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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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Eingang zur Zuflucht zu suchen. Menschen waren nicht so leicht aufzuspüren, wie Graue oder Dendraks. Wulf beschloss, Eleia zu informieren.
    Eleia, ich habe gerade die Anwesenheit eines Menschen erspürt. Er befindet sich genau auf dem Weg, den die vier Weißen nehmen werden, und ist nur wenige Kilometer von uns entfernt.
    Ich werde Haal bitten, seine Gedanken zu erforschen. Du bekommst Nachricht, sobald wir Genaueres wissen.
    Wulf überprüfte weiter seine Umgebung. Kein magiebegabtes Wesen in einem Umkreis von fünfzig Kilometern war zu entdecken. Bei Einbruch der Morgendämmerung erspürte er ganz am Rande seiner Wahrnehmung vier helle Lichtpunkte, die sich langsam näherten.
    Ihre Unterstützung.
    Er erkannte die Präsenz von Nagu, Lech, Lina und Eda. Eleia hatte die stärksten Kämpfer ausgesandt, um ihnen beizustehen. Wulf würde die Vier ständig mit einem Teil seines Bewusstseins beobachten, bis sie die Kate erreicht haben.
    Eleia meldete sich in seinem Geist.
    Wulf. Der Mensch ist vor den Grauen geflohen. Er hatte versucht, in die Burg nahe unseres Gebietes einzudringen und dort seinen Sohn zu befreien, der gefangen genommen wurde, weil er in den Wäldern der Grauen gejagt hatte. Der Versuch ist gescheitert. Der Sohn ist tot und er selbst ist nur knapp entkommen. Wir sieben Seher haben uns zusammengeschlossen und das gesamte Gebiet rund um die Burg überprüft. Sie haben die Dendraks ausgeschickt, um ihn zu suchen. Die Bestien werden euch heute Abend erreichen. Bleibt in der Kate und verhaltet euch still. Ich habe Haal informiert. Er wird versuchen den Menschen zu finden und ihn unter den Schutz der Gruppe zu nehmen. Der Mensch ist zwar kein Weißer, aber er besitzt bestimmt andere Fähigkeiten, die uns hier von nutzen sein können.
    Wulf beschloss, den Menschen auch mit einem Teil seines Bewusstseins zu beobachten.
    Die Reisenden waren froh, einen vollen Tag ausruhen zu können. Besonders die beiden Frauen waren sehr erschöpft. Paul holte aus dem nahen Bach frisches Wasser und sammelte Futter für die Ochsen. Wulf überprüfte derweil die Umgebung. Bislang drohte ihnen keine Gefahr. Der Mann, dessen Unterbewusstsein Wulf die ganze Zeit über beobachtet hatte, war in ihre Richtung unterwegs. Vielleicht war er rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit so weit in der Nähe, dass er ihn in die Kate holen konnte. Gerne würde er heute nach ihm suchen, aber Marias Leben war zu wichtig, als dass er es irgendeiner Gefahr aussetzen konnte.
     
    Maria hatte für Ellens Baby ein Tragetuch aus einem ihrer Umhänge gefertigt.
    „Damit wird es einfacher sein, den kleinen Wulf zu tragen." Maria reichte Ellen das Tuch.
    „Kleiner Wulf?" Wulf sah Ellen erstaunt an. Sie lächelte.
    „Ich habe ihn nach dir benannt. Ohne dich wären wir beide nicht mehr am Leben."
    Ellen nahm dankbar das Tragetuch und band es sich um.
    Sie verbrachten den Tag damit, ihr Gepäck zu sichten und die Dinge herauszusuchen, die sie dringend benötigten, um sich nicht unnötig bei dem bevorstehenden Fußmarsch zu belasten. Der Karren würde die letzte Strecke des doch sehr steilen Aufstiegs nicht schaffen. Die Ochsen wollten sie allerdings nach Möglichkeit mitnehmen. Sie den wilden Tieren oder Monstern zum Fraß vorzuwerfen, wenn man sie in der Zuflucht vielleicht noch gebrauchen könnte, sahen alle als große Verschwendung an.
    Es war später Nachmittag, als der Mensch, den Wulf in seinen Gedanken beobachtete, den Bach in der Nähe der Kate erreicht hatte. Die Dendraks waren noch mehrere Kilometer entfernt.
    Wulf beschloss, die Kate zu verlassen und nach ihm zu suchen.
    „Bleib bitte mit der Machete in der Nähe der Tür stehen. Wenn du Dendraks siehst, verriegele sie sofort. Ich werde mich bemerkbar machen, wenn ich wieder zurück bin." Wulf reichte Paul die Waffe und verließ die Kate.
    Die Sonne hatte die ersten Baumwipfel im Westen gerade erreicht, als er auf den Gesuchten traf. Zunächst hielt Wulf sich hinter den Bäumen versteckt, um den Mann zu beobachten. Er war gekleidet wie ein normaler Bauer, etwa vierzig Jahre alt und hatte leicht schütteres, blondes Haar. Anscheinend hatte er sich verletzt, denn er humpelte stark.
    „Bitte, nicht erschrecken", begann Wulf nach einer kleinen Weile. „Ich habe nicht vor, dir etwas zu tun."
    Der Mann fuhr herum und umfasste den langen, fast armdicken Stock, den er bisher zum Abstützen benutzt hatte, wie eine Waffe. Wulf trat mit weit zur Seite ausgestreckten Armen aus seinem Versteck

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