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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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wütend!“ Hel schleuderte seinen Becher gegen die Wand, von der er klirrend zu Boden fiel. „Das sind doch nur minderwertige Weiße. Es kann doch nicht sein, dass sie uns all die Jahre an der Nase herumführen.“
    „Beruhig dich, Bruder. Ich habe eine Idee, wie wir sie kriegen. Wenn wir sie nicht finden, dann sollen sie uns finden.“
    „Wie meinst du das?“ Hel sah seinen Bruder irritiert an.
    „Das ist ganz einfach. Ich verstehe nicht, dass ich nicht früher darauf gekommen bin. Ein so genialer Plan. Einfach und doch effektiv.“ Non setzte sich zu Hel und erläuterte ihm sein Vorhaben.
    „Hm … Das könnte sogar funktionieren.“ Hel grinste seinen Bruder an. „Einfach und doch genial. Wie du gesagt hast. Komm lass uns nach unten gehen und alle Vorbereitungen treffen. Und denk daran, unseren Besuch willkommen zu heißen. Sie ist hübsch und stark. Eine wunderbare Kombination. Ich denke, dass sie dir gefallen wird.“ Hel schlug seinem Bruder kameradschaftlich auf die Schulter. „Ja, ich bin mir sicher, dass Clarissa dir gefällt.“

Sieg
    Es folgte kein solcher Angriff der Grauen mehr. Jeder, der das Tal verließ, musste sich nach seiner Rückkehr einer intensiven Untersuchung unterziehen. Man wollte nicht noch einmal einen Anschlag riskieren.
    Als der Herbst ins Land ging und die erste Ernte eingefahren wurde, kam John von einem Jagdausflug zurück.
    „Einen knappen Fußmarsch entfernt liegt eine alte Jagdhütte. Dort hat eine kleine Familie Unterschlupf gefunden. So wie es aussieht, ist der Neugeborene ein Weißer“, berichtete er der Ratsversammlung.
    „Das wird eine Falle sein“, rief Orno, der immer skeptisch war. Sein Rat war aber hoch angesehen, weil er schon viele Fallen durchschaut hatte.
    „Die Grauen werden wohl kaum einen Weißen am Leben lassen. Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen,“ hielt Tana ihm entgegen.
    „Denen traue ich alles zu“, antwortete Orno. Er funkelte sie zornig an.
    „Nun, wir können uns ja vergewissern. Zwei Sehende sollen sich zur Hütte aufmachen und die Familie überprüfen. Sollte das Kind weißmagisch sein und die Eltern normale Menschen, werden wir noch einmal beraten.“
    So wurde es beschlossen.
    Am späten Abend des folgenden Tages waren die Sehenden zurück und bestätigten dem Rat, dass es sich wirklich um ein weißmagisches Kind handele und die Eltern über keinerlei magische Fähigkeiten verfügten.
    „Gut. Dann sollen sich morgen Leon, Orno, Kaal und Wenz mit einem Pferdekarren auf den Weg machen. Bietet der Familie Schutz in unserer Zuflucht an.“
    Die vier Angesprochenen nickten.
    Bei Sonnenaufgang machten sie sich auf den Weg.
     
    Derweil lernte Lysan von Edna, sie war ein Mensch, ihr Mann ein Weißmagier, das Nähen. Lysan war wie immer eifrig bei der Sache, wie immer, wenn es etwas Neues zu lernen gab. Sie wollte für ihren Onkel Wulf einen Umhang nähen, da der alte Umhang schon sehr zerschlissen war. Das Wetter war herrlich und sie saß mit Edna unter einem der Apfelbäume im Schatten.
    „Wir sollten langsam zurückgehen. Es ist schon spät", meinte Edna und blickte zum Himmel. Die Sonne neigte sich schon dem westlichen Talende entgegen.
    „Nur noch einen kleinen Augenblick. Ich bin gleich fertig", entgegnete Lysan und versuchte noch schnell den Saum des Umhangs umzunähen.
    Beide schauten auf, als das Rumpeln der schweren Räder eines Karrens und Hufgeklapper zu ihnen herüber klang. Neugierig liefen sie den Neuankömmlingen entgegen. Seit Lysan mit ihren Freunden zur Gruppe gestoßen war, hatte es keine Neuen mehr gegeben. Sie freuten sich schon auf Berichte und Geschichten von außerhalb.
    Edna und Lysan hatten die ersten Häuser der Siedlung erreicht, als die Fremden vom Karren sprangen und sich angeregt mit den Siedlungsbewohnern unterhielten. Lysan blieb ruckartig stehen und hielt auch Edna am Arm fest, so dass sie fast gefallen wäre.
    „Was ist los? Komm, lass uns weiter laufen."
    „Warte", antwortete Lysan. „Da ist etwas sehr merkwürdig. Dieser Mann … Wie er sich bewegt, er kommt mir bekannt vor. Er macht mir Angst."
    Edna sah sie mit großen Augen an.
    „Du kannst ihn nicht kennen. Diese Leute waren niemals vorher hier."
    „Das ist ja das Merkwürdige. Trotzdem ist mir so, als wenn ich ihm schon einmal begegnet wäre. Ich weiß selbst, dass das unmöglich ist."
    Dann traf sie die Erkenntnis wie ein Paukenschlag. Ihr wurde eiskalt. Sie wusste, woher sie den Mann kannte.
    „Vorsicht! Das sind Graue! Das ist

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