Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
wichtige Woche werden. Alles hing davon ab, dass sie taten, was getan werden musste, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
“Wie weit müsste ich fahren, um Billy abzuliefern?”
“Nach Utah.”
Keine Chance. In der Zwischenzeit würde Valerie in seinem Haus verrotten. “Ich kann nicht”, sagte Gruber, unerschütterlicher als je zuvor. “Du wirst Roger fragen müssen. Jasmine Stratford hat mein Bild. Sie weiß, dass ich etwas mit dem Verschwinden ihrer Schwester zu tun hatte.” Peccavi wollte etwas sagen, aber Gruber schnitt ihm das Wort ab. “Wenn ich mich nicht sofort darum kümmere, gerät das ganze Unternehmen in Gefahr. Wenn sie mich aufgespürt haben, werden sie dich auch bald haben. Von mir zu dir ist es nur ein kleiner Schritt.” Zum ersten Mal war er froh, dass er Kimberly an Peccavi weitergegeben hatte. Diese Verbindung stärkte jetzt seine Position.
Peccavi die Bedrohung vor Augen zu halten funktionierte besser, als Gruber erwartet hatte. “Also gut”, schnaubte er. “Ich werde es selbst machen.”
Das wurde verdammt noch mal auch Zeit.
“Ruf mich an, wenn du fertig bist”, fügte Peccavi hinzu.
“Mach ich.” Gruber verließ die Autobahn und hielt an einer Tankstelle, um sich die Hände zu waschen. Dann bog er auf der Straße rechts ab zum Haus seines Schwagers. So zu tun, als sorge er sich um seine vermisste Schwester, würde ihm etwas Zeit verschaffen, die er dringend brauchte. Anschließend würde er nach Hause fahren. Es wäre gar nicht nötig gewesen, dass er vor lauter Angst seine Zeit mit der Fahrt nach Portsville verplemperte, um Jasmine aufzuspüren. Jetzt, wo sie sein Bild hatte, brauchte er sie nicht mehr zu finden. Sie würde ihn finden.
Er brauchte nur zu warten.
Da Jasmine ihren Wagen in Portsville stehen gelassen hatte, musste sie ein zweites Auto mieten, wenn sie sich trennen wollten. Romain wandte ein, dass das Treffen mit Huff nicht lange dauern würde, aber sie arbeiteten gegen die Zeit. Der Mann auf dem Bild konnte jederzeit erneut zuschlagen. Ein vages Unbehagen überfiel Jasmine, sobald sie an ihn dachte. Zurzeit befand er sich in einem Zustand ständiger Aufruhr. Sie schloss daraus, dass sich etwas in seiner Psyche verändert hatte und wichtiger oder drängender geworden war. Sie wusste nicht, was es war oder wie sie so sicher sein konnte. Es war einfach eine dieser merkwürdigen Eingebungen, die sie ab und zu überkamen. Das Bauchgefühl, dem zu vertrauen sie gelernt hatte.
Sie mussten schnell handeln, ehe er noch jemandem etwas antun konnte. Und sie konnten ein größeres Gebiet abdecken, wenn sie sich aufteilten, statt zusammenzubleiben.
Außerdem fiel es ihr immer leichter, darauf zu vertrauen, dass sie und Romain eine Zukunft hatten, die über die wenigen leidenschaftlichen Momente hinausging, die sie geteilt hatten. In manchen seltsamen Momenten konnte sie sich sogar vorstellen, sein Kind in sich zu tragen.
“Was ist?”, fragte er, als er sie bei der Autovermietung absetzte.
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Es war sinnlos, die Sehnsucht unterdrücken zu wollen, die in ihr aufflammte, wann immer sie mit ihm zusammen war. “Nichts.”
“Na ja, es bedeutet ja auch nichts”, sagte er. Dann zog er sie zurück in den Truck und küsste sie. Sie hatte sich kaum davon erholt, als er begann, eine Reihe von strengen Anweisungen herunterzubeten.
“Sobald ich Huffs Hotel verlassen habe, werde ich mir ein Handy kaufen. Lass deins an, damit ich dich anrufen kann, sobald meins funktioniert. Ich möchte, dass wir in engem Kontakt bleiben. Und egal was du tust, du gehst mit niemandem ins Haus. Es ist mir egal, wer es ist – selbst, wenn es nur ein kleines Kind ist, das allein zu Hause ist.”
“Verstanden”, sagte sie und salutierte.
Seine sachliche Miene unterstrich seine Warnung. “Ich meine es ernst.”
“Mir wird nichts geschehen, Romain.”
“Ich wünschte, ich könnte es glauben”, sagte er. Zumindest war es das, was sie meinte verstanden zu haben. Seine Stimme war so leise, dass es schwierig war, ihn zu verstehen, und sie hatte bereits die Tür zugeworfen.
Früher, als Beverlys Mann noch lebte, hatten die Moreaus in einer anständigen Gegend gewohnt. Die Häuser waren älter, aber gut erhalten. Es war die Sorte Vorort, in den junge Familien zogen und mit viel Arbeit und Kreativität ihr Häuschen herausputzten. In mehreren Auffahrten standen Minivans; Weihnachtsdekorationen und Lichterketten schmückten fast jedes Haus.
Jasmine
Weitere Kostenlose Bücher