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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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gewartet, Mr. Bond.«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich die gebe!«, fuhr er sie an.
    Verwirrt blinzelte sie.
    Der Earl blickte ebenso verdutzt drein. »Nun, verstehen Sie doch, Bond …«
    »Wie lautet Ihre Antwort, Eliza?« Jasper starrte sie grimmig an.
    Sie betrachtete seine Hände, bemerkte, dass die Knöchel durch die Anspannung in seinen verschränkten Armen weiß hervortraten. Mit aller Willenskraft zwang sie ihre Aufmerksamkeit auf Westfield zurück. Ihr war bewusst, dass sie nun sämtliche Anstandsregeln brechen würde, doch sie musste Jasper aus der unsicheren Lage erlösen und sich zu ihm bekennen. Er verlangte, dass sie es laut aussprach, vor einem Zeugen. So selbstsicher und aggressiv er sein konnte, wenn er in seinem Element war, in Bezug auf Gefühle war er ebenso unsicher wie sie.
    Sie holte tief Luft und sagte: »Sosehr mich Ihr Antrag ehrt, Mylord, muss ich ihn dennoch ablehnen. Meine Zuneigung gilt bereits einem anderen.«
    Verblüfft hob Westfield die Brauen.
    »Wohlan«, warf Jasper ein. »Damit wäre das ja wohl geklärt, Westfield. Wir sehen uns dann heute Abend. Kommen Sie nicht zu spät. Wir haben einiges zu besprechen.«
    Stirnrunzelnd stand der Earl auf. »Mein Antrag steht bis zum Ende der Saison, Miss Martin. Und was Sie betrifft, Bond« – ein harter Zug trat in Westfields Züge –, »wir haben in der Tat einiges zu besprechen.«
    Automatisch bot Eliza dem Earl die Hand, der sie an seine Lippen führte und küsste. Sie tauschten noch ein paar Höflichkeitsfloskeln aus, doch Eliza war wie betäubt, da es sie zu-tiefst verunsicherte, wie Westfield sie intensiv musterte. Es war ein durchdringender Blick, ein Blick, den sie nicht einordnen konnte.
    Mit einer knappen Verbeugung verließ er den Salon, begleitet von Jasper, der ihn an die Haustür brachte. Eliza nutzte den kurzen Moment des Alleinseins, um einen kräftigenden Schluck ihres nun lauwarmen Tees zu trinken.
    Wo war nur ihre Gelassenheit geblieben? Unruhe und Verwirrtheit waren ihr ein Gräuel. Ihre Mutter hatte in dieser Gefühlslage geschwelgt, aber Eliza hatte sich vor langer Zeit gelobt, derartige Extreme zu vermeiden.
    »Eliza.«
    »Was hast du ihm erzählt?« Sie hob den Kopf, um Jasper anzusehen, senkte ihn jedoch wieder, als Jasper, ein Knie gebeugt, sich vor sie hinkniete. Ihr Herz schlug wie verrückt, und ihre Hände zitterten so sehr, dass sie sie zu Fäusten ballte.
    Behutsam löste er ihre verkrampften Finger. »Westfield weiß nur, weshalb du mich engagiert hast. Ich brauchte jemanden, der Zugang zu den Veranstaltungen hat, die du besuchst, damit ich in deiner Nähe sein kann.«
    »Natürlich.« Als er ihre Handfläche massierte, war das Kribbeln in ihrem Arm nicht allein der wiederkehrenden Durchblutung zuzuschreiben. »Du wusstest also nicht, dass er die Absicht hat …«
    »Nein.«
    »Und ich dachte schon, du wolltest mich auf diese Weise vor den möglichen Folgen der vergangenen Nacht schützen.«
    Er nahm ihr die Tasse aus der Hand. »So selbstlos bin ich nicht. Ungeachtet dessen, die Erinnerung daran gehört allein uns, und ich würde sie niemals mit jemandem teilen.«
    Sie schluckte. »Warum kniest du auf diese Art vor mir?«
    Ein leises, selbstironisches Lächeln kräuselte seine Mundwinkel. »Wenn Melville mir seinen Segen gäbe, würdest du mich dann nehmen?«
    »Jasper.«
    »Westfield hat recht. Eine Heirat würde viele Probleme lösen. Ich könnte ganz in deiner Nähe sein, die Person, die dir schaden will, hätte nicht mehr so leichten Zugang zu dir, wir hätten mehr Zeit, um …«
    »Wir kennen uns kaum!«, protestierte sie matt, während ein warmes, süßes Gefühl ihre Brust zusammenschnürte.
    »Uns verbindet Ehrlichkeit und Verlangen.« Er führte ihre Hände an die Lippen und küsste jeden einzelnen Knöchel. Seine Augen waren dunkel, und in seiner Stimme lag ein herzzerreißender Ernst. »Du hast Geld und bist von edlem Geblüt; ich arbeite als Privatdetektiv, und mein Blut ist wertlos. Aber ich würde es für dich vergießen.«
    Eliza atmete zitternd ein. »Was redest du da?«
    »Heirate mich.«
    »Ich will nicht heiraten.«
    »Aber du willst mich.« Er umfasste ihren Nacken, strich mit dem Daumen über ihren rasenden Puls.
    »Wieso kann ich dich nicht ohne Ring haben?«
    Er schnaubte. »Nur du würdest es vorziehen, die Geliebte eines Mannes zu sein statt seine Gattin.«
    »Und als Geliebte solltest du mich auch vorziehen!«
    »Während andere Männer Schlange stehen, um dir einen Antrag zu

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