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STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
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ja, dass es gar keinen Zufall gebe. Es war schwer vorstellbar, andererseits schien seine Argumentation logisch. Bei mir führte eine Kette vorhe r gegangener Ereignisse auch dazu, dass ich zu spät kam. Erst keiner im Haus, dann der versagende Wecker, dann kein Bus, alles Zufall? Oder doch Schicksal?
     
    Am Abend saßen wir gemeinsam am Esstisch, meine Ersatzeltern Diane und Matthias, ein Arbeitskollege von Matthias, genannt Dan, eigentlich Daniel, aber Dan fanden sie fetziger, und ich. Es gab scharfes Gulasch mit Kartoffeln und Tomatensalat. Nach dem Essen blieben wir noch gemeinsam am Tisch sitzen, nur Diane ging noch in die Küche, um den Abwasch zu machen. Matthias und Dan tranken ein Bier z u sammen, und obwohl ich schon alt genug war, wollte man mir keines anbieten.
    „Und, wie gefällt dir die neue Schule?“, fragte Dan.
    „Sie ist ganz okay“, meinte ich.
    „Er kam heute Morgen zu spät und das an seinem ersten Tag“, mischte sich Matthias ein.
    „Ich hatte es auch nie eilig zur Schule, man muss ja auch noch lange genug hingehen, oder!“, hielt mir Dan bei. „Wie sind denn so die Mädchen in der Schule, sind ein paar dabei, die dir gefallen?“
    „Ich hab eigentlich nicht so darauf geachtet, wenn ich eh r lich bin.“
    „Was hast du denn den ganzen Tag gemacht, also für uns gab´s damals nicht viel, was wichtiger war, auch für Matthias, selbst wenn man es ihm jetzt nicht mehr so ansieht.“ Matthias nickte und schaute ins Leere, als blicke er in seine Jugend zurück.
    „Eigentlich habe ich den Tag mit Elli verbracht“, fügte ich schnell hinzu, um etwas sagen zu können, so war´s ja auch, viele Bekanntschaften hatte ich nicht gerade gemacht, aber das würde vielleicht noch kommen.
    „So, Elli, und wie noch?“, hakte Dan nach.
    „Das weiß ich gar nicht.“
    „Mmh, kannst du sie beschreiben?“
    „Na ja, sie ist nur ein wenig kleiner als ich, sie ist schlank, hat blondes Haar und leuchtende blaue Augen, sie lächelt auch gerne und ...“
    „Sie lächelt gerne?“
    „Jedenfalls hat sie heute sehr viel gelächelt.“ Damit ve r abschiedete ich mich und ging in mein Zimmer, ich wollte zeitig zu Bett, um Morgen nicht noch einmal zu verschlafen, also legte ich mich gleich darauf schon schlafen.
     
    „Verdammt, ich bin zu spät“, dachte er. Er rannte los und stand vor dem Klassenraum. Er klopfte, keiner bat ihn herein, er klopfte noch einmal, wieder nichts. Dann öffnete er die Tür, es war niemand da. Er schaute auf die Uhr an der Wand, die Zeiger drehten sich unaufhörlich. „Hey, ich heiße Elli.“ Er drehte sich um und sah Elli vor sich stehen. „Ich bin David.“ Und sie sagte nur: „Ich weiß, komm.“ Sie gingen durch die Schule, hinaus auf den Schulhof. „Warum bist du hier?“, fragte er. „Schicksal, komm!“, antwortete sie. Sie gingen weiter. „Wo gehen wir hin?“, fragte er. Keine Antwort. Sie standen an einem See, er schimmerte. „Was machen wir hier? Elli, warte auf mich …“
     
    Der Wecker riss mich aus dem Schlaf. Ich fühlte mich ein wenig schwindelig und kam zunächst gar nicht recht zu mir, fast so, als wollte mich der Schlaf mit aller Kraft festhalten, als hätte ich noch nicht gehen dürfen. Ich stand auf und ging mit halbverschlossenen Augen ins Badezimmer. Ich ließ mir eiskaltes Wasser über den Kopf laufen, wie lange ich das tat, weiß ich nicht. Ich schaute dann meinem Spiegelbild in die Augen, aber ich wusste nicht, wen genau ich dort sah.
    Zum Frühstück aß ich ein paar Scheiben Weißbrot, die ich mit Bananenstückchen belegte, und trank dazu etwas Orangensaft, der ein wenig sauer schmeckte, aber so wurde ich wenigstens wach. Matthias war bereits zur Arbeit g e fahren, und Diane frühstückte gemeinsam mit mir. Die beiden waren eigentlich wirklich in Ordnung, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die aber allen Erwachsenen anhaften. Trotzdem sprachen wir nicht viel miteinander, und wenn, dann meist über banale und notwendige Dinge. Solche kleinen Wor t wechsel konnten zwar das Eis brechen, die Kälte jedoch ve r schwand nie ganz.
    „Gefällt es dir an der neuen Schule, fühlst du dich wohl?“, fragte sie, während sie noch ihr Brot mit Marmelade bestrich.
    „Dazu kann ich nicht viel sagen, heute ist schließlich erst mein zweiter Tag, aber bisher ging es ganz gut“, sagte ich und trank einen Schluck Orangensaft.
    „Du weißt doch, wenn du Probleme hast, kannst du immer zu Matthias oder mir kommen. Wir sind für dich da, egal, was auch sein

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