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STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
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Hause haben, die Zeit mit meinem Freund und meinen Katern verbringen. Zwei Wochen können ganz schön lange werden, wenn man zu Hause etwas hat, was man ve r misst.
     
    „Warum müssen wir denn unbedingt so früh los, Ma? Wir fahren zwei Stunden bis Frankfurt, wir haben dort nichts B e sonderes vor, außer zu Abend essen und zu schlafen. 18:00 Uhr reicht doch vollkommen!“
    Falsche Aussage. Niemals würde sie sich darauf ei n lassen, so spät loszufahren. Aber wie das bei Verhandlungen so ist, man musste eben einen Puffer schaffen. Auch wenn es mir natürlich nicht unrecht gewesen wäre, so spät aufz u brechen. Die Hoffnung zerschlug sich aber erwartungsgemäß recht schnell.
    „Sechs Uhr abends?!“
    Meine Mutter klang schockierter als ich annahm.
    „Das kannst du vergessen. Ich will noch bei Tageslicht in Frankfurt ankommen, egal was passiert!“
    „Ja, aber was bitte soll denn passieren?“ So langsam war ich echt genervt. Dabei war ich doch eigentlich nur hier, um meinen Koffer abzugeben, damit er von Mutter kontrolliert werden konnte. Das tat sie immer. Und immer packte sie noch mehr dazu, nie hätte ich genug T-Shirts dabei. Nur zu viele Socken. Um wenigstens dieser Diskussion Einhalt zu gebieten, hatte ich schon zu Beginn gesagt, sie solle dazu packen, was sie für richtig hielt, über die Sockenanzahl diskutiere ich dieses Jahr nicht. Erstaunlicherweise nahm sie das sogar hin. Dass die Abfahrtszeit dann so ein Problem werden würde, hatte ich nicht für möglich gehalten.
    „Wir könnten in einen Stau kommen!“
    „Sicher könnten wir das. Und dann? Dann bleiben uns trotzdem noch knapp 12 Stunden Zeit, bis unser Flug geht.“
    „Das Auto könnte liegenbleiben. Bis der ADAC da ist, vergehen auch wieder Stunden. Du weißt, dass ich mit dem Auto in letzter Zeit immer mal wieder Probleme hatte.“
    „Ja, Mama. Ich habe dir schon vorgeschlagen, mit meinem Auto zu fahren. Das funktioniert nämlich.“
    „Nein, auf keinen Fall! Ich hole dich dann um 15:00 Uhr ab, mehr Spielraum ist nicht!“
    Na immerhin hatte ich eine Stunde rausgeschlagen. Besser als nichts. Jetzt konnte ich in Ruhe meinen Kaffee au s trinken und den neu renovierten Flur bewundern. Auch wenn mir anfangs die Farbe der Platten nicht zusagte, sah es hier doch ganz gut aus. Hätte ich so nicht erwartet. Das helle Grau der Granitplatten erinnerte mich anfangs irgendwie an Ei n kaufszentren oder Arztpraxen. So zumindest, als ich die Musterplatte sah. Machte aber einiges her, im Vergleich zu vorher wirkte nun alles viel größer. Meine Mutter sah das mit dem „in Ruhe Kaffee trinken“ aber offensichtlich anders. Auch dass ich durch ihr Haus schlenderte, um alle verrichteten Arbeiten anzuschauen, schien sie eher zu stressen. Sie wuselte wild um mich herum, trug immer wieder Kleider hin und her. Als ich einen Blick in ihr Ankleide-/Bügel-/Gästezimmer warf, sie konnte sich noch nie entscheiden, welche B e zeichnung es haben sollte, sah ich auch warum. Sie hatte noch nicht mal ihren Koffer gepackt! Wobei Einzahl diesmal auch falsch war. Zwei große Koffer standen parat.
    „Was willst du denn alles mitnehmen?“, fragte ich, nun doch etwas irritiert, denn nie hatte meine Mutter soviel Kram eingepackt. Wozu auch, schließlich fuhren wir ja auch zum Tauchen in Urlaub, und nicht, um eine Modenschau zu ve r anstalten. Somit brauchten wir hauptsächlich T-Shirts, Jogginghosen und dicke Wollstrümpfe, denn auf dem Boot wird es immer kalt, spätestens nach dem ersten Tauchgang. Aber was sie nun im Zimmer zum Einpacken gestapelt hatte, war überwiegend Abendgarderobe.
    „Ach, ich weiß ja auch nicht, was dieses Jahr los ist ...“
    „Das sehe ich. Du weißt schon, dass du das alles gar nicht brauchst? Gar keine Zeit hast, das alles anzuziehen? Oder hast du mir verschwiegen, dass du nur One-Way-Tickets gebucht hast?“
    „Nein, aber das Prospekt des Hotels sah so schick aus. Da brauch' ich zum Abendessen bestimmt schickere Sachen als sonst, das andere waren ja eigentlich Taucherhotels.“
    Was sollte ich da noch entgegnen? Um weiteren G e sprächen zu entgehen, zog ich es vor, den Heimweg anz u treten.
     
    Draußen war es allmählich dunkel geworden. Ich mochte die Strecke zu meiner Mutter nicht sonderlich gerne. Das Waldstück war mir immer suspekt, hier passierten viele U n fälle aufgrund von übereifrigen Fahrern, die es tatsächlich für nötig hielten, auf der mehr als ein Kilometer langen kurve n reichen Landstraße zu überholen. Dabei war

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