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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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auch schon wieder aufbrachen. Es wurde Nacht. Sie kamen jetzt langsamer voran, als am Tag.
    Bei Sonnenaufgang legten sie erneut eine kleine Ruhepause ein.
    „Es ist nicht mehr weit", erklärte Tana. „Um die Mittagszeit werden wir den Zugang zum Tal erreicht haben."
    Trotz der Aussicht, dass sie ihr Ziel bald erreicht hätten, stöhnten alle auf, als Tana Anweisung gab, den Marsch fortzusetzen.
    Tana hatte Recht behalten. Es war kurz vor der Mittagszeit, als sie ihre Schritte zu einer großen Höhle lenkte. Sie gab fünf Weißen die Anweisung, den Eingang zu versiegeln, sobald der Letzte ihn passiert hatte. Noch einmal blickte sie auf ihren zurückgelegten Weg. Nichts deutete darauf hin, dass hier jemand gegangen war. Dann folgte sie dem Treck ins Tal.
    Im Tal selbst war, bis auf einige schneebedeckte Bäume, nichts weiter zu sehen. Eine dicke, weiße Schneedecke lag über der gesamten Ebene.
    Die stärksten der Weißen traten zusammen und versiegelten das Tal vollkommen. Kein Mensch, kein Grauer und kein Dendrak würde sie hier entdecken.
    Anschließend fuhren sie mit ihren Karren in die Mitte des Tales, spannten die Tiere aus und entfernten auf magische Weise die Schneeschicht.
    Mit den mitgenommenen Stoffen aus den Kleiderbündeln errichteten sie ein großes Zelt, das sie für die nächste Zeit beherbergen würde. Es wurden Feuer entzündet und die Menschen sanken erschöpft auf die schnell bereiteten Lager. Wulf hatte die schlafende Lysan vorsichtig vom Wagen gehoben und legte sie nun auf Strohballen in der Nähe eines der Feuer.
    Lysan schlief den ganzen Tag und die ganze Nacht. Als sie am nächsten Morgen erwachte, rieb sie sich ungläubig die Augen. Sie hatte die gesamte Flucht verschlafen. Alle waren sicher und wohlbehalten hier angekommen. Und das Wichtigste war, sie hatte keinen Albtraum gehabt. Lysan war sich nicht sicher, ob sie überhaupt geträumt hatte.
    „Hallo, Schlafmütze", neckte Wu sie, als er bemerkte, dass sie endlich aufgewacht war. „Komm hierher. Der Hirsebrei ist fertig. Warte, ich hole dir eine Schüssel."
    Lysan ging mit vollkommen steifen Gliedern zu ihm und nahm dankbar den Brei entgegen. Sie fühlte sich völlig ausgehungert.
    „Danke", sagte sie und machte sich über ihr Frühstück her.
    „Du siehst heute besser aus", meinte Eda, die sich zu ihnen gesetzt hatte.
    „Ich fühle mich auch besser. Ich hab keinen Albtraum gehabt." Lysan sah sich um. „Hier ist es schön."
    „Das stimmt. Aber es ist noch eine Menge Arbeit, bis alles wieder so ist, wie im anderen Tal", antwortete Eda.
    Lysan und Wu beobachteten, wie die Vorräte abgeladen und in der Mitte des großen Zeltes gelagert wurden.
    Tana kam zu ihnen. „Hallo, Ihr zwei. Habt ihr die Reise gut überstanden? Lysan, bitte sage sofort Bescheid, wenn du noch einmal Albträume hast. Sag auch Bescheid, wenn du dich merkwürdig fühlst, wenn du denkst, beobachtet oder belauscht zu werden. Wir wollen kein Risiko eingehen. Von nun an wird ständig einer der Sehenden die Umgebung im Auge behalten. Leon weiß, worauf er achten muss. Versprichst du mir, dass du dich sofort an ein Mitglied des Rates, an Eda, oder Wulf wendest?"
    Lysan nickte. Natürlich würde sie Bescheid geben. Aber sie hoffte inständig, dass sie nicht noch einmal diese fürchterlichen Albträume haben würde.
    Den Winter über verbrachten sie gemeinsam in dem großen Zelt. Als der Schnee endlich geschmolzen war, konnten sie sich außerhalb des Tales Holz besorgen und Häuser bauen. Das Getreide und Gemüse wurde ausgesät, Gatter für die Tiere gebaut und die Weißen richteten sich auf ihr Leben im neuen Tal ein.
    Für Ly und Wu ging der Unterricht weiter.
    Wulf allerdings erzählte keine Geschichten mehr.
    Eine halbe Tagesreise vom Tal entfernt lag ein See mit einem großen Fischvorkommen. Einmal in der Woche ging Wu mit Bent Fische für die Menschen in der Siedlung fangen. So bereicherten sie ihre Nahrung, die im Augenblick ja noch aus den Resten ihrer mitgebrachten Vorräte bestand.
    Wieder einmal kehrten sie mir reicher Beute heim. Wu legte einen der großen Fische in die Küche, während Bent die übrigen Fische zum neu errichteten Ratshaus brachte, damit jeder sich daran bedienen konnte.
    Wu setzte sich neben die Feuerstelle.
    „Willst du deinen Umhang nicht ablegen?", fragte Eda erstaunt. Wu stand ohne ein Wort auf und hängte den Umhang an einen Haken neben der Tür.
    Kurz darauf erschien Bent im Haus. Wu rutschte auf seinem Hocker hin und her. Er schien

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