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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Schussverletzung davontragen würde. Sie schrieben das seiner guten Konstitution zu, aber Jasmine wusste, dass seine Genesung vor allem der Tatsache geschuldet war, dass er endlich seinen Frieden mit sich gemacht hatte. Der Mann, der Adele umgebracht hatte, war tot; Romain hatte ihn umgebracht, um Jasmine zu retten. Moreau hingegen hatte er nicht auf dem Gewissen. Auf der Grundlage der Filmsequenz hatte Jasmines Kontakt beim FBI bestätigt, was Romains Schwester schon immer geglaubt hatte: Huff hatte Moreau erschossen. Jasmine wusste es nicht mit Sicherheit – niemand wusste es, da Huff nicht mehr am Leben war, um irgendetwas zu erklären –, aber sie glaubte, dass er den Fragen und Nachforschungen einen Riegel vorschieben wollte, die Moreaus schockierende Freilassung mit Sicherheit nach sich gezogen hätten. Die Aufmerksamkeit hätte sein Adoptionsgeschäft gefährdet. Sich Moreaus zu entledigen, beschwichtigte außerdem auch Romain, der wahrscheinlich niemals Ruhe gegeben hätte, bis die Gerechtigkeit wiederhergestellt worden wäre. Huff hatte einen Schlussstrich unter den Fall gezogen, einen Fall, der weit davon entfernt war, geklärt zu sein, und Romain hatte die Schuld dafür auf sich genommen. Es hatte perfekt gepasst. Und es hätte funktioniert, wenn Gruber Coen nicht dieses Päckchen an Jasmine geschickt hätte.
    “Jaz?”, fragte Romain, als Jasmine sich nicht vom Fleck rührte. “Willst du nicht aussteigen?”
    “Ich weiß nicht.” Laut Beverly Moreau lautete Kimberlys neuer Name Lisa Marie Glen. Ausgestattet mit dieser Information, hatte Jasmine sie in Virginia ausfindig gemacht, wo ihre Adoptiveltern ein Fünf-Millionen-Dollar-Anwesen besaßen. Kimberly lebte nicht mehr dort, aber auch ihr eigenes Haus war ziemlich beeindruckend. Jasmine musterte das geschmackvolle kleine Bostoner Cottage ihrer Schwester. Blau und weiß lugte es hinter einem Bogenspalier aus Rosenstöcken hervor.
    “Auf diesen Augenblick hast du gewartet”, sagte Romain.
    Doch jetzt, wo sie Kimberly gefunden hatte, konnte sie sich nicht entscheiden, ob sie klingeln sollte oder nicht. Zu viele Fragen quälten sie, von denen die verstörendsten immer mit Warum begannen. Warum hatte ihre Schwester die Geschichte geglaubt, die man ihr erzählt hatte? Warum hatte sie ihre Familie so leicht vergessen und nie zurückgeschaut? Sie hatte gewusst , dass Jasmine zu Hause gewesen war, als Gruber Coen ins Haus kam. Wie hatte sie sich von Peccavi und den anderen einreden lassen können, dass ihre richtige Familie tot sei, und eine völlig neue Identität annehmen können?
    “Komm schon”, beschwor Romain sie. “Sag zumindest Hallo. Du hast dich die ganze Nacht im Bett herumgeworfen. Ich weiß, dass du keine Ruhe haben wirst, ehe du sie gesehen hast.”
    Ein gepflasterter Weg teilte den Garten in zwei Hälften, der selbst im Februar wunderschön war, und führte zur geschwungenen Eingangstür des Hauses – verlockend und doch in gewisser Weise entmutigend. “Vielleicht will sie lieber nichts von mir hören.”
    “Vielleicht bist du auch verletzt, weil sie ein relativ normales Leben zu führen scheint und niemals versucht hat, Kontakt zu dir aufzunehmen.”
    Er sprach aus, was Jasmine nicht zu sehen versuchte, aber es war die Wahrheit. Sie wusste, dass es engstirnig war, dass sie nicht das Recht hatte, sich zurückgewiesen zu fühlen. Aber sie hatte sich dieses Treffen stets als einen Moment der Erlösung ausgemalt. Sie hatte gebetet und unermüdlich dafür gearbeitet, hatte die Hoffnung noch hochgehalten, als die meisten anderen Menschen längst aufgegeben hatten. Und alles nur, weil sie sicher war, dass Kimberly Hilfe brauchte, um einem Mann wie Gruber Coen zu entkommen. Niemals hatte sie in Erwägung gezogen, dass ihre Schwester glücklich sein könnte. Oder dass sie in besseren finanziellen Verhältnissen leben würde als ihre leibliche Familie. Das war eine vollkommen ungewohnte Vorstellung für sie.
    “Menschen passen sich an, Jaz. Das weißt du.”
    Natürlich wusste sie das. Sie hatten über die psychologischen Grundlagen für so ein Verhalten diskutiert. Es war nicht ungewöhnlich für Entführungsopfer, dass sie ihren Peinigern gegenüber Loyalität empfanden. Aber die persönliche Seite dieser Geschichte machte ihr immer noch zu schaffen. Selbst wenn Kimberly als Kind akzeptiert hatte, dass ihre Familie tot war – warum war sie später nicht neugierig geworden, hatte sich bruchstückhaft an ihre früheste Kindheit erinnert und

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