STOP! (German Edition)
Frankfurter Flughafen an. Ich hatte mir gleich, nachdem ich von der Nachbarin alles e r fahren hatte, ein Taxi genommen. Mein letztes Geld hatte ich dafür zusammengekratzt.
Jetzt rannte ich planlos durch die Flughafenhalle, vorbei an den Gates. Ich musste mich beeilen, ich musste sie finden, es ging nicht anders.
„Der Flug FW306 nach Berlin-Tempelhof fällt aufgrund des Vulkanausbruchs in Island aus. Sie können an den Informationsschaltern umbuchen oder bekommen je nach Reiseanbieter Ihre Kosten erstattet. Wir bitten um Ihr Ve r ständnis und wünschen Ihnen noch einen angenehmen Tag.“
Überall standen entnervte Reisende mit ihrem Gepäck. Viele von ihnen schimpften.
„Hey, David, warte mal, was machst du hier?“ Ellis Vater hielt mich an, neben ihm stand Ellis kleine Schwester und hielt seine Hand. Ich hatte beide gar nicht gesehen in dem Tumult aus hektischen Fluggästen.
„Gott sei Dank, gut, dass ich Sie treffe, ich dachte schon, ich sei zu spät. Ich muss ganz schnell zu Elli, wo ist sie?“
„Sie ist drüben am Infostand und fragt nach, was … hey, warte, lauf doch nicht so schnell weg!“
Ich rannte zum Infostand, aber da war sie nicht. Ich hielt nach Elli Ausschau. Dann, endlich, sah ich sie. Mitten in der Schlange stand sie, mit einem kleinen, aber auffälligen knal l roten Koffer.
„Elli!“, rief ich.
Sie drehte sich um, sah mich, und wandte ihren Blick e r schrocken ab. Ich dachte schon, es habe keinen Sinn mehr, aber dann drehte sie sich um und verließ die Schlange.
Sie stand nun vor mir, mit gesenktem Blick, dann ließ sie den Koffer los und fiel mir stürmisch um den Hals. Sie drückte sich fest an mich und ich hörte ihr Schluchzen.
„Ich wollte das nicht, David, das musst du mir glauben, ich wollte das nicht“, sie lockerte ihren Griff und lehnte sich an meine Brust „Halt mich fest, David.“ Sie zitterte.
Wir verharrten einige Sekunden, vielleicht auch Minuten, ohne ein Wort zu sagen.
„Ich wollte das nicht, David, Yannick hat mich dazu g e zwungen, er hat gedroht, dir etwas anzutun, ich musste einfach weg, verzeih mir.“ Sie erzählte mir alles und es war wie ein böser Traum.
Er hielt Elli auf dem Schulhof an. „Ich muss mit dir reden.“
„Ich aber nicht mit dir. Lass mich los, ich muss zum Unterricht“, sagte Elli.
„Jetzt pass mal auf. Du bist immer noch meine Freundin, hast du verstanden. Du hast bei diesem Typen nichts ve r loren!“
„Wir sind nicht mehr zusammen, falls du das nicht g e merkt hast, ich habe mit dir schlussgemacht!“
„Niemand macht mit mir Schluss. Du wirst deinen Lie b haber in den Wind schießen und allen, die fragen, wirst du sagen, dass du wieder mit mir zusammen bist. Denn es wäre doch schade, wenn deinem Liebsten etwas zustoßen würde.“ Er zog ein Messer aus seiner Hosentasche „Du weißt, dass ich das kann, also?“
„Das wagst du nicht“, erwiderte sie.
„Du weißt wohl nicht, wer vor dir steht“, er drückte sie gegen die Wand des Gebäudes. „Überleg dir deine Antwort gut, nun, was ist?“
„Wenn ich das tue - und du hast, was du willst, lässt du ihn dann zufrieden?“
„Wenn ich das bekomme, was ich will, natürlich!“
„Also gut“
„Elli, ich ...“, sie sah mich wieder mit ihren strahlenden blauen Augen an.
„Du hast mal gesagt, du glaubst an Schicksal, David, ich glaube das hier ist Schicksal.“
„Ich ...“
Sie lächelte. „Ich weiß“, sagte sie und mehr musste sie auch nicht sagen.
7.
„S.“
Geplante Abfahrt Richtung Frankfurt wäre morgen, um 14:00 Uhr. Ich fand das ja viel zu früh. Meine Mutter hi n gegen wollte gegen alles gewappnet sein und rechnete sogar Autopannen mit ein. Ich fragte mich, warum sie so nervös war. Als würden wir das erste Mal in Urlaub fahren. Dabei machten wir das doch zwei Mal im Jahr und auch nicht erst seit gestern. Aber sei's drum. Immerhin übernachteten wir in der Nähe von Frankfurt, um pünktlich am Flughafen zu sein, planmäßig sollte unser Flug um 9:00 Uhr in der Früh starten. Auch sowas hatten wir zuvor nicht, immer sind wir von Freunden gefahren worden oder fuhren selbst. Der Preis jede n falls war unschlagbar, 89 Euro kostete die Übernachtung mit Stellplatz auf dem Hotelhof für 15 Tage, inklusive Frühstück. Selbst das Parkhaus am Flughafen wäre teurer gewesen, hier bekamen wir sogar noch etwas zu essen. Trotzdem fand ich die Uhrzeit zu früh angesetzt. Ich würde lieber noch ein wenig mehr Zeit zu
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