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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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verrieten, wie sehr sie es genoss, ihn so intim zu berühren. Oder vielleicht lag es ja an dem, was er gesagt hatte. Jasper streckte die Hand aus und umfasste ihre Brust, strich mit Daumen und Zeigefinger um die köstliche Spitze, zupfte sie spielerisch. Lustvoll seufzte sie auf.
    »Leg dich auf mich«, sagte er heiser.
    Sie zögerte, wirkte unsicher. Er kam ihr zu Hilfe, stützte sie mit den Händen an der Taille ab, als sie ihren schlanken Körper über ihn drapierte. Dann legte er die Hand um ihren Nacken und zog ihr Gesicht zu sich herab. Wie ein Verdurstender küsste er sie, trank sie mit tiefen Zügen. Sie erwiderte seinen Kuss mit derselben Leidenschaft, stieß ungestüm die Zunge in seinen Mund, während sie zu beiden Seiten die Tagesdecke umklammerte.
    Er stöhnte, war ausgehungert, wollte aber im Moment nicht mehr als das. Es war nicht genug, und gleichzeitig war es zu viel. Der Kuss war erotisch und süß zugleich. Er liebte es, wie ihr schlanker Körper auf ihm lag, und die winzigen Küsse, die sie zwischendurch auf seine Lippen drückte, ließen ihn vor Freude auflachen.
    »Es tut mir leid«, wiederholte er, in dem Wissen, dass er diese Intimität mit ihr niemals aufgeben könnte. Um dies zu behalten, war er bereit, zu Kreuze zu kriechen. »Ich werde Fehler machen. Ich weiß nicht, wie man so ein Verhältnis führt, wie ich deiner würdig sein kann.«
    Eliza küsste ihn hingebungsvoll. »Wir werden es lernen, füreinander das zu sein, was der andere braucht«, sagte sie leise. »Ich möchte die Frau sein, die dich im Innersten berührt. Die Frau, die du niemals vergessen wirst …«
    Jasper vergrub die Finger in ihrem Haar und küsste sie innig. Er hatte keine Ahnung, wie spät es war, und es war ihm egal. Er wollte nur, dass dieser Abend niemals endete.

10. Kapitel
    Eliza hatte sich nie etwas aus Salzbädern gemacht, denen man wiederbelebende Eigenschaften nachsagte. Doch bevor sie gestern Abend Jaspers Haus verließ, hatte er darauf bestanden, dass sie vorher noch ein Bad nahm, und ihr geraten, am nächsten Morgen dasselbe zu tun. Sie hatte seinen Rat befolgt und fühlte sich nun tatsächlich deutlich besser, obwohl sie an unaussprechlichen Stellen immer noch wund war.
    Außerdem hatte sie, wie immer nach anstrengenden Tätigkeiten, einen Riesenhunger. Sie aß beim Frühstück weit mehr als sonst und blieb noch eine Weile am Tisch sitzen, nachdem Melville gegangen war. Im Licht der Morgensonne, die schräg durch das Fenster hinter ihr hereinfiel, las Eliza die Tageszeitung und beschloss, nicht an die vielen Dinge zu denken, mit denen sie sich eigentlich befassen sollte. Also beschäftigte sie sich damit, in Gedanken den Walzer in einzelne Schrittfolgen zu zergliedern und die Lehrmethode, nach der sie den Walzer gelernt hatte, da und dort zu verbessern.
    Später am Tag würde Jasper zu seiner ersten Tanzstunde kommen. Sie wollte unbedingt, dass er möglichst schnell ein guter Tänzer wurde, damit sie in der Öffentlichkeit mit ihm tanzen konnte. Bei der Vorstellung, wie sie vor aller Augen in seinen Armen lag, durchfuhr sie ein erregender Schauer. Es würde eine pikante Herausforderung sein, nach außen hin züchtig wirken zu müssen, obwohl sie körperlich erregt wäre.
    Eliza blätterte die Zeitung um und klopfte mit dem Fuß im Takt zu einer Melodie in ihrem Kopf. Nachdem sie gestern Abend um zehn Uhr nach Hause gekommen war, hatte sie nichts mehr unternommen. Sie war vollauf damit zufrieden gewesen, in den Zeitschriften über die verschiedenen Veranstaltungen des vergangenen Abends zu lesen, zumal sie zu der Überzeugung gelangt war, dass die gedruckten Geschichten oft unterhaltsamer waren als die Realität.
    »Eliza.«
    Lächelnd blickte sie auf, als ihr Onkel ins Zimmer zurückkehrte. »Ja, Mylord?«
    Stirnrunzelnd ging er um den langen Esstisch herum. Heute war einer der wenigen Tage, an denen jedes Teil seiner Kleidung korrekt saß und von dem hart errungenen Sieg kündete, den der Kammerdiener über Seine Lordschaft errungen hatte.
    »Der Earl of Westfield ist da«, sagte er und blieb neben Eliza stehen.
    »Ach?«
    »Er hat angefragt, ob er um dich werben darf.«
    Eliza blinzelte. »Wie bitte?«
    »Er möchte dich heiraten. Und mit dir sprechen. Er erwartet dich im Salon.«
    Bedächtig faltete sie die Zeitung zusammen, während ihre Gedanken sich überschlugen. Abwesend ließ sie den Blick zu der zarten Spitzentischdecke wandern, dann weiter zu dem Messingkerzenleuchter, der in der Mitte des

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