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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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bescheuert.«
    Jason warf ihr einen mahnenden Blick zu und bedeutete ihr, still zu sein, worauf sie jedoch gar nicht achtete. Gleichzeitig warf er ihr das Haus in seiner Hand zu, das er geradezusammengebaut hatte. Tracey fing es mühelos auf. Gemeinsam untersuchten wir das Modell, um herauszufinden, wo es hingehörte. In dem Moment tauchte Opal mit einer Frau in Jeans und Clogs auf. Die beiden hatten einen verschlafen wirkenden Kerl mit Lockenschopf im Schlepptau, um dessen Hals eine Kamera hing.
    »Hier sehen Sie also eine Gruppe jugendlicher Freiwilliger eifrig bei der Arbeit«, sagte Opal. »Wir stehen noch ganz am Anfang des Projekts, aber ich denke, Sie können sich trotzdem schon einen ganz guten Eindruck davon verschaffen, wie es am Ende aussehen wird. Im Prinzip handelt es sich um ein realistisches Modell der gesamten Innenstadt   …«
    Die Reporterin hatte einen Notizblock hervorgeholt und schrieb eifrig mit, während der Fotograf um das Modell herumspazierte und an seinem Objektiv drehte. Er hockte sich direkt neben Dave, der einem Haus gerade ein Dach verpasste, und machte ein paar Schnappschüsse.
    »Ich würde mich gern mit einigen der Jugendlichen unterhalten«, verkündete die Reporterin und schlug die oberste Seite ihres Notizblocks um. »Warum sie hier sind, was genau sie an diesem Projekt reizt   …«
    »Selbstverständlich!«, rief Opal aus. »Ja! Wollen wir doch mal sehen   …« Wir Eingeweihten und Pseudo-Delinquenten beobachteten, wie sie so tat, als würde sie nachdenklich ihre Schäfchen mustern   – als gäbe es tatsächlich mehrere Optionen   –, bis ihr Blick wie zufällig auf Dave fiel. »Vielleicht könnte, äh   …«
    »Dave«, warf ich halblaut ein.
    »…   Dave hier«, fuhr Opal dankbar fort, »ein bisschen, äh, was zu dem Thema erzählen.«
    Die Reporterin nickte, trat mit gezücktem Stift näher anDave heran, der nach wie vor auf dem Boden hockte. »Nun, Dave«, begann sie, »wie kam es dazu, dass Sie hier mitmachen?«
    Hilfe, was kommt jetzt
?, dachte ich im Stillen. Doch Dave machte gute Miene zum bösen Spiel und erwiderte brav: »Ich habe nach etwas gesucht, wo ich mich freiwillig melden und helfen kann. Ich hatte das Gefühl, ich muss der Allgemeinheit endlich etwas zurückgeben.«
    »Aha«, sagte die Reporterin.
    »Ach ja?«, fragte Tracey mich.
    »Grundbedingung, um überhaupt an einem gemeinnützigen Projekt teilnehmen zu dürfen«, erwiderte ich in gedämpftem Ton.
    Sie nickte wissend. »Kenn ich.«
    Opal mischte sich wieder ein, nach wie vor viel zu hoch und viel zu laut: »Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir auf jeden Fall begeistert von dieser Chance sind, unsere Stadt auf eine bisher völlig ungekannte Art und Weise präsentieren zu dürfen   …«
    »Klein und aus Plastik?«, rief Tracey dazwischen.
    »…   und ein interaktives Modell herzustellen«   – Opal warf Tracey einen vernichtenden Blick zu   – »das langfristig Bestand hat und auch noch künftigen Generationen von Bürgern Freude machen wird.«
    Die Kamera klickte und surrte: Der Fotograf tänzelte zwischen uns her und knipste, was das Zeug hielt, erst Tracey und mich, dann Jason, dann wieder Dave.
    »Hallo? Jemand zu Hause?«
    Ich sah, dass Opal, die in der Nähe der Treppe stand, plötzlich heftig zusammenzuckte. Ihre Wangen brannten, als sie sich umdrehte und über ihre Schulter hinweg nach unten rief: »Hey, Lindsay. Wir sind hier oben.«
    Auf der Treppe erklang das Geräusch energisch klackernder Absätze, die unaufhaltsam näher kamen. Eine Frau tauchte auf dem oberen Treppenabsatz auf. Sie war groß und überschlank, hatte ein Gesicht wie eine chinesische Porzellanpuppe und hellblondes, schulterlanges, zu einem perfekten Bob frisiertes Haar. Trug einen schwarzen Hosenanzug und   – oh Wunder!   – hochhackige Schuhe. Sie lächelte uns an; ihre Zähne waren gerader als gerade und blendend weiß. Schritt dann quer durch den Raum wie ein Model auf dem Laufsteg. Das Selbstbewusstsein, das sie ausstrahlte, umhüllte sie wie eine intensive Parfümwolke.
    »Sieh dir die Tusse genau an«, flüsterte Tracey mir zu. Ich versuchte gerade mühsam, den Mund wieder zuzumachen. »Das ist Opals Intimfeindin.«
    »Bitte was?«, fragte ich.
    »Seit der Schule«, antwortete Tracey in gedämpftem Ton. »Die beiden sind erbitterte Konkurrentinnen, auf wirklich jedem Gebiet, das man sich nur vorstellen kann.«
    »Maureen!«, sagte die Blonde zu der Reporterin und hielt ihr die

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