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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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umgeschlungen hatte, stapfte sie auf die Stufen zur Haustür zu. Sie sah aus wie ein Scherpa auf dem Weg zum Gipfel des Mount Everest.
    »Mom!« Ich beeilte mich, auszusteigen und ihr zu folgen. »Bitte, kann ich dir irgendetwas abnehmen?«
    »Das wäre super, mein Schatz«, sagte sie über die Schulter hinweg. Ich streckte die Hände aus, um Windel- und Handtasche entgegenzunehmen   – dachte ich   –, hielt jedoch unvermittelt Maddie im Arm, die ihre Ärmchen um meinenHals legte, während ihre pummeligen Beinchen meine Taille umklammerten. Sie roch nach Babyöltüchern und Babydunst und ließ prompt ein klebriges Goldfischli in meinen Ausschnitt fallen. »Jetzt muss ich bloß noch meinen Schlüssel finden und   … hier. Okay! Auf geht’s!«
    Sie schob die Tür mit einem kraftvollen Hüftschwung auf, ging hinein, drückte auf den nächstbesten Lichtschalter. Ich folgte ihr. Der Eingangsbereich war nun hell erleuchtet, die sattgelben Wände, an denen gerahmte Bilder mit Strandmotiven hingen, reflektierten warm den Schein der Lampen.
    Wir gingen eine Treppe ins erste Stockwerk hinauf. »Das hier sind Küche und Wohnbereich«, verkündete Mom. Connor hing lässig auf ihrer Hüfte, Maddie klammerte sich mit der einen Hand an mir fest, die andere steckte in ihrem Mund. »Die Elternsuite ist da drüben, die übrigen Schlafzimmer befinden sich im zweiten und dritten Stock.«
    »Das Haus hat insgesamt vier Etagen?«
    »Äh   …« Sie warf mir einen leicht verlegenen Blick zu und drückte gleichzeitig auf einen weiteren Lichtschalter, wodurch eine große, offene Küche sichtbar wurde. In einer Ecke stand ein gigantischer Kühlschrank der Edelmarke
Sub Zero
, der größer und moderner war als der im
Luna Blu
. »Ehrlich gesagt gibt es sogar fünf, wenn du die Ebene mit dem Spieleraum mitzählst. Aber das ist im Grunde bloß ein ausgebauter Speicher.«
    Ein Trällern ertönte   – eine Melodie, die ich kannte, allerdings nicht gleich einzuordnen vermochte. Meine Mutter, die nach wie vor Connor trug, griff in ihre Handtasche, fischte ihr Handy heraus. Ich meinte: »Ist das etwa   …?«
    »Die Hymne der
Defriese
-Basketballer.« Ich musste die Frage gar nicht vollenden. »Peter hat sie auf mein Handyüberspielt. Vorher war mein Klingelton irgendwas von ABBA, aber er hat darauf bestanden.«
    Ich verkniff mir jeglichen Kommentar, blickte stumm durch die riesigen Fenster aufs Meer hinaus. Meine Mutter hielt sich das Handy ans Ohr, beugte sich vor, setzte Connor ab, der augenblicklich auf den Kühlschrank zuraste und mit beiden Fäustchen dagegentrommelte. Ich wollte Maddie ebenfalls absetzen, aber sie klammerte sich prompt fester an mich   – sofern das überhaupt möglich war.
    »Hallo? Ah, hallo, mein Schatz! Wir sind gerade angekommen. Ja, wir hatten eine gute Fahrt.« Meine Mutter bedachte Connor mit einem Blick, als würde sie erwägen, ob sich der Versuch lohnte, ihn einzufangen und festzuhalten. Eine vollkommen sinnlose Überlegung, denn schon in der nächsten Sekunde entschied Connor das selbst, und zwar negativ, indem er in einem Affentempo quer durch den Raum abdüste. »Wir wollten gerade ein bisschen auspacken und dann was essen gehen. Hat man dich wenigstens gut versorgt? Schön.«
    Ich ging zum nächsten Fenster und blickte hinaus auf die Terrasse. Maddie zwirbelte eifrig eine meiner Haarsträhnen. Unter mir konnte ich den Swimmingpool sehen; die eine Hälfte des Beckens lag unter freiem Himmel, die andere war überdacht.
    »Ich rufe dich zurück, sobald wir wieder hier sind«, fuhr Mom fort und kramte beim Sprechen in ihrer Handtasche herum. »Ich weiß. Ich auch. Ohne dich ist es nicht dasselbe. Ja, ich liebe dich auch. Ciao.«
    Connor sauste an uns vorbei, stieß dabei unsanft gegen meinen Oberschenkel. »Strand!«, gellte er; seine hohe Kleinjungenstimme hallte in dem weitläufigen Raum wider.
    »Peter lässt dich grüßen«, sagte Mom und ließ ihr Handywieder in ihrer Handtasche verschwinden. »Wenn wir es eben vermeiden können, versuchen wir, nicht über Nacht getrennt zu sein. Ich versichere ihm zwar immer wieder, dass viele Paare oft getrennt unterwegs sind, aber er macht sich trotzdem Sorgen.«
    »Sorgen? Weshalb?«
    »Ach, wegen allem und nichts«, antwortete sie. »Er fühlt sich einfach wohler, wenn wir alle zusammen sind. Lass mich rasch ein paar Sachen ausräumen, dann brechen wir sofort auf. Würde es dir etwas ausmachen kurz auf die Zwillinge aufzupassen? Ohne sie im Schlepptau geht es

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