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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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fortgesetzt werden.
    Paul achtete nur noch auf den Weg. Maria und Wulf übernahmen das Beobachten der Hausruinen. So gelang es ihnen, ohne einen weiteren Zwischenfall, die Innenstadt zu durchqueren. Es war früher Nachmittag, als die Ruinen spärlicher wurden und sie schließlich die Stadt hinter sich gelassen hatten.
    Der Weg wurde sumpfig und sie hatten Mühe, vorwärtszukommen. Wulf hatte schon Sorge, dass sie keine geeignete, sichere Unterkunft für die Nacht finden könnten, als er in der Ferne ein weites, offenes Feld mit mehreren barackenartigen, verfallenen Gebäuden erkennen konnte. Sie fuhren auf die Gebäude zu. Wulf erkannte, wo sie sich befanden. Das hier war früher ein Flughafen gewesen. Auf einer Seite war der Tower zu erkennen. Der untere Teil schien noch intakt zu sein, der obere war eingestürzt. Sie fuhren mit ihrem Karren neben die Towerüberreste. Es würde eine ungemütliche Nacht werden, da sie diesmal die Ochsen mit ins Gebäude nehmen mussten. Es bestand keine Möglichkeit, sie anderweitig unterzubringen denn die anderen Gebäude waren nur noch Trümmerhaufen. Also luden sie den Karren aus, schleppten alles in das kleine Gebäude, führten die Tiere herein und versperrten die Türöffnung mit den mitgeführten Holzplatten.
    „Siehst du?", grinste Paul. „Ich hab doch gesagt, dass wir sie brauchen werden."
     
    Die frühe Morgensonne stand am wolkenlosen Himmel, als sie die Reise fortsetzten. Vom Flughafengelände wollten sie in südöstlicher Richtung weiterfahren, da dort Ansiedlungen spärlicher waren.
    Sie waren gerade gestartet, da riss Wulf unvermittelt Paul die Zügel aus der Hand und ließ den Karren halten. Paul sah ihn verwundert an, doch Wulf gebot den Wirtsleuten, ruhig zu sein.
    Da hörten sie es auch. Ein leises Wimmern wehte von den eingestürzten Baracken zu ihnen herüber. Wulf übergab Maria die Zügel und zusammen mit Paul schlich er dem Wimmern entgegen. Paul hielt die Machete fest umklammert. Es konnte ein wildes Tier sein, das Schmerzen litt und er wusste, dass verletzte Tiere noch gefährlicher waren.
    Wulf schloss die Augen, um die Gegend auf das Vorhandensein magischer Aktivitäten zu überprüfen. Zunächst spürte er nichts. Dann meinte er das kurze Aufflackern einer weißmagischen Aura zu verspüren, die aber fast augenblicklich wieder verschwand. Irritiert schüttelte er den Kopf. Da war es wieder. Diesmal etwas stärker. Und fast gleichzeitig mit dem Aufflackern hörte er wieder das Wimmern.
    Sie schlichen weiter.
    Ein Großteil der Hangarwand war nicht mehr vorhanden, so dass sie bald die ganze ehemalige Halle überblicken konnten. Einzelne kleine Hügel Rost waren das Einzige, was den Boden bedeckte. Sie betraten die Halle. Das Wimmern kam direkt aus ihrer Mitte.
    Doch da war niemand.
    Wulf bedeutete Paul, dass er warten solle. Er würde allein weitersuchen. Wenn dort jemand war, der über Magie gebot, war es besser, Paul nicht in Gefahr zu bringen.
    Wulf umrundete einen kleinen Rosthügel. Auf dem Boden dahinter lag nur eine quadratische, dicke, von Staub blinde Glasscheibe auf dem Boden. Wulf blieb erstaunt stehen. Direkt vor ihm musste jemand sein. Ein Mensch. Das war eindeutig. Das bedeutete …
    Er bückte sich und schob die dicke Glasscheibe beiseite. Sein überraschter Ausruf mischte sich mit einem Schrei des Entsetzens aus der nun freigelegten Grube.
    „Was ist los?", rief Paul ihm zu, bereit sich auf einen möglichen Gegner zu stürzen.
    Wulf hob beschwichtigend die Hand.
    „Keine Angst", sprach er ruhig in die Grube. „Wir tun dir nichts. Kannst du aufstehen?"
    Als Antwort kam wieder das Wimmern.
    „Wer ist da?", fragte Paul nervös.
    Wulf wand sich kurz zu ihm.
    „Hol bitte Maria. Mach schnell."
    Paul lief zum Karren und kam Augenblicke später mit seiner Frau zurück.
    „Paul, hilf mir die Frau aus der Grube zu heben. Hier ist zu wenig Platz", bat er den verblüfften Gefährten.
    Paul stieg zusammen mit Wulf vorsichtig in die kleine Wartungsgrube des Hangars hinunter. Zusammengekrümmt und mit schmerzverzerrtem Gesicht lag eine junge Frau vor ihnen. Sie war kaum älter als zwanzig Jahre und sie lag eindeutig in den Wehen.
    „Ganz ruhig. Wir sind keine Grauen. Wir werden dir helfen", versuchte Wulf sie zu beruhigen.
    Skeptisch blickte die junge Frau ihn an, ließ sich aber dann doch von ihm und Paul aus der Grube tragen.
    Maria war zwischenzeitlich zum Karren zurückgelaufen und hatte eine Decke geholt. Die Frau wurde vorsichtig darauf

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