Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
abgefunden hatte, dass der Ausritt so abrupt unterbrochen worden war. »Brav genug.« Er schaute erst Gertie, dann Bea an. »Ihr müsst müde geworden sein. Wollt ihr die restliche Strecke vielleicht auf seinem Rücken zurücklegen?«
    Natürlich wollten sie. Jonas schwang sie hinauf, kürzte die Steigbügel aber nicht. Jupiters Rücken war breit genug, sodass keine Gefahr bestand, hinunterzurutschen. »Nicht kichern«, mahnte er sie, als er sich in Gang setzte und den großen Rappen führte. »Er mag das Gekicher nicht. Wie die meisten Pferde. Möglicherweise beschließt er, dass er euch nicht mehr auf seinem Rücken haben will, wenn ihr kichert.«
    Die nächsten fünfzig Meter schwiegen sie angemessen. Dann begannen sie Fragen über die Umgebung zu stellen, die sie von ihrem erhöhten Sitz aus betrachten konnten. Da Jonas die Gegend kannte und im Geiste an sich vorbeischweifen ließ, konnte er ihnen mit Leichtigkeit antworten. Die Mädchen fragten ihn immer noch aus, als sie den Hof hinter dem Gasthaus erreichten.
    John Ostler streckte den Kopf zur Küchentür hinaus und zog sich rasch wieder zurück. Ein paar Sekunden später tauchte Em auf, wirkte gründlich überrascht und eilte zu ihnen.
    Jonas beantwortete die Frage, die er in ihren Augen sah, noch bevor sie sie stellen konnte. »Es geht ihnen gut, ganz ausgezeichnet sogar, sie sind unverletzt.«
    Em stützte die Hände in die Hüften, hielt inne und schaute zu ihren Halbschwestern hoch. »Wo haben sie gesteckt?«, wollte sie wissen. Durchdringend musterte sie die beiden, die nicht ein bisschen beschämt dreinblickten.
    »Sie sind mir auf dem Weg zum Fluss in die Quere gekommen. Ich habe ihnen erklärt, warum das keine gute Stelle für ihre Forschungen ist. Ebenso wenig wie das weiter entfernt gelegene Wäldchen.« Jonas streckte die Arme hoch, hob erst Gertie vom Pferd und drehte sich dann zu Bea. »Ich habe vorgeschlagen, dass sie sich fürs Erste auf das Gehölz diesseits des Pfades beschränken - und stets Ihre Erlaubnis einholen, bevor sie sich auf den Weg machen.«
    Er trat zurück und beäugte das Paar, das seinen Blick erwiderte und ernst nickte - erst in seine Richtung, dann zu Em.
    Verwundert ließ Em den Blick über die Zwillinge gleiten.
    Sie dehnte ihr schreckliches Schweigen noch einen Moment lang aus. »Ihr geht jetzt besser rein, entschuldigt euch bei Issy und holt dann euren Unterricht nach«, wies Em die Mädchen an.
    Die Zwillinge lächelten ihr engelsgleiches Lächeln und stoben davon.
    Seufzend schaute Em ihnen nach. »Ich muss Issy daran erinnern, dass die zwei Pausen brauchen. Hin und wieder muss sie den Unterricht im Haus unterbrechen und mit ihnen nach draußen gehen.«
    »Das wäre klug.« Jonas blieb neben ihr stehen, machte keinerlei Anzeichen, den Hof wieder zu verlassen.
    Em suchte seinen Blick. »Was haben Sie ihnen versprochen?«
    Einen Moment lang hielt er ihren Blick fest, die Miene ausdruckslos. Dann grinste er. »Ich habe ihnen erklärt, dass ich ein paar Orte in der Gegend kenne, die sie unmöglich allein erreichen können. Dann habe ich angedeutet, dass ich ein oder zwei dieser fernen Orte für Forschungszwecke mit ihnen aufsuchen könnte ... könnte ... falls sie brav sind und in den nächsten vier Wochen nicht allein in der Weltgeschichte umherspazieren.«
    Ein Köder, mit dem man die Zwillinge wunderbar dirigieren konnte. »Vielen Dank.« Sie hörte die Erleichterung in ihrer Stimme und fühlte sich auch so. »Das ... ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Jonas’ Pferd schnaubte, trat unruhig hin und her, drängte sich zwischen sie und das Haus. Mit einem Blick besänftigte er den großen Rappen.
    Dann schaute Jonas Em in die Augen.
    Dachte einen Moment lang nach, bevor er sagte: »Ich habe es nicht für die Mädchen getan. Sondern für Sie.«
    Als sie in seine dunklen Augen sah, wusste sie, dass er die Wahrheit sagte, und versuchte erfolglos, sich dagegen zu wappnen. »Noch einmal, vielen Dank«, erwiderte sie mit gesenktem Kopf, »ich ... Issy und ich wären halb wahnsinnig geworden, wenn wir bemerkt hätten, dass sie verschwunden sind.«
    Er nickte, machte aber keinerlei Anstalten zum Aufbruch. Stattdessen hatte er die Augen starr auf sie gerichtet und die Mundwinkel auf verstörende Weise nach oben gezogen, so als wisse er etwas, wovon sie keine Ahnung hatte.
    Stirnrunzelnd schaute sie ihn an. »Was?«
    »Ich dachte gerade, dass ich mir eine Belohnung verdient habe.«
    Ihre Instinkte wurden wach, und sie fragte

Weitere Kostenlose Bücher