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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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denkt“, erwiderte Jez trocken.
    „Sicher wäre er nicht so entschlossen, mich zu heiraten, wenn er es nicht täte“, sagte sie mit sehr viel mehr Zuversicht, als sie verspürte. Das Bestechungsangebot hatte ihrer Selbstsicherheit einen bösen Dämpfer versetzt. War sie etwa doch nicht die passende Frau für ihn?
    Jez hatte sich bereit erklärt, ihr Trauzeuge zu sein, und Molly war froh, einen Freund an ihrer Seite zu haben, als die Limousine sie durch den Londoner Verkehr zur Kirche brachte. Für den Fotografen, den Molly zur Kirche bestellt hatte, lächelte sie ihr strahlendstes Lächeln, als sie aus dem Wagen stieg, doch das Herz klopfte ihr zum Zerspringen, während sie an Jez’ Arm auf den Altar zuschritt, wo Leandro auf sie wartete.
    Leandro blickte Molly entgegen, die in ihrem wunderbar romantischen Kleid ganz wie die errötende Braut aussah. Ihre grünen Augen leuchteten wie Juwelen, die roten Lippen glichen einer Rosenknospe, und ihre bloßen Schultern schimmerten wie Seide. Er konnte kaum den Blick von ihr wenden, als sie sich an seine Seite stellte, und das Ziehen in seinen Lenden wurde immer stärker.
    Das Gelübde legte sie mit fester, klarer Stimme ab, auch wenn ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterte. Sie war sich Leandros Nähe viel zu bewusst. Als sie in sein gebräuntes Gesicht schaute, da begann ihr Puls zu rasen. Und sie versank in seinen Augen, als sie die Ringe tauschten. Er war jetzt ihr Mann, was für eine unglaubliche Vorstellung. Nach der Zeremonie stellte er sie seinem Anwalt vor, der als Trauzeuge fungierte, und sie war entsetzt, dass er keinen Freund gebeten hatte, diese Aufgabe zu übernehmen.
    Beide Zeugen lehnten die Einladung ab, mit dem Brautpaar zum Lunch zu gehen. Jez umarmte Molly herzlich, er wusste, dass sie direkt nach dem Essen nach Spanien fliegen würde.
    „Ich kann nicht fassen, dass ich verheiratet bin“, sprudelte es überdreht aus Molly heraus, als das kleine Menü in der Hotelsuite serviert wurde, die Leandro reserviert hatte. Heute Morgen war ihr übel gewesen, sie hatte keinen Bissen herunterbekommen, doch jetzt machte sie alles wieder wett und aß mit Heißhunger.
    Im Gegensatz zu ihr hatte Leandro sich in der Sekunde verheiratet gefühlt, da er die Kirche betrat. Schon musste er gegen das Gefühl von Enge und Einschränkung ankämpfen. Ein Gefühl, das durch den hysterischen Anruf seiner Mutter nicht unbedingt gemildert worden war. In letzter Minute hatte sie ihn angefleht, es nicht zu tun, und ihm gleichzeitig geweissagt, mit dieser Heirat den größten Fehler seines Lebens zu begehen. Vielleicht war seine Annahme zu optimistisch gewesen, seine Familie würde die Vorteile in seiner Entscheidung erkennen. Immerhin erfüllte er mit einer schwangeren Braut gleich zwei Erwartungen seiner Familie. Allerdings musste er gestehen, dass die Tatsache der Schwangerschaft im Vergleich zu Mollys verführerischen Kurven erst an zweiter Stelle stand.
    „Ich sollte mich wohl besser umziehen“, sagte sie und stand vom Tisch auf.
    „Nein, lass das Kleid ruhig an, querida .“
    Sie runzelte die Stirn. „Für den Flug?“
    „Warum nicht?“ An einer Hand zog er sie zu sich und atmete den frischen Zitronenduft ein, der so typisch für sie war. „Dann kann ich es dir ausziehen. Und du ziehst dich um, bevor wir landen.“
    Sie lief dunkelrot an. Sein sinnlicher Vorschlag ließ eine Welle von Verlangen über ihr zusammenschwappen. Er hatte sie dieses Verlangen gelehrt, und sosehr es sie auch ärgerte, sie konnte es nicht im Zaum halten.
    „Wie war denn deine erste Heirat?“ Auf dem gesamten Weg zum Flughafen weigerte sie sich, ihn anzusehen. Diese Frage hatte sie den ganzen Tag beschäftigt, sie hatte sich auf die Zunge beißen müssen, bis sie sich schließlich nicht mehr zurückhalten konnte.
    Leandro erstarrte. „Darüber sollten wir jetzt nicht reden.“
    Misstrauisch schaute sie zu ihm hin. „Warum nicht?“
    Er holte tief Luft. „Das war etwas anderes. Es war eine großes gesellschaftliches Ereignis.“
    Ein Satz nur, mehr nicht. Aber es reichte, um ihre Neugier zu befriedigen. Doch nun wünschte sie, sie hätte nicht gefragt, denn damit hatte sie all die Vergleiche angestellt, die er so verabscheute. Aber bisher hatte er ihr weder nur ein einziges Mal zugelächelt noch ihr ein Kompliment gemacht, an dem Tag, an dem eigentlich jede Frau sich als etwas Besonderes fühlen wollte.
    Am Flughafen zog Mollys Brautkleid viele Blicke auf sich. Molly

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