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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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anständig und sauber zu halten. Anschließend bahnte sie sich ihren Weg durch den Speiseraum und begutachtete aufs Neue die langen Holztische und Bänke.
    Es würde Wunder wirken, wenn das Holz der Tische aufgearbeitet und anschließend frisch mit Wachs poliert würde. Em musste ihren Dienstherrn davon überzeugen, dass die Investition sich lohnen würde. Außerdem lag es auf der Hand, dass die Dorfbewohner einen Ort brauchten, an dem sie eine ordentliche Mahlzeit einnehmen konnten.
    Em schnupperte, als sie die Küche betrat, und seufzte vor Vergnügen. Überflüssig zu fragen, ob alles ordnungsgemäß lief, solange Hilda hier das Zepter in der Hand hielt. Sie blieb kurz stehen und lobte die ältliche Frau, bevor sie deren Liste der angeforderten Vorräte durchsah. Mit der Liste in der Hand eilte sie ins Büro.
    »Wahrhaftig, Sir, ich habe keine Ahnung, wohin sie gegangen ist. Aber sie meinte, sie würde in Kürze zurück sein.«
    Auf dem Flur, der zu ihrem Büro führte, blieb Em stehen. Edgar stand hinter dem Tresen, und es war seine Stimme, die sie gehört hatte. Natürlich konnte es irgendein Mann sein, der sich nach ihr erkundigte, aber sie zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass es Jonas Tallent war - der sich wie üblich an ihre Fersen heften wollte.
    Sie trat in die dämmrige Halle und ließ den Blick nach rechts schweifen, am Tresen entlang, und ihr Verdacht bestätigte sich. In der Tat lehnte dort ihre Nemesis und beobachtete Edgar, der saubere Gläser für den Mittagstisch bereitstellte.
    Tallent runzelte die Stirn. »Seit wann ist sie schon unterwegs?«
    »Kann ich nicht genau sagen.«
    Wahrscheinlich hatte sie sich bewegt - oder er hatte ihre Verzweiflung gespürt. Sein Blick schwang zu ihr herum, dann straffte er den Rücken.
    Em durchbohrte ihn mit funkelndem Blick, drehte sich um und verschwand in ihrem Büro.
    Sie hielt es für klug, Mobiliar zwischen sich und ihn zu bringen, und eilte hinter ihren Schreibtisch. Sie setzte sie sich und gab vor, die Liste der Köchin zu studieren, während sie sich angestrengt bemühte, ihr Temperament zu zügeln ... er war ihr Dienstherr, und sie brauchte diese Arbeit. Die Schatzsuche würde sich erheblich schwieriger gestalten, wenn sie sich auf eine andere Tätigkeit einlassen musste. Und wo würden ihre Geschwister in der Zwischenzeit bleiben? Etwas Besseres als diese Anstellung im Red Beils Inn hätte ihr nicht passieren können; und dass Jonas Tallent sich als begnadeter Quälgeist entpuppte, war noch lange kein Grund, ihre Stellung aufs Spiel zu setzen.
    Blieb natürlich immer noch die interessante Frage, warum seine Aufmerksamkeit sie selbst aus der Ferne noch so sehr aufstörte, so sehr irritierte und nervös machte. Aber das war eine ganz andere Sache.
    Jonas füllte praktisch den gesamten Türrahmen aus. Em beobachtete ihn mit niedergeschlagenen Lidern, gab aber vor, seine Anwesenheit noch nicht bemerkt zu haben.
    Er lehnte sich locker an den Rahmen und beobachtete sie ebenfalls. »Ich habe nach Ihnen gesucht. Wo haben Sie gesteckt?«
    Sie schaute auf, zog die Brauen arrogant nach oben. »Mir war nicht klar, dass wir verabredet waren. Und was meinen Aufenthaltsort betrifft, das geht Sie, wie ich Ihnen schon unzählige Male erklärt habe, rein gar nichts an.«
    Er seufzte. »Wenn Sie es mir selbst verraten würden, müsste ich mich nicht im Dorf danach erkundigen.«
    Das würden Sie nicht wagen!, lag ihr auf der Zunge, aber die Worte erstarben, als sie in seine Augen blickte. Doch, in der Tat, er würde im Dorf herumfragen, dieser Unmensch.
    Verzweifelt, irritiert und zermürbt stand Em auf. »Wenn Sie es unbedingt wissen müssen, ich war bei Ihrer Schwester und habe ihr die geliehenen Bücher zurückgebracht.«
    »Verstehe.«
    »Und jetzt, falls Sie befriedigt sind ...« Abrupt brach sie ab, als ihr ihre letzte Unterhaltung einfiel, in der dieses Wort eine Rolle gespielt hatte.
    Er lächelte spitzbübisch. »Noch nicht.«
    Em starrte ihn an und marschierte entschlossen um den Schreibtisch herum. »Ich habe zu arbeiten, wenn es Ihnen nichts ausmacht.« Sie schwenkte die Liste vor seiner Nase hin und her.
    Jonas amüsierte sich prächtig - denn sie glich einem kleinen zornigen Spatzen -, war aber klug genug, es nicht zu zeigen, und trat zurück, sodass sie ihr Büro verlassen konnte. Als sie in Richtung Küche stürmte, folgte er ihr. »Haben Sie aus den Büchern irgendetwas Interessantes erfahren können?«
    »Nein.« Sie verlangsamte ihren Schritt und

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