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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Dunkelheit schwer auf ihr, hüllte sie ein wie eine Decke, die ihr den Atem zu rauben drohte. Um jeden Atemzug musste sie kämpfen, musste die Angst zurückdrängen, die sich in ihre Lungen zu fressen schien.
    Die Hoffnung trieb sie voran. Die Hoffnung - und Jonas. Die unverrückbare Überzeugung, dass sie mit ihm, bei ihm sein musste und auch sein würde, dass ihr vom Schicksal vorbestimmter Platz, ihre Zukunft an seiner Seite war, im Tageslicht und nicht in dieser erstickenden Dunkelheit.
    Also drängte Em weiter vorwärts, setzte sorgfältig einen Fuß vor den anderen und achtete auf den schwachen Lufthauch auf ihren Wangen.
    Jonas hastete in die Kirche und rannte die Treppe zur Gruft hinunter. Im Gasthaus hatte er kurz angehalten und sich bei Edgar erkundigt, wo Em steckte. Es war nur eine schwache Hoffnung gewesen, dass der Mann Bescheid wissen könne -aber Edgar hatte ihn informiert, dass sie »einen Spaziergang« unternahm.
    Fluchend hatte er Edgar zur Schmiede geschickt, um Thompson und Oscar zu holen und sich mit ihm in der Kirche zu treffen. Für Erklärungen war keine Zeit gewesen. Er hatte Edgar verlassen und war die Anhöhe zur Kirche hinaufgerannt. Filing und Issy befanden sich auf einer Ausfahrt, Henry auf einem Ausflug, sodass mit Hilfe aus dem Pfarrhaus nicht zu rechnen war und auch keine Zeit blieb, Lucifer und seine Männer zu benachrichtigen.
    Mit ein wenig Glück würde einer der Dorfbewohner im Schankraum die Neuigkeiten ins Herrenhaus tragen.
    Auf den steilen Stufen verlangsamte er seinen Schritt. Die Tür zur Gruft stand weit offen, aber drinnen war es vollkommen dunkel. Leise und ruhig nahm er die letzten Stufen, und als er unten in der Gruft anlangte, sah er, dass die Tür zum Colyton-Gewölbe - wie erwartet - ebenfalls offen stand. Aus dem Innern drang ein äußerst schwacher Lichtschein zu ihm. Jonas dachte daran, dass Em den Schatz dorthin hatte bringen sollen, wo sie ihn gefunden hatte, und verlangsamte seinen Schritt, näherte sich leise und vorsichtig dem Eingang zum Gewölbe.
    Am oberen Ende der Treppe blieb er stehen und lauschte angestrengt. Anfangs erreichte seine Ohren nichts als schmerzhaftes Schweigen. Aber dann hörte er, schwach und weit entfernt, aber dennoch deutlich, gedämpfte Schritte.
    Nicht Ems Schritte. Sondern die eines Mannes.
    Geräuschlos glitt Jonas die Stufen zum Gewölbe hinunter, blieb auf der letzten Stufe stehen, ließ den Blick durch die Dunkelheit schweifen - und bemerkte sofort, warum die Laterne nur so schwach glomm: Die Lichtquelle näherte sich aus einem unterirdischen Tunnel, der vom Gewölbe tiefer in den Felsen hineinführte.
    Der Himmel allein - und vermutlich der Verbrecher - wusste, was sich am Ende des Tunnels befand.
    Der Laternenträger näherte sich dem Gewölbe. Jonas betrat den rauen Boden und verbarg sich in den undurchdringlichen Schatten. Er kauerte sich hinter ein großes Grabmal und sah vorsichtig um die Ecke, um den Eingang zum Tunnel genau im Auge zu behalten.
    Der Mann kam eilig aus dem Tunnel, trat aus der Öffnung und schaute auf. Hadley! Jonas runzelte die Stirn. War er der Verbrecher? Oder war er nur aus Neugier nach unten gegangen, um einen Blick in die Gruft zu werfen?
    Dann hob Hadley die Hand. Jonas entdeckte den Beutel aus Segeltuch - und hörte ein vielsagendes Klirren.
    Er hatte den Schurken vor sich, der hinter dem Schatz her gewesen war, ihn überfallen, die Zwillinge entführt und schließlich Em fortgelockt hatte.
    Wo steckte sie? Wo steckten die Zwillinge?
    Hadley schritt auf die nächstliegende niedrige Grabstätte zu und setzte sich auf die flache Abdeckung. Nachdem er die Laterne abgestellt hatte, zog er an den Schnüren des Beutels, stülpte die Öffnung nach unten und kippte einen Teil des Inhalts auf die Grabplatte.
    Gold und Juwelen glitzerten im Lampenlicht.
    In Hadleys Grinsen spiegelte sich die pure Gier. Es verschwand auch nicht, als er den Colyton-Schatz wieder im Beutel verschwinden ließ und die Schnüre zuzog. Dann griff er die Laterne und eilte immer noch grinsend in Richtung Treppe.
    Jonas schlüpfte hinter dem Grab hervor und suchte sich ein neues Versteck in der Nähe der Treppe. Er wartete, lauschte auf Hadleys Schritte, die näher kamen, beobachtete, wie das Licht der Laterne heller wurde.
    Im passenden Moment sprang er auf und stürzte in den schmalen Gang - warf sich Hadley direkt in den Weg und versperrte ihm den Zugang zur Treppe.
    Erschrocken blieb Hadley stehen.
    Jonas riss dem Künstler den

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