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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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unter dem Kragen plötzlich heiß. »Darüber habe ich noch nie nachgedacht.«
    »Trotz der Eheverträge und Schwüre und den Gesetzen zur Gütergemeinschaft?« Sie lächelte. »Ganz zu schweigen von Bestechungsgeldern?«
    »Ich schätze, es gibt ein paar Ähnlichkeiten.« Er rutschte auf seinem Sitz hin und her und fragte sich, wie zum Henker sie so plötzlich die Seiten getauscht hatten.
    »Du bist auf eine gewisse Art also doch in der Lage zu erkennen, ob zwei Menschen zusammenpassen.«
    »Ich glaube nicht …«
    »Oder zumindest, ob sie nicht zusammenpassen.«
    Er schluckte schwer. Ihre Augen leuchteten, ihre Haut strahlte. Redete sie noch immer von ihren Eltern oder von jemand anderem? In erstaunlich kurzer Zeit hatte es Annabelle Coakley mit einer unheimlichen Fähigkeit geschafft, seine Gedanken komplett zu verwirren. Sie passten noch weniger zusammen als ihre Eltern … Oder etwa nicht?
    Zum Glück wurde die Hauptspeise an den Tisch gebracht, was die Befragung unterbrach. Er atmete aus und versuchte, sich zu entspannen. Aber es ärgerte ihn, dass der Kellner übertrieben lange neben Annabelle stehen blieb und eine Reihe unnötiger Gewürze, Zutaten und Dienste anbot. Der leicht durchschaubare Kerl konnte kaum den Blick von ihrem Busen wenden. Clay räusperte sich laut und sah den jungen Mann finster an, der sich rasch zurückzog. Lästiger Schnösel.
    »Mmmm«, murmelte Annabelle, nachdem sie die Goldmakrele probiert hatte. »Das ist unglaublich.«
    Er schloss die Augen und widerstand dem Drang, sie darum zu bitten, ihr beglücktes Stöhnen für sich zu behalten. Stattdessen fragte er: »Wie sieht denn dein typischer Arbeitstag aus?«
    Sie spülte das Essen mit einem kleinen Schluck aus ihrem Glas herunter und hob die schmalen Schultern zu einem Achselzucken. »Ich treffe mich vormittags mit den Klienten, sitze den ganzen Nachmittag im Gericht, und abends recherchiere ich.«
    Ein ziemlich voller Tagesplan, wenn sie die Wahrheit sagte. »Ich hoffe, dass du dir an den Wochenenden freinimmst.«
    Sie schüttelte den Kopf, und eine Strähne ihres schwarzen Haars löste sich und fiel ihr über das rechte Ohr. »An den Wochenenden bereite ich die Fälle vor.«
    »Da bleibt dir nicht viel Zeit, dich mit deinem Verlobten zu treffen«, stellte er fest.
    Als sie zögerte, wusste er, dass er einen Nerv getroffen hatte. Die Frau verbarg tatsächlich etwas.
    »Musst du für deine Arbeit viel reisen?«, fragte sie.
    Er tat so, als hätte er den abrupten Themenwechsel nicht bemerkt. »Ich kann meinen Terminkalender über die Projekte, für die ich mich entscheide, recht gut selbst gestalten. Dieses Jahr bin ich bewusst viel weggewesen.« Um seinem Vater aus dem Weg zu gehen, gab er im Geiste zu.
    »Um deinem Vater aus dem Weg zu gehen?«
    Er zog die Augenbrauen zusammen. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil es offensichtlich ist, dass ihr euch nicht besonders nahesteht.«
    »Wir sind sehr verschieden«, antwortete er mit einem Schulterzucken.
    »Meine Mutter und ich sind auch sehr verschieden, aber wir stehen uns trotzdem nahe.«
    Er schuldete ihr keine Erklärung, dieser Frau, die ihm im Prinzip völlig fremd war. Insbesondere da sie Hintergedanken haben könnte. Dennoch fühlte er sich zu einer Erwiderung veranlasst. »Mein Vater war nicht oft da, als ich noch klein war.«
    »Und jetzt, wo du erwachsen bist, bist du nicht oft da.«
    Er biss sich auf die Innenseite der Wange. »Verurteile mich nicht.«
    »Ich verurteile dich nicht«, sagte sie und nahm die Hände hoch. »Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ich habe meine Mutter auch allein gelassen, bin Hunderte von Meilen weggezogen. Weißt du, wir können nur uns selbst die Schuld daran geben, dass sie in den Armen von jemandem gelandet sind, mit dem wir nicht einverstanden sind.«
    »Wir müssen unser eigenes Leben führen«, sagte er, unwillig auch nur einen geringen Teil der Schuld am närrischen Verhalten seines Vaters auf sich zu nehmen.
    »Bist du glücklich?«, fragte sie. Sie beugte sich auf den Ellbogen vor.
    Er erkannte an ihrem verschleierten Blick, dass sie nicht viel Alkohol vertrug. Und guter Champagner konnte für eine kleine Person auf nüchternen Magen trügerisch berauschend sein. Ja, ihre Zunge lockerte sich, machte sie aber nur philosophisch. »Ich, äh … ja … ich bin glücklich.«
    »Du wirkst nicht glücklich.«
    Verärgert runzelte er die Stirn. »Ich sage dir, ich bin glücklich.«
    »Ich bin auch glücklich«, erklärte sie leise. Ihr

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