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Stone Girl

Stone Girl

Titel: Stone Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa B. Sheinmel
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abwesend. »Wozu das denn?«
    »Was meinst du mit ›wozu‹? Also wirklich, Janey, du kannst doch nicht einfach so darüber bestimmen, mit wem ich meine Zeit verbringe.«
    Janey denkt einen Moment darüber nach und sagt dann: »Du hast recht, tut mir leid. Ich bin nur grade ziemlich sauer auf Shaw.«
    »Okay, aber das ist ja wohl eine Sache zwischen dir und ihm, nicht zwischen dir und mir, oder?«
    Janey antwortet nicht. Sie kurbelt das Fenster herunter und lehnt sich gegen die verbleibende Glasscheibe, sodass ihr Kopf aus dem Auto herausschaut. Sie wirkt irgendwie schuldbewusst, findet Sethie, kann sich aber nicht erklären, weshalb.
    »Worüber habt ihr beide denn gestritten?«, fragt sie schließlich.
    Janey zuckt die Schultern. »Weiß ich nicht mehr.«
    »Das glaube ich dir nicht«, antwortet Sethie und für den Bruchteil einer Sekunde sieht sie Shaw und Janey vor sich. Janey, die sich in seiner Nähe so zwanglos verhält, seinen Gürtel zurechtrückt, sich einen Drink mit ihm teilt …
    »Ist da was zwischen dir und Shaw?«, fragt Sethie schnell, bevor sie es sich anders überlegen kann. »Wolltest du mich deshalb mit Ben verkuppeln? Weil du dich schuldig fühlst?«
    »Bitte?« Janey kurbelt das Fenster wieder hoch. »Mein Gott, Sethie, was ist denn in dich gefahren?«
    Sethie zuckt die Achseln. Das Taxi hält an der 113ten, genau an der Stelle, an der sie sich vor ein paar Tagen von Ben verabschiedet hat.
    »Komm«, sagt Janey und öffnet die Tür. Sethie steigt nach ihr aus dem Auto aus. Als sie Janey zum Verbindungshaus folgt, fällt ihr ein, dass es besser wäre, vor dem Abendessen zu gehen. Da sie vorhatte, abends nur Sushi zu essen, hat sie sich zu Mittag einen ganzen Bagel gegönnt. Wenn sie hier isst, wird es sicher nichts so Gesundes wie Sushi geben, davon kann sie ausgehen.
    Janey steht auf den Stufen zum Verbindungshaus und klingelt. Während sie darauf warten, dass Doug sie hineinlässt, sagt sie: »Aber du hast recht.«
    »Ich habe recht?«
    »Ich fühle mich schuldig.«
    Sethie blickt auf den Boden. Sie möchte das Gesicht ihrer besten Freundin nicht sehen, wenn die ihr gesteht, dass sie mit ihrem Freund schläft.
    »Aber es ist nicht, was du denkst.«
    »Ach nein?«, murmelt Sethie, während sie ihre Schuhe eingehend betrachtet.
    »Mir war einfach nicht klar, wie ernst du die Sache mit Shaw nimmst.«
    Sethie erwidert nichts. Janey hat nicht an eine ernste Beziehung zwischen Shaw und ihr geglaubt, das hat sie ihr schon letzte Nacht zu verstehen gegeben. Und vielleicht … vielleicht zählt es dann nicht. Vielleicht ist es dann gar kein richtiger Betrug, wenn sie miteinander geschlafen haben. Denn vielleicht hat Janey wirklich nicht geglaubt, dass Shaw zu Sethie gehört. Und vielleicht hat Shaw auch gedacht, sie würden nicht zueinander gehören. Vielleicht ist in Wahrheit Sethie die Einzige, die das alles falsch verstanden hat. Und vielleicht hat sie deshalb gar nicht das Recht, wütend zu sein. Vielleicht gab es keinen Grund, sich bei der Vorstellung, Ben zu küssen, schuldig zu fühlen.
    »Hallo, Leute«, sagt Doug, als er die Tür öffnet. Er wirkt überrascht, Sethie zu sehen. Janey sieht aus, als würde sie versuchen, Tränen hinunterzuschlucken.
    Sethie überrascht sich selbst, indem sie sagt: »Ich wollte Ben einen Besuch abstatten. Ist er da?«
    »Ja«, antwortet Doug. »Er wird begeistert sein, dich zu sehen. Sein Zimmer befindet sich im dritten Stock, direkt unter meinem.«
    »Alles klar«, sagt Sethie und verzieht sich. Sie braucht noch ein bisschen Zeit, bevor Janey mit ihrem Geständnis herausrückt. Nur für kurze Zeit möchte sie noch das Mädchen sein, das eine beste Freundin und einen festen Freund hat. Auf dem Weg in Bens Zimmer macht sie einen Abstecher ins Bad, um sich noch einmal als dieses Mädchen betrachten zu können. Sie lächelt in den Spiegel, als würde jemand auf der anderen Seite darauf warten, ein Foto von ihr machen zu können.
    Kurz darauf kann Sethie es kaum glauben, dass sie tatsächlich im Begriff ist, an Bens Tür zu klopfen.
    »Herein«, hört sie ihn sagen. Seine Stimme klingt sehr tief und ein bisschen heiser, so als würde er vielleicht bald eine Erkältung bekommen.
    Ben blickt nicht auf, als sie zur Tür hereinkommt. Er sitzt, über ein Lehrbuch gebeugt, auf dem Bett. Seine Beine liegen über Kreuz, trotzdem sieht man immer noch, dass er sehr viel größer ist als das Bett und bestimmt zusammengerollt schlafen muss, damit seine Beine nicht über die

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