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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Temperament geriet in Wallung. Er erwiderte ihren durchdringenden Blick. »Es gibt noch eine Tatsache, ebenso unumstößlich, über die Sie vielleicht einmal nachdenken wollen - Gentlemen wie ich verführen keine Gastwirtinnen. Man hält es für armselig.«
    Ihre Augen glitzerten wie helle Scherben im dämmrigen Schatten, die Lippen hatte sie stur zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Dann nickte sie knapp. »Wie ich schon sagte, gute Nacht, Mr Tallent.«
    Em machte auf dem Absatz kehrt, marschierte zu ihrem Wohnzimmer, stieß die Tür auf und rauschte hinein.
    Sie hätte die Tür hinter sich zugeworfen, aber er folgte ihr finster knurrend dicht auf den Fersen.
    »Das ist einfach nur lächerlich!«
    »Ich könnte es nicht besser ausdrücken.« Em drehte sich zu ihm um, sie hatte die Absicht, ihm die Tür zu weisen - doch er stand schon dicht bei ihr. Mit in die Hüften gestemmten Händen und gesenktem Kopf funkelte er sie an. In seinen Augen glitzerte ein Licht, und es lag ein Ausdruck auf seinem Gesicht, der ihr das Herz bis zum Halse schlagen ließen. Eine dunkle Locke war ihm quer über die Stirn gerutscht. Er sah durch und durch gefährlich aus. Sie trat einen Schritt zurück.
    Und noch einen, als Jonas näher kam, bedrohlich über ihr aufragte.
    Sie zeigte zur Tür und wich weiter zurück. »Sie sollten nach Hause gehen. Sofort.«
    »Nein.« Er hatte seinen Blick auf ihr Gesicht geheftet, fuhr mit einem Arm nach hinten und schubste die Tür schwingend zu. »Ich werde nicht nach Hause gehen. Und Sie werden nicht die Flucht ergreifen. Es gibt niemanden, der uns ablenken könnte. Wir werden den Dingen jetzt auf den Grund gehen -damit auch Sie sie endlich verstehen.«
    »Ich verstehe durchaus! Sie haben den Verstand verloren, wissen nicht, was Sie reden.« Auch Em war kurz davor, den Verstand zu verlieren. Sie war schlicht zu erschöpft; in ihrem Kopf ging es drunter und drüber. »Nach einer geruhsamen Nacht werden wir die Dinge in einem anderen Licht sehen.«
    Wieder drehte sie sich um und eilte in ihr Schlafzimmer, sie war sich sicher, dass er - Gentleman, der er war - ihr dorthin nicht folgen würde.
    Er tat es dennoch.
    Em wollte die Tür schließen, und entdeckte ihn direkt hinter sich.
    Mit einem kleinen Aufschrei wich sie vor ihm zurück, trat auf den Saum ihres Rockes und geriet gefährlich ins Wanken - er griff nach ihren Oberarmen und half ihr wieder auf die Füße.
    Und ließ sie nicht mehr los.
    »Hören Sie auf, so zu tun, als wäre nichts zwischen uns. Als würden Sie es nicht fühlen.« Seine dunklen Augen hielten sie fest, und warme - heiße - Gefühle brodelten tief in ihnen.
    Gefühle, die ihr den Atem raubten. »W...was?«
    Sein Blick wurde eindringlicher. »Das.«
    Jonas senkte den Kopf und küsste sie. Nicht mit Gewalt - sie hätte durchaus Widerstand leisten können -, sondern schmeichelnd, verlockend, beinahe flehentlich.
    Als bäte er sie darum, genau hinzuschauen und zu sehen, zu verstehen, was diese Hitze, die der Kuss in ihr aufwallen ließ, in Wirklichkeit war. Als wolle er, dass sie es fühlte, es als Zeichen erkannte - und anerkannte, was es bedeutete.
    All das erreichte sie über seine Lippen, durch das heftige Spiel seiner Zunge mit ihrer. Er zog sie in seine Arme. Ihr Herz und ihre Sinne spielten verrückt. Er hielt sie so sicher, so besitzergreifend und trotz all dem doch so zärtlich in den Armen. Es gab noch so viel für sie an ihm und mit ihm zu entdecken - all das, was er ihr zeigte, vor ihren Augen ausbereitete.
    Wie von selbst hob sich ihre Hand und berührte zart seine Wange. Er begehrte sie, verlangte nach ihr. Vielleicht brauchte er sie sogar.
    Was sie hingegen empfand - was wild durch ihre Adern pulsierte und durch ihre Nerven zuckte -, war viel weniger zurückhaltend. Es war ein Hunger, unverhüllt und mächtig, offen und gierig.
    Und diesmal war Em bereit, sich mitreißen zu lassen. Es mangelte ihr nicht an Aufregung und Zerstreuung in ihrem Leben - den ganzen Tag über blieb ihr keine Minute Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen -, aber nach Harolds Ankunft und der fortwährenden Aufregung um die Zwillinge, nach den wachsenden Sorgen von Henry und Issy, verlangte sie verzweifelt nach einer anderen Art der Zerstreuung.
    Em brauchte etwas, was sie vollkommen durcheinanderwirbelte und sie für ein Weilchen aus dieser Welt entführte. Und jetzt war Jonas bei ihr. Er bot sich an, vielleicht würde sie es sonst nie erfahren ...
    Und er begehrte sie.
    Em schlang die Arme

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