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Stone Girl

Stone Girl

Titel: Stone Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa B. Sheinmel
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sie. Doch als Doug antwortet, merkt sie: Janey hat sich überhaupt nicht um die Mäntel gesorgt.
    »Tja, ihr werdet wohl die ganze Nacht in meiner Nähe bleiben müssen.« Er macht eine Kopfbewegung in Richtung Flur. »Na los.«
    Beide Mädchen quetschen sich wieder an Doug vorbei und warten, während er die Tür hinter sich abschließt. Sethie sieht, dass Janeys Schlüsselbein inzwischen sogar noch stärker glänzt.

7
    Shaws Finger sind lang und dünn wie die eines Klavierspielers. Sethie erkennt sie, obwohl sie das Einzige sind, was sie in dem Gedränge von ihm sehen kann. Seine Finger, die sich um eine Dose Bier gelegt haben. Sethie und Janey sitzen mit Doug auf einer Couch in der Nähe der Eingangstür. Shaw befindet sich auf der anderen Seite des Zimmers, neben einer Badewanne, die mit Bier und Eiswürfeln gefüllt ist. Doug hat ihnen »richtige« Drinks besorgt, irgendeine pinkfarbene Substanz, die für Sethie nach sehr billigem Wodka aussieht, der mit dem Kool-Aid-Getränkepulver gemischt wurde oder vielleicht mit Crystal light. Sethie hofft, dass es Crystal light ist. Weniger Kalorien.
    »Da ist Jeff Cooper«, sagt sie zu Janey, doch was sie eigentlich meint, ist: Dort neben Jeff Cooper steht Shaw, er spricht mit ihm und ich finde, wir sollten zu ihnen rübergehen. Ich würde gerne da hingehen.
    Aber Sethie steht nicht auf. Heute Nacht soll Shaw sehen, was für eine coole Freundin sie ist. Eine, die auf einer Party nicht an ihm klebt, eine, der man von der anderen Seite des Zimmers aus zunicken kann und nach der man nicht die ganze Zeit schauen muss.
    »Hm-m«, sagt Janey abwesend.
    Sethie ist heiß. Sie hätte ihren Sweater auch in Dougs Zimmer lassen sollen, so wie Janey. Sie dachte, es wäre kühler hier unten, doch auf dem engen Raum drängen sich so viele Leute, dass sogar der Alkohol lauwarm ist. Sethie denkt dran, was sie normalerweise trinkt, im Osten der Stadt. Es ist besser als das hier. Und doch irgendwie genau das Gleiche. Auch das versucht man runterzukriegen, ohne es groß zu schmecken.
    Sethie weiß, wie sie aussieht, wenn ihr so warm ist. Die Frisur fällt zusammen und ihre Haut wird fleckig. Sie schwitzt unter der engen Jeans und spürt den Stoff die ganze Zeit über auf ihrer Haut. Sie kann sich beim besten Willen nicht mehr entsinnen, was sie sich dabei gedacht hat, diese Hose zu kaufen. Sie ist einfach nicht der Typ für Röhrenjeans. Röhrenjeans-Mädels sind größer als sie und schlaksiger. Sie haben flache Brüste und brauchen keine BHs zu tragen. Sethie weiß, egal wie viel sie abnimmt, sie wird nie so ein Mädchen sein.
    Janey scheint die Hitze nichts auszumachen. Ihre Haut ist feucht vom Schweiß. Ihr Haar war bereits zu einem fettigen, unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden, also kann ihm ein bisschen Schweiß auch nichts mehr anhaben. Sie hat ihr Haar nicht geföhnt oder versucht, ihm Volumen zu geben, so wie Sethie vor ein paar Stunden. Und Janey, begreift Sethie mit einem Mal, ist schlaksig. Und wer schlaksig ist, dem macht Hitze nichts aus. Wer schlaksig ist, bei dem bilden sich unter dem Busen keine Schweißperlen, wer schlaksig ist, ist flachbrüstig.
    Janey lacht über alles, was Doug sagt. Eine Zeit lang hat Sethie versucht, ihm ebenfalls zuzuhören und seine Witze zu kapieren, aber es ist furchtbar laut und nichts, was er gesagt hat, schien wirklich witzig zu sein, also hat sie es irgendwann aufgegeben. Sie war so sicher, dass Shaw mal zu ihr rüberkommen würde.
    Doch er scheint sich auf der anderen Seite des Zimmers, wo er mit den Jungs spricht, vollkommen wohlzufühlen. Sethie kann warten. Sie ist fest entschlossen, das coole, unabhängige Mädchen zu sein, zu dem Shaw am Ende hingeht, und nicht andersherum. Also sitzt sie zwischen die Armlehne und Janey gequetscht, mit Doug, der auf der anderen Seite neben Janey sitzt, und wartet. Sethie fragt sich, wie es möglich ist, dass Janey mindestens ein paar Zentimeter größer ist als sie und dabei doch so viel kleiner aussieht. Sie versucht, weiter zu lächeln, damit Shaw sieht, was für ein cooles, unabhängiges Mädchen sie ist, wenn er zu ihr herüberschaut. Damit er froh ist, dass sie zu ihm gehört.
    »Doug holt uns noch was zu trinken«, sagt Janey plötzlich.
    »Ach ja?«
    »Ja. Ich hab ihm gesagt, dass wir noch ein Bier wollen.«
    »Okay.«
    »Er ist total süß.«
    »Süß?« Sethie korrigiert sich. »Ja, schon.« So furchtbar süß findet sie ihn nicht.
    »Es ist nicht wie sonst mit Colleges, weißt du? Ich

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