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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Tisches stand. Der antike Leuchter war von rosafarbenen Rosen umkränzt, genauso wie sie von unerwarteten Heiratsanträgen.
    Melville räusperte sich. »Ich wusste gar nicht, dass Westfield und du euch näher kennt.«
    Eliza stand auf. »Ich kenne ihn kaum.«
    »Er wäre eine ausgezeichnete Partie. Eine Heirat mit ihm hätte weitaus mehr Vorteile als eine Heirat mit Montague.«
    »Absolut.« Sie hakte sich bei ihrem Onkel unter und ließ sich von ihm zum Salon geleiten. Westfield war attraktiv, wohlhabend und allseits respektiert. Zudem war er ein Freund von Jasper, was seinen Antrag noch seltsamer erscheinen ließ.
    »Was hältst du davon?«, fragte Seine Lordschaft, als sie das Esszimmer verließen.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht werde ich mehr dazu sagen können, wenn ich mit ihm gesprochen habe. Was haben Sie ihm geantwortet?«
    »Ich habe ihm Glück gewünscht.«
    »Und was ist mit mir? Wünschen Sie auch mir Glück?«
    »Natürlich, Liebes. Du sollst glücklich sein, mit wem auch immer.« Er küsste sie auf die Wange. »Geh jetzt. Lass Westfield nicht warten.«
    Eliza ging in Richtung Salon weiter, der sich im Eingangsbereich des Hauses befand. Mittlerweile war es spät genug am Tag, dass die Sonne nicht mehr direkt durch die Glasumrahmung an der Haustür schien. Die vertraute Stille im Haus war normalerweise wohltuend, aber heute war eine unterschwellige Spannung darin spürbar, die durch den Besuch des Earls ausgelöst worden war. Ein zweiter Heiratsantrag innerhalb weniger Tage. Eliza konnte es kaum glauben.
    Als Eliza den Salon betrat, stellte sie fest, dass der Grund für Westfields Besuch nicht die einzige Ursache für ihr merkwürdiges Unbehagen war. Seine physische Präsenz war nahezu greifbar. Der ganze Mann steckte voller Energie, was in seltsamem Gegensatz zu Jaspers ruhiger, hochkonzentrierter Ausstrahlung stand.
    »Guten Morgen, Mylord«, sagte sie.
    »Miss Martin.« Westfield erhob sich. Er war so groß wie Jasper, wenn auch nicht so breit und muskulös. Müsste sie ihn beschreiben, so würde sie ihn als elegant und schneidig bezeichnen. »Sie sehen bezaubernd aus.«
    »Danke. Ich gebe das Kompliment gern zurück, denn auch Sie sind eine recht ansehnliche Erscheinung.«
    Er grinste. »Wie geht es Ihnen an diesem wunderschönen Tag? Ich hoffe, Sie sind wohlauf. Sie wurden gestern Abend in der Stadt vermisst.«
    Eliza setzte sich in den blassgelben Samtsessel mit Blick zur Tür und strich ihre blümchengemusterten Musselinröcke glatt. Der Earl ließ sich ihr gegenüber mit der lässigen Nonchalance eines Mannes nieder, der um seine Macht und Privilegien wusste. Eliza überlegte, dass »geschliffen« ihn treffender beschrieb als »elegant«. Jasper hingegen war markanter, hatte Ecken und Kanten.
    »Danke, mir geht es gut«, erwiderte sie. »Gestern Abend bin ich freiwillig zu Hause geblieben, aber nicht etwa weil ich mich unwohl fühlte. Offen gestanden, bin ich nicht sehr erpicht auf gesellschaftliche Veranstaltungen.«
    Sie sagte das ganz bewusst, da Westfield für seine politischen und gesellschaftlichen Ambitionen eine vollendete Gastgeberin als Gattin benötigen würde.
    »Das überrascht mich nicht«, sagte er, »wenn man bedenkt, welche Gefahren neuerdings damit für Sie verbunden sind.«
    »Verzeihung?«
    »Ich weiß um die Art Ihrer Beziehung mit Mr. Bond.«
    Eliza war wie vom Donner gerührt. »Oh.«
    »Nehmen Sie es ihm bitte nicht übel, dass er mich eingeweiht hat. Er weiß, dass ich vertrauenswürdig bin.«
    »Er mag Ihnen seine privaten Dinge ja anvertrauen, aber was meine Privatangelegenheiten betrifft, hätte er vorher mit mir darüber sprechen sollen.« Sie fragte sich, wie viel Jasper dem Earl erzählt hatte. In Anbetracht dessen, dass er ihr einen Heiratsantrag machen wollte, wusste er vielleicht sehr viel mehr, als ihr lieb war.
    »Ich nehme Ihre Sorge ernst, glauben Sie mir.« Er hielt inne, da Mrs. Potts mit dem Tee hereinkam und das Tablett auf den Beistelltisch zwischen ihnen stellte. Westfield beäugte Mrs. Potts mit einiger Verwunderung, eine Reaktion, an die Eliza inzwischen gewöhnt war. Die Haushälterin war groß und gertenschlank, ihre Arme schienen zu zart zu sein, um das schwere Teeservice zu tragen. Doch sie war viel stärker, als sie aussah, konnte Gegenstände hochheben, mit denen sogar Melville seine Mühe hatte.
    Nachdem Mrs. Potts gegangen war, fuhr Westfield fort: »Ich habe die Absicht, Ihnen und Bond zu helfen. Und mir selbst natürlich.«
    »Indem Sie

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