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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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ich. Sie schaute mich fragend an. »Sagt zumindest mein Vater immer«, setzte ich hinzu.
    Sie schwieg einen Moment, lehnte die beiden zusammengeklappten Liegestühle ordentlich an die Wand. »Mir ist schon klar, dass er bloß seinen Job macht«, meinte sie schließlich. »Und dass es an der Zeit ist für ein paar Veränderungen. Außerdem ist er bestimmt im Grunde seines Herzens ein anständiger, fähiger Mensch. Trotzdem fühlt es sich an, als würden wir   … erobert. Besetzt.«
    »Du sagst das, als befändet ihr euch im Krieg.«
    »So kommt es mir auch vor«, erwiderte sie. Setzte sich auf die Milchkiste, stützte ihr Kinn auf beiden Händen auf. »Ich meine, die Hälfte der Gerichte wurde gestrichen, Brunch gleich ganz abgeschafft. Manchmal denke ich, ich hätte mich zusammen mit den Rosmarinbrötchen verabschieden sollen. Alles Alte weg, alles neu, gleich Nägel mit Köpfen machen und so.«
    Sie wirkte plötzlich sehr erschöpft, wie so dasaß und das sagte. Prompt hatte ich das Gefühl, ich müsste irgendetwas Aufmunterndes von mir geben, obwohl wir uns kaum kannten. Doch ehe ich den Mund aufmachen konnte, ertönte auf der Treppe ziemlicher Lärm. Im nächsten Moment erschien der spindeldürre Koch, den ich ein paar Tage zuvor am Seiteneingang des Restaurants gesehen hatte, mit einem Paket auf dem oberen Absatz. Mein Vater folgte ihm mit einem zweiten dicht auf den Fersen.
    »He, Opal, wo sollen wir die hinstellen?«, fragte der Koch.
    Opal sprang auf. »Leo!« Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, eilte zu Dad, um ihm das Paket aus der Hand zu nehmen. »Ich fasse es nicht. Wie kommst du bloß auf die Schnapsidee, Gus als Träger einzuspannen?«
    »Du hast doch gemeint, ich soll jemanden bitten zu helfen.«
    »Jemanden«, murmelte sie halblaut. »Nicht den Chef, verflucht.«
    »Kein Problem«, sagte Dad locker. Und fuhr, an mich gewandt, fort: »Mclean! Ich wusste nicht mal, dass du hier bist. Wie war dein restlicher Tag seit der Mittagspause?«
    Opal wandte sich zu mir um, sah mich verwirrt an. Siedend heiß fiel mir ein, dass ich ihr gesagt hatte, ich heiße Liz. Ich schluckte und antwortete: »Okay, schätze ich.«
    »Tut mir leid, Gus«, meinte Opal zu ihm. »Entschuldigen Sie, wirklich   … Ich brauche bloß eine Minute, um die übrigen Kartons hochzuschaffen. Versprochen.« Sie bedachte Leo mit einem scharfen Blick, aber er fummelte bloß an den Bändern seiner Schürze herum und rührte sich nicht vom Fleck.
    »Was?«, fragte er schließlich doch, nachdem sie ihn weiterhin finster angestarrt hatte. »Ach so. Du meinst mich?«
    »Ja.« Sie klang noch erschöpfter als vorher. »Dich meine ich.«
    Er zuckte bloß die Achseln, polterte die Treppe runter. Opal sah immer noch so aus, als wäre sie vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Was mein Vater indes kaum zu bemerken schien. Er trat zu mir ans Fenster, blickte ebenfalls hinaus auf die Straße.
    »Gar nicht übel, dieser Raum.« Er ließ seinen Blick umherwandern. »War das früher ein Speisesaal?«
    »Ja, vor ungefähr zehn Jahren«, erwiderte Opal.
    »Und warum wird er nicht mehr benutzt?«
    »Mr Melman hatte den Eindruck, der Service wäre wegen der Treppe nicht schnell und effizient genug. Bis das Essen oben ankam, war es in der Regel kalt, weil die Küche so weit weg ist.«
    »Mh«, meinte Dad, trat an eine Wand, klopfte sie ab. »In so einem alten Gebäude müsste es doch einen Speiseaufzug geben. Alles andere würde mich wundern.«
    »Es gab auch einen«, erwiderte Opal. »Aber er funktionierte irgendwie nicht richtig. Alles, was man reinstellte, verschwand auf Nimmerwiedersehen.«
    »Wo war er?«
    Sie ging zu der Wand bei der Treppe, schob einen der Tische, die dort standen, zur Seite. An der Wand dahinter stand, ungefähr auf der Höhe ihres Oberkörpers, etwas Rechteckiges leicht hervor. »Wir haben ihn zuspachteln und verputzen lassen«, erklärte Opal. »Weil Leute sich nach Schichtende reingesetzt haben und drin rumkutschiert sind. Und wenn was passiert wäre, wären wir dran gewesen.«
    »Was Sie nicht sagen.« Mein Vater lächelte sie flüchtig an, trat zu ihr, musterte die betreffende Stelle in der Mauer.Währenddessen warf Opal mir einen aufmerksamen Blick zu und ich fragte mich, was sie wohl gerade dachte.
    »Und nun«   – mein Vater wandte sich ihr zu   – »würde ich gern wissen, was es mit diesen Paketen auf sich hat. Mir war nicht bewusst, dass wir heute eine größere Lieferung erwarten.«
    »Äh«, begann

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