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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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sind jugendliche Freiwillige?«
    »Gus«, sagte Opal hektisch, »darf ich Ihnen Stadträtin Baker vorstellen? Wissen Sie noch, was ich Ihnen erzählt habe? Wie sehr sie uns mit dem Parkplatz geholfen hat?«
    Dad warf der Stadträtin einen flüchtigen Blick zu, wandte sich dann wieder an uns. »Jason, runter mit Ihnen, putzen und blanchieren Sie das Gemüse fertig. Leo, ich möchte, dass es in sämtlichen Töpfen brodelt und die Servicewagen mit allem, was wir brauchen, bestückt sind, und zwar
pronto
! Tracey, wenn dieser Gastraum nicht binnen fünfzehn Minuten tadellos eingedeckt ist, haben Sie in Zukunft mehr Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten, als Ihnen lieb ist, das schwöre ich Ihnen.«
    »He!«, protestierte Tracey unerschrocken. »Warum bin ich die Einzige, der Sie gleich mit Kündigung drohen?«
    »Los, Bewegung!«, bellte Dad sie an. Und sie setzte sich tatsächlich in Bewegung. Ließ das Haus in ihrer Hand einfach fallen und marschierte in einem Tempo Richtung Treppe, das ich noch nie bei ihr erlebt hatte. Leo und Jason folgten ihr ebenfalls im Stechschritt. Zurück blieben bloß Dave und ich. Ich hob Traceys Hausauf und trat an die Modellbasis. Dave konzentrierte sich mit gesenktem Kopf darauf, das nächste Gebäude zusammenzufügen.
    Opal warf der Stadträtin einen hilflosen Blick zu. »Heute findet ein wichtiges Spiel statt, unsere Kühlkammer ist defekt und   …«
    Die Stadträtin beachtete sie gar nicht weiter, sondern strahlte wieder einmal übers ganze Gesicht, während sie nun auf meinen Vater zuschritt. »Ich bin Lindsay Baker.« Sie streckte ihm freudig die Hand entgegen. »Und Sie sind Gus Sweet.«
    Mein Vater nahm die dargebotene Hand geistesabwesend. »Ja, bin ich.«
    »Haben Sie mir nicht gestern eine Nachricht hinterlassen?«, fragte sie. »Sie hätten nicht genug Raum für dieses Projekt oder so ähnlich?«
    »Was ich habe ausrichten lassen, war, dass ich es für vollkommen überflüssigen Quatsch halte und es hier raushaben möchte«, antwortete er. Dann fiel mein Blick auf mich: »Was treibst du eigentlich hier?«
    »Ich wollte bloß etwas mit dir besprechen«, erwiderte ich. »Aber als ich vorhin kam, hast du die Kühlkammer repariert. Ich wollte dich nicht stören.«
    »Kluges Kind.« Seufzend strich er sich mit der Hand durchs Haar. »Ich muss wieder runter. Kommst du in fünf Minuten nach oder so?«
    Ich nickte. Er drehte sich um, wollte zur Treppe, da sagte die Stadträtin: »Mr Sweet?«
    Dad wandte sich widerwillig zu ihr um. »Ja?«
    Sie schenkte ihm nach wie vor ihr blitzendes Strahle-Lächeln. Es schien sie überhaupt nicht weiter zu beirren, dass er sie im Prinzip links liegen ließ. Sie war eindeutig derTyp Frau, die es gewohnt war, dass
alle
sie beachteten, nicht bloß Männer, sondern auch Frauen, Kinder, Tiere. Ich kannte diese Sorte Frauen. Ich war von einer erzogen worden, die aus einer Familie stammte, in der alle Frauen so waren. »Ich würde mich gern noch mal mit Ihnen wegen dieses Modells unterhalten. Natürlich zu einem günstigeren Zeitpunkt. Sollen wir vielleicht für nächste Woche einen Termin in meinem Büro vereinbaren?«
    Opal sah erst sie, dann Dad an. »Das wäre toll«, meinte sie hastig. »Das fänden wir echt klasse.«
    Mein Vater hingegen brummte bloß etwas und ging ohne weiteren Kommentar die Treppe hinunter. Aber Stadträtin Baker schien das nicht zu stören. Stattdessen blickte sie versonnen auf die Stelle, wo Dad gestanden hatte. Sie wirkte vollkommen fasziniert. Als hätte ihr jemand ein raffiniertes Rätsel aufgegeben und sie nun großen Spaß daran, es zu lösen. O-o.
    »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du vorbeigekommen bist, Lindsay«, sagte Opal. »Sag mir einfach, wann dir ein gemeinsamer Termin passen würde, dann sorge ich dafür, dass wir   –«
    »Ach du liebe Zeit, ich muss dringend los.« Mit einem Blick auf ihre Armbanduhr redete die Stadträtin einfach dazwischen. »Aber ich komme nächste Woche oder so noch mal wieder. Bis dahin hast du sicher mehr Freiwillige beieinander und man wird einen gewissen Fortschritt erkennen können, meinst du nicht auch?«
    Erneut schluckte Opal vernehmlich. »Äh   … selbstverständlich. Ja.«
    »Eins steht allerdings jetzt schon fest: Vorläufig kann das Projekt nur hier stattfinden«, fuhr die Stadträtin fort. Ihre Absätze machten wieder
klack-klack-klack
, denn jetzt kamsie direkt auf mich zu. Ich hatte das Bedürfnis, aus dem Weg hechten und mich in Sicherheit bringen zu müssen.

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