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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schlechtes Benehmen entschuldigen ließ.
    Jonas hingegen vermutete, dass Henrys abruptes Verschwinden eher dem Gespräch geschuldet war, das sie während ihrer Ausfahrt durch die Landschaft geführt hatten - ein Gespräch, das Henry begonnen und das sich um Jonas’ Absichten im Bezug auf Em gedreht hatte.
    Nachdem er Henry die Ernsthaftigkeit seiner Absichten versichert hatte - dass er Em heiraten wollte und die einzige Hürde darin bestand, den passenden Moment zu finden und sie zur Zustimmung zu bewegen -, war Henrys Stimmung sichtlich gestiegen, und sein schneller Abgang war nur als offenkundige Ermutigung zu verstehen.
    »Das sind nicht Ihre Pferde.«
    Jonas bemerkte, dass Em die Grauen nachdenklich musterte. »Nein. Sie gehören meinem Vater. Sie brauchten frische Luft. Außerdem sind sie ruhiger als die Kastanienbraunen. So sehr ich die Hand Ihres Bruders auch schätze, die Braunen würde ich ihm nicht anvertrauen.«
    Em warf ihm einen Blick zu. »Wem misstrauen Sie denn? Henry oder den Braunen?«
    Er lächelte zaghaft. »Wie ich es gesagt habe. Die Tiere würden seine Unerfahrenheit spüren und mit ihm durchgehen. Wahrscheinlich würde er es nie wieder versuchen.«
    Em musterte ihn noch einen Moment, bevor sie den Kopf schüttelte. »Nun, ich glaube, ich muss mich schon wieder bei Ihnen bedanken.« Ihre wundervollen Augen glitzerten misstrauisch. »Es kann doch kein Zufall sein, dass Sie zu meinen Geschwistern so freundlich sind. Wollen Sie sich etwa bei mir einschmeicheln?«
    Jonas lehnte sich mit der Schulter fester an den Zweispänner und lächelte. »Ich gestehe, dass der Gedanke in meinem Kopf ebenfalls aufgetaucht ist. Aber entgegen allen Erwartungen habe ich die Zeit mit Ihrem Bruder und Ihren Schwestern sehr genossen. Die Kinder sind sehr unterhaltsam, längst nicht so langweilig wie viele andere in ihrem Alter.« Ein paar Sekunden lang hielt er ihren Blick fest, bevor er hinzufügte: »Sie haben sie gut erzogen.«
    Ihre Wangen färbten sich zartrot. »Sie sind von Natur aus gutwillig. Manchmal ein wenig übermütig.«
    Er nickte. »Traurigerweise kann nicht jeder diesen Unterschied erkennen. Sie haben sich eine Auszeichnung verdient, weil Sie die natürliche Begeisterungsfähigkeit und Lebenslust der Kinder nicht erstickt haben. Ohne Eltern ist es sicher nicht einfach gewesen.«
    Em wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, dachte nach und prüfte, ob er es ernst meinte. Aber bevor sie sich bei ihm bedanken - und dann ins Haus verschwinden - konnte, streckte er die Arme nach ihr aus, zog sie sanft an sich.
    »Was?« Sie griff nach seinen Armen, versuchte aber nicht, ihn abzuwehren, sondern blickte verstohlen in Richtung Gasthaus.
    »Niemand kann uns sehen«, murmelte er und bedeckte ihre Lippen mit seinen.
    Küsste sie ... tauchte zum zweiten Mal an diesem Tag in ihre Süße ein. Wünschte sich, sie noch öfter schmecken zu können. Verborgen im Schatten der Kutsche straffte er den Rücken und zog sie ganz nah zu sich heran, war entschlossen, auch das in vollen Zügen zu genießen ... das unsäglich verwirrende Gefühl ihres schlanken, zierlichen Körpers, der sich fest an seinen presste.
    Em versuchte, ihm standzuhalten, vielleicht in der Absicht, ihm zu widerstehen. Sie bebte innerlich, bis sie sich schließlich entspannt in seinen Kuss fügte, in seine Umarmung. Ihre Gestalt war überaus weich und weiblich gerundet, war geheimnisvolle Weiblichkeit und unglaublich verführerisch. Ihr Körper schien seine niederen Instinkte anzusprechen; dabei entsprach sie überhaupt nicht dem, was er früher für sein Ideal gehalten hatte ... Sie war mehr, besser, unendlich verführerischer.
    Er wollte ihre Rundungen unter seinen Händen spüren. Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen, fortzutragen und dorthin zu entführen, wohin er genau das tun konnte. Doch eine innere Stimme warnte ihn, dass sie das nicht gestatten würde - diese Stimme wusste genau, wie weit er gehen durfte, ohne sie zu verschrecken -, und hielt ihn davon ab, sie im Walzerschritt in den leeren Stall hinter ihnen zu wirbeln.
    Er musste sie Schritt für Schritt verführen, Kuss für Kuss. Musste das Verlangen in ihr nach und nach wecken, bis sie ihn begehrte. Bis sie sich so sehr nach ihm verzehrte wie er sich nach ihr.
    Er begehrte sie ... Leider war das kein Gedanke, mit dem sich die niederen Instinkte in seinem Innern beruhigen ließen.
    Jonas drängte die verlockende, aufrührerische Wahrheit beiseite und konzentrierte sich

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