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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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Jungen aus dem Karren gehoben und in eine dicke Decke gehüllt. Nochmals wurde er gründlich untersucht. Aber auch diese Untersuchung ergab, dass es sich um ein weißmagisches Kind handelte.
    Die Leiche der Grauen wurde, zusammen mit der Asche ihres Gefährten, in der Nähe des kleinen Sees beerdigt.
    Tana bot an, sich um das Baby zu kümmern. Niemand erhob Einwände.
    Für den Abend wurde eine Versammlung aller Bewohner des Tales angekündigt. Die Ereignisse des Tages sollten besprochen und ausgewertet werden.

Latbergen – Rache
    Hel stand bewegungslos am Fenster. Er hatte den Tod seines Zwillingsbruders gespürt, als wenn er selbst angegriffen worden wäre. Wut stieg in ihm auf. Sie hatten so große Pläne geschmiedet. Sie hatten die Macht ergreifen wollen. Gemeinsam. Nun war er alleine und diese verfluchte Weiße war immer noch am Leben. Rache. Ja. Er würde seinen Bruder blutig rächen.
    „Hel!“ Ein weißhaariger alter Grauer hatte den Raum betreten. „Es ist soweit. Dork hatte eine Vision. Die Weiße muss irgendwo einen magischen Kreis errichten. Er konnte nicht erkennen, wo das sein soll. Er meinte nur, dass es nicht in dieser Gegend ist. Er sah seichte, grüne Hügel und eine Ritualstätte, die offenbar schon mehrfach genutzt wurde. Ich habe Nachrichten an alle Burgen der Umgebung geschickt und nachgefragt, ob jemand etwas mit der Vision anfangen kann. Sie sollen die Frage an weitere Burgen senden, wenn sie die Antwort nicht kennen. Außerdem sollen sie nach den Weißen Ausschau halten. Die werden ja jetzt wohl ihren Unterschlupf verlassen.“
    „Danke, Son. Gib der Truppe Bescheid, dass sie sich zum Aufbruch rüsten soll. Wir werden auf die Jagd gehen. Wir jagen Weiße.“
    Sein hasserfüllter Blick war auf den Horizont gerichtet. Er würde seinen Bruder rächen und die Macht der Grauen auf Ewigkeiten festigen.

Vision
    Lysan stand immer noch unter Schock, als Wulf sie zum Haus zurückbrachte. Eda bestand darauf, dass sie sich sofort hinlegte, verdunkelte das Zimmer und gebot den anderen, sich leise zu verhalten. Lysan brauchte Ruhe.
    „Du solltest dich auch etwas ausruhen", meinte sie zu Wulf. „Ich hab zwar deine Brustwunde vorhin heilen können, aber der Angriff hat dich einiges an Kraft gekostet. Wir wissen nicht, was in den nächsten Tagen geschehen wird."
    „Ich werde mich tatsächlich einen Augenblick hinlegen. Ich fühle mich, als wenn eine Kuh auf mir herumgetrampelt hätte. Danke noch mal, euch beiden. Wu, das war sehr mutig von dir, mich hinter das Haus zu ziehen." Dann ging er auf sein Zimmer. Er stellte den Bogen und die restlichen Pfeile in die Ecke und legte sich ins Bett. Aber er konnte nicht schlafen. Zuviel ging ihm im Kopf herum. Vieles war heute in der Versammlung zu besprechen. Lysan war nahezu erwachsen. Bald würde sie über ihre volle Kraft verfügen. So kurz vor dem Ziel durfte nichts mehr dazwischen kommen.
    Irgendwann fielen ihm dann doch die Augen zu. Er träumte von Doreen. Er träumte immer von Doreen. Ihr helles Lachen, ihre strahlenden Augen, in denen sich das Glück spiegelte, als sie erfahren hatte, dass sie ein Kind erwartete, die Pläne, die sie für die Zukunft schmiedeten. Der Tag nach der Verwandlung, ihre Flucht, der Angriff der Dendraks, Doreens Tod, all das zog wie im Zeitraffer durch seinen Traum.
    Er war froh, als Eda ihn weckte. Es war Zeit für die Versammlung.
    Gemeinsam gingen sie in das große Ratsgebäude. Fast alle Bewohner des Tales waren schon anwesend, als sie ihre Plätze einnahmen.
    Nach wenigen Minuten erhob sich Tana und das Murmeln, das bisher den Raum erfüllt hatte, verstummte.
    „Meine Lieben", begann Tana. „Der heutige Tag war für uns alle ein unglaublicher Schock. Wir haben feststellen müssen, dass unsere Vorsichtsmaßnahmen nicht ausreichend sind. Trotz mehrfacher Überprüfung ist es den Grauen gelungen, ihre dunkle Magie zu verbergen und uns zu überlisten. Wir können von Glück sagen, dass niemand von uns ernstlich zu Schaden gekommen ist.
    Durch den Grauen haben wir erfahren, dass unsere Feinde die ungefähre Position unserer neuen Zuflucht kennen. Wir haben, meiner Meinung nach, nur zwei Möglichkeiten. Die Erste wäre, dass wir uns wieder ein anderes Tal suchen."
    Sie unterbrach ihre Rede. Das laute Protestieren der Anwesenden machte es ihr unmöglich weiter zu sprechen. Sie hob beschwichtigend die Hände. Das Rufen verstummte.
    „Die zweite Möglichkeit birgt ein gewisses Risiko in sich. Wir können versuchen, unsere

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