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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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als Erste.
    »Tut mir leid, wenn ich so still bin«, sagte ich, nachdem wir etwa anderthalb Stunden unterwegs gewesen waren. »Ich glaube, ich bin einfach nur kaputt.«
    »Kein Problem«, meinte sie. »Ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich erschöpft. Und wegen der beiden Schätze dahinten habe ich sowieso sehr selten Ruhe. Es ist   …« Sie warf mir einen raschen Blick von der Seite zu. »Es ist sehr schön so, wie es ist.«
    »Ja«, antwortete ich. Mein Handy meldete sich   – schon wieder. Ich holte es aus der Tasche, schaltete es, ohne aufs Display zu schauen, endgültig ab, steckte es wieder ein. »Stimmt.«
    Als wir über die Brücke auf Colby zufuhren, dämmerte es gerade. Weit und dunkel erstreckte sich der Sund unter uns. Die Zwillinge waren mittlerweile wach und quengelig und wir mussten eine Elmo-CD mit Coverversionen von Beatles-Liedern   – eine Premiere für mich und absolute Folter!   – einlegen, um eine handfeste Meuterei zu unterbinden.
    »Mclean?« Meine Mutter streckte die Hand nach hinten aus, um sich die Windeltasche zu angeln, die enorme Ausmaße hatte und mit Abwischtüchern aller Art, diversen Baby-Utensilien und ähnlichen nützlichen Dingen vollgestopft war. »Macht es dir was aus   … irgendwo da drinnen müssten ein paar Snacks für die beiden sein? Wir sind in ungefähr zehn Minuten da, aber wenn sie sofort was zum Knabbern bekommen, können wir eine ernsthafte Krise vielleicht verhindern.«
    »Klar.« Ich wühlte in der Tasche herum, bis ich eine Packung jener kleinen Kekse in Fischform fand, die ichnoch aus meiner eigenen Kindheit kannte. Ich öffnete sie, wandte mich auf meinem Sitz um, den Zwillingen zu. »Habt ihr Hunger?«
    »Fisch!«, brüllte Connor und deutete auf die Tüte.
    »Vollkommen richtig«, sagte ich, nahm ein paar Fischchen heraus und gab sie ihm. Madison, die an einer Babytasse nuckelte, streckte ebenfalls die Hand aus und bekam eine identische Portion. »Abendessen für Champions!«
    Meine Mutter setzte den Blinker und bog links in die Hauptstraße ab, die durchs Stadtzentrum führte. Ich konnte mich nicht besonders gut an Colby erinnern, außer dass es mir beim letzten Mal, da ich hier gewesen war, schicker und insgesamt moderner vorgekommen war als North Reddemane; überall Baustellen mit Gebäuden in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung. Das war Jahre her. Inzwischen reihte sich ein neues Haus ans andere und auch sonst gab es alles, was man von einem typischen Seebad erwartet: Surfläden, Boutiquen, Hotels, Fahrradverleih. Wir fuhren inzwischen nicht länger parallel zur Promenade, sondern direkt am Strand entlang. Die Grundstücke und Häuser wurden größer, immer größer; an die Stelle von Zweifamilienhäusern oder Feriendomizilen in typischer Bauklötzchenform traten veritable Villen mit prachtvollen Fassaden in allen erdenklichen Farben sowie Swimmingpools im Garten. Die Zwillinge quengelten unisono vor sich hin, Elmo säuselte unerträglich schmalzig quietschig
Baby you can drive my car
. Schließlich bog meine Mutter in eine Auffahrt ein, fuhr bis zur breiten Vordertreppe eines meerschaumgrünen Hauses und hielt den Wagen an.
    »Da sind wir!«, sagte sie, drehte sich zu den Zwillingen um: »Seht mal, unser Haus. Wir sind am Meer!«
    Ich sah. Genauer gesagt: Ich war mir fast sicher, dass ichmeinen Mund nie wieder zukriegen würde. »Mom!«, meinte ich, während sie den Autoschlüssel abzog und die Fahrertür öffnete. »Wahnsinn!«
    »Es ist nicht so groß, wie es wirkt«, antwortete sie und stieg aus. Madison stieß prompt ein lautes Protestgeheul aus; ihr Gejaule konnte mit Elmos mühelos mithalten. »Das wirst du auch noch merken.«
    Ich blieb erst mal sitzen und betrachtete perplex die stattliche meerschaumgrüne Villa vor mir: Säulen, mindestens vier Stockwerke, eine Tiefgarage und natürlich jede Menge unverbaubarer, unendlicher Meerblick, wie man durch die hohen Fenster über der Haustür erkennen konnte. Man sah selbst von hier schon bis zum Horizont.
    »Mama, ich hab Hunger«, maulte Connor, während meine Mutter seinen Gurt löste. »Ich will Nudeln mit Käse.«
    Madison stimmte sofort mit ein: »Nudeln mit Käse!« Und im Takt dazu wedelte sie mit ihrem Babybecher.
    »Ist ja gut, kommt alles«, erwiderte meine Mutter. »Lasst uns doch erst mal reingehen.«
    Sie setzte Connor auf ihre Hüfte, ging um den Wagen herum, holte Maddie heraus, setzte sie auf die andere Hüfte. Nachdem sie sich außerdem die Windel- und ihre Handtasche

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