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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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schneller.«
    »Kein Problem«, erwiderte ich. Connor flitzte gerade in die Gegenrichtung und verzierte die großen Glastüren, die nach draußen führten, mit einer kunstvollen Serie kleiner Handabdrücke. Mom lächelte mich dankbar an, lief die Treppe hinunter, aus dem Haus. Im nächsten Moment hörte ich, wie sich eine Garagentür öffnete. Peters Geländelimousine verschwand unter dem Haus.
    Da stand ich nun in dieser megalomanen Wohnküche mit meinen kleinen Halbgeschwistern. Connor hatte, im Stil eines Ein-Mann-Zerstörungskommandos, bereits jede glänzendgläserne Oberfläche in Reich- und Sichtweite verschmiert. »Connor«, rief ich, als er nun mit den Fäusten gegen eins der Fenster schlug. »Hey!«
    Er wandte sich um, sah mich an, und mir wurde klar, dass ich keine Ahnung hatte, was ich als Nächstes zu ihm sagen oder mit ihm anstellen sollte. Irgendwo in den Eingeweiden des Hauses wurde geräuschvoll eine Wagentür geschlossen.
    »Kommt, wir gucken mal, wie’s am Strand ist«, sagte ich und startete einen erneuten Versuch, Maddie abzusetzen. Wieder kein Glück. Notgedrungen durchquerte ich dahermit ihr auf meiner Hüfte den Raum, schloss die Hintertür auf und streckte Connor meine freie Hand entgegen. Er nahm sie, hielt sie fest, wir gingen gemeinsam hinaus.
    Es war dunkel, ein ziemlich kalter Wind blies. Trotzdem war es schön da draußen, wir hatten den Strand bis auf ein paar Kleinlaster   – sie parkten außerdem ziemlich weit weg am anderen Ende der Promenade   – für uns allein. Im Licht ihrer Scheinwerfer sah man Angelruten im Sand stecken. Kaum standen wir auf dem Sand, riss Connor sich los und rannte zu einem Priel in einigen Metern Entfernung, ich ihm nach, so schnell ich konnte. Er bückte sich, streckte vorsichtig die Hand aus, hielt sie prüfend in das stille, flache Wasser. »Kalt«, berichtete er mir.
    »Kann ich mir lebhaft vorstellen«, erwiderte ich.
    Ich warf einen Blick zum Haus zurück, sah, wie meine Mutter mit ein paar Stofftaschen voller Supermarkt-Einkäufe an der Fensterreihe im ersten Stock vorbeilief. Im ganzen Haus brannten mittlerweile die Lichter, während die Villen rechts und links daneben im Dunkeln lagen.
    »Kalt«, sagte nun auch Maddie und schmiegte sich an mich. »Reingehen.«
    »Kleinen Moment«, antwortete ich und drehte mich um, blickte wieder übers Wasser. Sogar in der Dunkelheit konnte man die Gischt erkennen, während die Wellen sich brachen, über den Sand rollten, sich zurückzogen. Ich stand neben Connor, der immer noch mit der flachen Hand in dem Gezeitentümpel herumpatschte; der Wind spielte mit seinem feinen Babyhaar, verwuschelte es. Schließlich schaute ich nach oben in den Himmel. Ihr altes Teleskop brauchte Mom hier eindeutig nicht mehr. Die Sterne wirkten so nah, dass man das Gefühl hatte, man könnte sie berühren; außerdem war es ihr ohnehin nie schwergefallen, sie mit bloßemAuge zu erkennen. Ihr würde es an nichts mehr fehlen, nie mehr. Und obwohl ich wusste, dass das für sie   – und auch für Connor und Maddie   – etwas Schönes war, etwas Positives, machte es mich auf eine Weise traurig, die ich nicht einmal selbst richtig verstand.
    »Mclean?« Ich hörte, dass Mom mich rief. Als ich mich umdrehte, sah ich sie in einer der breiten, offenen Doppeltüren stehen, eine Hand in die Hüfte gestemmt. »Seid ihr irgendwo da draußen?«
    Es klingt verrückt, aber für einen Moment wollte ein Teil von mir nicht antworten, sondern ganz still sein und warten, dass sie herauskam. Mich suchte. Und fand. Doch schon in der nächsten Sekunde hatte sich der Gedanke verflüchtigt. Ich formte mit der freien Hand einen Trichter vor meinem Mund, damit meine Stimme das Rauschen der Brandung übertönen würde.
    »Ja!«, rief ich laut zurück. »Wir kommen!«
     
***
     
    Die Zwillinge waren das Festgeschnalltsein leid und veranstalteten nach zehn Sekunden auf den Hochstühlen   – die uns das Restaurant, in dem wir einkehrten, zur Verfügung stellte   – einen solchen Aufstand, dass wir unser Essen in Windeseile runterschlingen mussten. Anschließend liefen wir durch die Kälte zu der Boutique, von der meine Mutter mir erzählt hatte, doch sie war zu.
    »Winteröffnungszeiten«, stellte sie fest, nachdem sie das Ladenschild studiert hatte. »Sie schließen um fünf.«
    »Ist nicht schlimm«, meinte ich. »Wahrscheinlich gehe ich sowieso nicht schwimmen.«
    »Morgen früh besorgen wir dir als Erstes einen Badeanzug, versprochen«, erwiderte

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