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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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Spuren zu verwischen. Die Grauen haben in einer Hütte, etwa einen Tagesmarsch von hier, gewohnt. Der Rat schlägt vor, von dort aus eine Spur in Richtung Süden zu legen. Es soll so aussehen, als wenn die beiden Grauen mit dem Kind das Gebirge vollständig überquert hätten und unsere Zuflucht auf der anderen Seite der Bergkämme liegt. Ihr könnt euch vorstellen, dass diese Vorgehensweise sowohl für diejenigen, die die falsche Spur legen, als auch für die Zurückbleibenden mit erheblichen Risiken verbunden ist. Aus diesem Grunde hat der Rat beschlossen, die Meinung aller hierzu einzuholen. Im Anschluss an meine Ansprache habt Ihr Gelegenheit, euch untereinander zu besprechen. Dann können hier Fragen gestellt und Meinungen kundgetan werden. Wenn alle Fragen geklärt sind, werden wir eine Abstimmung durchführen."
    Tana setzte sich. Sofort begannen eifrige Diskussionen.
    „Wir können doch nicht schon wieder fortziehen!", hörte sie aus der einen Ecke. „Aber, wenn sie doch schon ungefähr wissen, wo wir uns befinden …", kam es aus der Anderen.
    Eine Stunde hitziger Diskussionen war vergangen. Lysan hatte sich die gesamte Zeit über nicht auf ihrem Stuhl bewegt. Scheinbar teilnahmslos verfolgte sie die Streitgespräche. Es ging um sie. Sie brachte hier alle in Gefahr. Die Menschen hier erwarteten ein Wunder von ihr. Sie sollte sie befreien. Lysan wurde immer verzweifelter. Wie sollte sie den Vorstellungen der Leute gerecht werden? Tiefe Zweifel nagten an ihr. Und wenn sie nicht diese Auserwählte war? Wenn sich alle hier unnötig in Gefahr brachten? Hatte sich Wulf geirrt? Warum sollte ausgerechnet sie diejenige sein, die die Welt befreite? Lysan sank noch tiefer in sich zusammen.
    Wulf bemerkte ihre innere Anspannung. Tröstend legte er einen Arm um sie.
    „Es wird alles gut", meinte er.
    Wie sollte alles gut werden, wenn sie selbst nicht wusste, was zu tun ist, wenn sie noch nicht einmal sicher war, ob das Vertrauen und die Hoffnungen gerechtfertigt waren?
    „Ich bitte um Ruhe." Tana hatte sich wieder erhoben und augenblicklich herrschte absolute Stille im Saal. „Habt ihr noch Fragen, die vor der Abstimmung geklärt werden müssen oder wollt ihr zu der Angelegenheit vorher noch etwas sagen? Ja, Franka?"
    „Seid ihr sicher, dass sich die Grauen täuschen lassen werden? Sie vermuten uns hier in dieser Gegend. Wieso sollten sie plötzlich annehmen, dass wir uns so weit südlich aufhalten?"
    „Wir werden die Strecke so präparieren, dass es aussieht, als wenn wir abermals weiter gezogen sind. Das wird nicht so schwer sein. Die beiden Grauen müssten uns dann gefolgt sein. Wir werden es so aussehen lassen, dass ihre Spuren in Richtung Süden etwas frischer aussehen. Ich denke schon, dass die Grauen der Ansicht sein werden, dass wir nach dem Winter aus Angst südwärts gezogen und dass die beiden Grauen mit dem Baby uns gefolgt sind. Jost, du hast eine Frage oder Anmerkung?"
    „Können wir nicht tatsächlich nach Süden ziehen? Ich weiß, es würde wieder eine anstrengende und gefährliche Reise werden und wir haben uns gerade erst hier richtig eingerichtet. Aber wäre das nicht sicherer für uns?"
    „Natürlich könnten wir weiterziehen. Aber ich kenne kein weiteres Tal, in dem wir Zuflucht finden könnten. Wir müssten also zunächst Kundschafter aussenden, die ein entsprechendes Tal suchen müssten. So etwas kann sehr lange dauern. Und ich bezweifle, dass die Grauen uns diese Zeit geben werden. Wenn sie von ihren Kumpanen nichts mehr hören, werden sie beginnen, sie zu suchen. Noch weitere Fragen?"
    Niemand meldete sich.
    „Dann müsst ihr euch nun entscheiden, ob wir versuchen sollen, in Richtung Süden zu ziehen oder ob wir hier bleiben und den Grauen nur vorspielen, dass wir nach Süden gezogen sind. Bitte hebt die Hand, wenn ihr dafür seid, nach Süden zu ziehen." Sie blickte in die Runde und zählte. „Das sind zwanzig Stimmen. Nun heben diejenigen die Hände, die für das Täuschungsmanöver sind."
    Fast alle aus dem Saal hatten die Hände erhoben. „Gut. Das ist eindeutig die Mehrheit. Wir werden also hier bleiben und eine falsche Spur legen. Der Rat wird noch heute Nacht einen Plan ausarbeiten. Die Versammlung ist geschlossen."
    Sie gingen in ihre Häuser zurück. Bevor Lysan zu Bett ging, nahm sie Wulf noch einmal zur Seite.
    „Onkel Wulf, bist du ganz sicher, dass ich diejenige bin, die die Magie vertreiben wird? Was ist, wenn du dich irrst? Ich könnte es nicht ertragen, wenn noch mehr

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