablehnend den Kopf.
    »Nimm nur«, beharrte er und drückte es ihr in die Hand. »Das wird deine Nerven beruhigen.«
    »Ich bin nicht nervös«, protestierte sie instinktiv, doch sie nahm das Glas trotzdem, verärgert darüber, dass er ihre Schwäche so mühelos bemerkt hatte.
    »Dann bin ich wohl der Einzige von uns beiden«, meinte er, starrte ins Feuer und kippte den Inhalt seines Glases hinunter.
    Das Geständnis brachte sie aus der Fassung. Er wirkte stets so beherrscht und unbeteiligt. Die Vorstellung, dass er möglicherweise nicht so ungerührt war, wie sie geglaubt hatte, war seltsam tröstlich. Sie musterte ihn vorsichtig. »Wirklich?«
    Er zuckte die Schultern.
    »Aber warum?«, ließ sie nicht locker. »Weshalb solltest du nervös sein? Sicher hast du das doch schon einmal getan.«
    Ein kurzes, heftiges Lachen entfuhr ihm. »Ein- oder zweimal«, antwortete er dann ernst, doch sie konnte die leichte Belustigung in seiner Stimme hören.
    Der Gedanke an seine vorherigen Erfahrungen irritierte sie irgendwie, und ein schrecklicher Gedanke legte sich ihr wie ein Stein auf die Seele: Hatte er eine Mätresse? Falls ja,
dann nicht mehr lange. Dennoch erklärte das nicht, warum er diesbezüglich nervös sein sollte.
    Sie runzelte die Augenbrauen. »Dann verstehe ich es nicht.«
    Doch er schien nicht geneigt zu sein, es ihr zu erklären. Stattdessen zog er sein Wams aus und hängte es über die Stuhllehne, bevor er sich an den Kamin setzte. Sie konnte sehen, wie sich seine kräftigen Brustmuskeln unter dem feinen Leinenhemd abzeichneten, und verspürte ein ziehendes Prickeln tief in ihrem Bauch.
    Dennoch stieß Caitrina einen Seufzer der Erleichterung aus, da er es nicht eilig zu haben schien, sich ihr aufzudrängen. Offensichtlich hatte er beschlossen, ihr Zeit zu geben, sich an seine Gegenwart zu gewöhnen. Sie nahm ihm gegenüber Platz, und die sanfte Wärme des schwelenden Feuers gab ihr ein eigenartiges Gefühl von Frieden. Alleine mit ihm in ihrem Schlafzimmer zu sitzen war nicht so unangenehm, wie sie erwartet hatte. Tatsächlich fühlte es sich sogar verstörend natürlich an.
    »Willst du mir nicht erzählen, was du gemeint hast?«, fragte sie.
    Sein Blick traf den ihren. »Du bist noch unschuldig, und ich möchte dir keine Schmerzen bereiten.« Seine Augen verdunkelten sich eindringlich. »Ich will dir Vergnügen bereiten.«
    Der sinnliche Unterton in seiner Stimme jagte ihr ein Prickeln durch den Körper. »Und mein Vergnügen ist dir wichtig?«
    Sein Blick wurde hart. »Ist es denn so schwer zu glauben, dass mir dein Glück wichtig sein könnte?«
    Obwohl sie wusste, dass sie ihn unabsichtlich verärgert hatte, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Ja, das ist es, da du mich zu dieser Ehe gezwungen hast.«
    Er verkrampfte sich sichtlich, jeden Muskel seines Körpers straff gespannt. »Du hattest eine Wahl.«
    »Hatte ich das?«, fragte sie leise.
    Mit unergründlicher Miene hielt er ihrem Blick stand. Doch da lag etwas in seinen Augen, das sie dazu brachte, sich zu fragen, ob es vielleicht falsch gewesen war, seine Absichten in Frage zu stellen. Eine Eindringlichkeit, die sie vermuten ließ, dass er diese Ehe – und sie – mehr wollte, als ihr klar gewesen war.
    Er antwortete nicht sofort, sondern richtete den Blick wieder zurück ins Feuer. Schließlich, nach ein paar Minuten, wandte er sich ihr wieder zu. »Vielleicht war es falsch von mir zu glauben, dass du das hier je akzeptieren würdest. Ich hatte gehofft, dass diese Nacht möglicherweise einen Neuanfang darstellen könnte. Ich habe mich noch nie einer Frau aufgezwungen, und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen.« Seine Stimme war schroff und rau. »Wenn du diese Ehe nicht willst, dann geh.«
    Ihr Herzschlag setzte aus. Er bot ihr einen Ausweg, und das war doch, was sie wollte … oder etwa nicht? Die Sekunden verstrichen. Dennoch konnte sie sich nicht dazu durchringen zu gehen.
    Er wartete, ohne den Blick von ihrem Gesicht abzuwenden. Als sie von ihrem Stuhl aufstand, traf sie die herbe Enttäuschung in seinen Augen bis ins Mark.
    Er glaubte, dass sie ihn verließ. Doch Caitrina wusste nicht, was sie tun sollte. Sie sollte zur Tür gehen und ihn hinter sich lassen, diesen Mann, der ihr so viel Schmerz verursacht hatte. Doch stattdessen ging sie auf ihn zu, bis sie direkt vor ihm stand, in dem Bewusstsein, dass sie gerade dabei war, die wichtigste

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