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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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streichen.«
    »Was ist mit Potheridge?«, fragte Jonas.
    »Das ist eine ganz andere Geschichte«, erwiderte Lucifer grimmig. »Gegen neun hat er das Haus von Miss Hellebore verlassen und ist seither von niemandem mehr gesehen worden. Mag natürlich sein, dass er zu einem ausgedehnten Spaziergang aufgebrochen ist, aber ...«
    Em schnaubte sanft. »Er gehört nicht zu denjenigen, die zu Fuß ziellos durch die Landschaft bummeln. Wahrscheinlich würde er eher reiten.«
    Lucifer schüttelte den Kopf. »Das habe ich mit John Ostler überprüft. Potheridge hat kein Pferd gemietet.«
    »Es ist also, wie wir alle vermutet haben«, Jonas ließ den Kopf auf das Kissen sinken, »der Verdacht ruht auf Harold Potheridge.«
    »Höchstwahrscheinlich, ja.« Lucifer begegnete seinem Blick. »Aber trotzdem, ich konnte Silas Coombe nicht finden und auch niemanden, der ihn heute Vormittag gesehen hat, nicht nach neun Uhr. Das heißt, dass er ebenfalls noch auf der Liste unserer Verdächtigen steht. Jedenfalls bis auf Weiteres.«
    Em fand es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, solange Jonas bei ihr auf dem Sofa lag.
    Schon wenn er gesund und munter war, gelang es ihm, ihre Konzentration zu stören. Aber krank ... All ihre Sinne, alle Aufmerksamkeit schienen ausschließlich auf ihn gerichtet zu sein.
    Em hatte noch nie zu den Menschen gehört, die sich ständig Sorgen machten. Doch obwohl sie wusste und er ihr auch versichert hatte, dass er nicht ernsthaft verletzt war, würde sie sich erst wieder beruhigen können, wenn es ihm besser ging, wenn er wieder der Alte war.
    Alle - Jonas eingeschlossen - hatten übereingestimmt, dass er auf Ems Sofa bleiben solle, bis er sich erholt und der pulsierende Schmerz in seinem Kopf sich verflüchtigt hatte. Obwohl er sich gern auf dem eigenen Bett ausgestreckt hätte - oder wenigstens auf einem Möbel, das lang genug war für seinen Körper -, wollte er doch Em in seiner Nähe haben; er musste wissen, dass sie in Sicherheit war. Und wie hätte er das in seinem angeschlagen Zustand besser erreichen können?
    Während des restlichen Vormittags, am Mittag und bis in den Nachmittag hinein ging sie im Wohnzimmer ein und aus, sah nach ihm, brachte ihm Brühe, und als er danach verlangte, auch ein Roastbeef-Sandwich, das extra von Hilda zubereitet wurde.
    Um drei Uhr nachmittags fühlte er sich einigermaßen erholt, obwohl er immer noch Schwierigkeiten hatte, sich so zu konzentrieren, dass er gründlich nachdenken konnte.
    Als Em das nächste Mal den Kopf durch die Tür steckte, saß er bereits wartend im Lehnsessel und lächelte sie zuversichtlich an.
    Stirnrunzelnd trat sie ein. »Solltest du dich nicht lieber ausruhen?«
    Jonas lächelte noch breiter. »Es geht mir schon viel besser. Ich werde bald nach Hause gehen.« Er stützte sich auf die Sessellehnen und erhob sich langsam.
    Ems Falten vertieften sich, ihre Lippen wirkten dünn.
    Bevor sie protestieren konnte, versetzte er ihr einen sanften Nasenstüber. »Du kannst es nicht bestreiten, ich kann nicht hier in deinen privaten Wohnräumen bleiben. Nicht unter solchen Umständen.«
    Em seufzte. »Dann warte wenigstens, bis ich meinen Umhang geholt habe, damit ich dich begleiten kann.« Sie eilte in ihr Schlafzimmer.
    Jonas zögerte nicht, ihrer Begleitung zuzustimmen, aber ... Als sie wieder auftauchte und sich den gestrickten Umhang um die Schultern schwang, bemerkte er: »Wir sollten John Ostler bitten, mit uns zu kommen. Nur für den Fall, dass ich unterwegs ins Stolpern gerate.«
    Em nickte kurz und gab damit zu verstehen, dass auch sie schon daran gedacht hatte. »Ich glaube, er ist in der Küche. Wir können uns auf den Weg machen und ihn mitnehmen.«
    Jonas ließ sich von ihr die hintere Treppe nach unten führen. Die Begleitung von John Ostler sollte eher ihrer Sicherheit dienen als seiner; denn er wollte nicht, dass sie allein ins Gasthaus zurückkehrte, wenn der Angreifer womöglich noch irgendwo lauerte.
    John hielt sich tatsächlich in der Küche auf, und Dodswell war gerade hereingekommen.
    »Ich habe immer noch kein Wort mit Potheridge gesprochen.« Dodswell sprach den Namen aus, als wäre Ems Onkel bereits ein verurteilter Straftäter. »Miss Sweet hat berichtet, dass er nicht zu Miss Hellebore zurückgekehrt ist. Thompson hat ihn gegen elf Uhr auf der Straße nach Ballyclose entdeckt. Aber kurz zuvor ist Sir Cedric dort gewesen und hat ihn nicht gesehen.«
    Jonas wollte nicken, erinnerte

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