Stone Girl
Highschool-Mädchen angefangen hat, oder ob sie triumphierend abklatschen, weil er eine solche Meisterleistung in so kurzer Zeit vollbracht hat.
Die frische Luft fühlt sich zuerst ganz unglaublich auf ihrer erhitzten Haut an, und Sethie merkt, wie sie langsam wieder munter wird. Doch dann dringt die Kälte an all die Stellen vor, an denen sie vorher geschwitzt hat, und sie beginnt, mit den Zähnen zu klappern.
»Mensch, Mädel, wo warst du denn?«, ruft Shaw zu ihr herüber. Er steht an einer Ecke. »Ich musste die Jungs jetzt allein mit dem Taxi fahren lassen. Janey meinte, du würdest gleich rauskommen.«
Sethie ist verwirrt. Hat sie etwas falsch gemacht? Man hat ihr doch gerade erst ihren Mantel gegeben. Sie hat nur eine Sekunde gezögert, bevor sie gegangen ist. Ihr fällt auf, dass die Jungs keinerlei Bedenken zu haben scheinen, Janey auf der Party allein zu lassen. Vielleicht kennt Jeff Cooper Doug. Vielleicht hat er ihnen gesagt, dass er ein netter Typ ist.
»Kennt Jeff Cooper Doug gut?«, fragt sie Shaw, als sie endlich im Taxi sitzen.
»Hm?«
»Der Typ, mit dem Janey und ich abgehangen haben. Kennt Jeff ihn?«
»Weiß ich doch nicht«, erwidert Shaw gereizt. »Schätze schon. Ich meine, die sind in derselben Verbindung.«
»Okay.« Sethie fragt sich, warum Shaw so schlechte Laune zu haben scheint.
»Hast du dich amüsiert?«, fragt sie vorsichtig.
»Ja.«
»Ja?«, erwidert sie tumb.
»Mädel, ich hab mich amüsiert, okay? Aber erst verbringst du den gesamten Abend mit irgendeinem dahergelaufenen Typen und dann sagst du Janey, sie soll mich holen, weil du gehen willst? Was soll das?«
»Was ist los?«
»Schau, Janey wollte nicht lügen und so tun, als würde sie auch nach Hause wollen. Also musste ich dich begleiten.«
»Ich hab nie … Das hab ich nie gesagt.«
»Ich wollte noch nicht gehen.«
»Das tut mir leid«, antwortet Sethie und ist sich dabei nicht sicher, warum das ihre Schuld sein soll. Aber sie ist auch ein bisschen aufgeregt, weil es so klingt, als wäre Shaw tatsächlich eifersüchtig, da sie den ganzen Abend mit Doug geredet hat. Aber warum ist er dann nicht gekommen und hat sie geholt? Sie hat die ganze Zeit extra nicht mit ihm abgehangen, ihm absichtlich ein bisschen Raum für sich gelassen. Sie glaubt, dass es ihr komplett missglückt ist, die coole Freundin zu mimen, die sie sein wollte.
»Es tut mir leid«, sagt Sethie wieder, und es tut ihr wirklich leid. Sie wünschte, sie hätte sich besser angestellt.
»Lass uns was zu essen holen«, sagt Shaw und gibt dem Taxifahrer Anweisungen, sie an der Lexington, ein paar Blocks von Janeys Haus entfernt, rauszulassen. Dort gibt es einen Pizzastand, der erst spät öffnet. Sethie will nichts essen, aber sie will auch nicht, dass Shaw sauer auf sie ist. Also isst sie die Pizza, die er ihr vorsetzt, nur die Kruste lässt sie übrig. Die Kruste lässt sie immer übrig, und sie glaubt, Shaw weiß das und wird ihr deshalb nicht böse sein, wenn sie nicht alles isst, was er ihr gegeben hat.
Janeys Portier lässt sie ohne jede weitere Erklärung hinauf. Vielleicht hat Janey ihn angewiesen, nur auf sie beide zu warten, und nicht auf sie selbst. Im Aufzug beginnt Shaw sie zu küssen und Sethie sinkt gegen die Wand. Sie lehnt ihre Knie gegeneinander, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Shaw ist größer als sie, und er beugt sich über Sethie, sodass sie ihren Kopf weit zurückbiegen muss, bis es sich anfühlt, als befände er sich direkt zwischen ihren Schulterblättern. Als er seine Hände über ihren Körper gleiten lässt, kann sie sogar noch durch die Jeans fühlen, wie kalt sie sind. Wenn sie zittert, kommt ihr die Jeans nicht so eng vor. Shaw hält ihre beiden Arme fest, und Sethie denkt, wenn er nur ein bisschen fester drückt, könnten seine Finger direkt durch sie hindurchgreifen, als wären ihr Fleisch und ihre Knochen nicht mehr als ein Stück kompakten Kuchens.
»Komm«, sagt er sanft und führt sie an der Hand (ob das wohl als Händchenhalten durchgeht?, schießt es ihr durch den Kopf) zum Schlafzimmer von Janeys Eltern. An der Tür zögert Sethie nicht, sie folgt ihm einfach. Als sie sich mit dem Rücken aufs Bett legt, starrt sie zur Decke hinauf und fragt sich, ob es Janeys Eltern wohl etwas ausmachen würde und ob es Janey etwas ausmachen würde und ob dies das Zimmer war, das sie im Sinn hatte, als sie meinte, sie könnten ruhig bei ihr übernachten.
Sie möchte kein Mädchen sein, das über so etwas nachdenkt,
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