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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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lehnte ab. »Ich möchte noch mit Mutter reden, bevor sie sich hinlegt.«
    »Ich fahr dich«, bot Clay an.
    »Danke, aber ich nehme einfach den Pfad durch den Garten. Gute Nacht.«
    Er sah ihr nach, als sie zur Tür ging, gefesselt vom Anblick ihrer Beine, und gestand sich ein, dass er noch nicht bereit war, den Abend zu beenden. »Ich geh ein Stück mit«, sagte er, ignorierte ihren Protest und trat mit ihr hinaus.
    Er holte eine Taschenlampe aus dem Auto und lief neben ihr durch die Dunkelheit, während sie sich ihren Weg neben dem Haus suchte, bis sie auf den schmalen, unebenen Pfad stieß, der in das Wäldchen zwischen den Häusern ihrer Eltern führte.
    »Du kennst dich hier wirklich gut aus«, stellte er fest.
    »Wo jetzt der Swimmingpool deines Vaters ist, habe ich früher Salzsteine für die Rehe ausgelegt«, erwiderte sie. Der trockene Unterton in ihrer Stimme entging ihm nicht.
    Er hielt niedrig hängende Äste zur Seite, spürte die schwüle Juniluft drückend auf seiner Haut. Grillen und Zikaden verstummten und setzten wieder von Neuem an, als ihre knirschenden Schritte durch die Nacht hallten. Ihm kam plötzlich in den Sinn, dass die meisten Frauen, die er kannte, nicht einmal im Traum daran denken würden, in einem hübschen Kleid und hochhackigen Schuhen durch den Wald zu stapfen, aber Annabelle schien es nichts auszumachen. Die Frau hatte Potenzial, das musste er zugeben.
    Und einen Verlobten, flüsterte die Stimme der Vernunft in seinem Kopf.

    Annabelle spürte, wie Clay neben ihr durch den Wald ging, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Tatsächlich schienen sich ihre anderen Sinne zu verstärken, seit ihre Sicht so eingeschränkt war. Sie roch Seife und sein Rasierwasser. Sie fühlte, wie sein großer Körper das Blattwerk neben ihr zur Seite drängte. Sie hörte seine Schritte, seinen ruhigen Atem. Ihre Nerven waren so von Eindrücken von Clayton Castleberry überlastet, dass sie förmlich tanzten.
    Der Mann war einfach zu … zu viel. Zu gutaussehend, zu intelligent, zu intensiv, zu verwirrend. Sie konnte es kaum erwarten, die Sicherheit des Hauses ihrer Mutter zu erreichen. Als sie die Lichter am hinteren Teil des Gebäudes erspähte, beschleunigte sie ihre Schritte, trat prompt in ein Loch im Boden und stürzte.
    Sie schlug hart auf. Ein undamenhaftes »Uff« entwich ihr, als ihr die Luft aus der Lunge gepresst wurde.
    Bevor sie wieder einatmen konnte, griffen starke Hände nach ihren Oberarmen und zogen sie in eine sitzende Position. »Alles in Ordnung?«, fragte Clay in besorgtem Tonfall. Die Taschenlampe lag auf dem Pfad, wo er sie hatte fallen lassen, und warf einen Lichtstrahl auf ihre Beine und Füße.
    »Ich hab mich nur erschreckt«, brachte sie verlegen heraus.
    »Kannst du aufstehen?«
    Sie nickte, ehe ihr einfiel, dass er sie nicht sehen konnte, was gut war, denn ihr Rücken fühlte sich feucht an. Ihr Kleid war mit Sicherheit ruiniert. »Ja«, murmelte sie.
    Er zog sie vorsichtig auf die Füße und stützte ihr ganzes Gewicht. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie absurd die ganze Situation war, und sie brach in Gelächter aus. Das Geräusch klang in der Finsternis selbst in ihren eigenen Ohren eigenartig, aber unter den gegebenen Umständen war Lachen besser als die Alternative – weinen.
    Würde dieser Tag denn nie enden?
    Zu ihrer Erleichterung stimmte Clay in ihr Gelächter ein, wovon wiederum sie so sehr lachen musste, dass ihr die Knie weich wurden. Sie lehnte sich gegen ihn, während sie ihr Kleid abklopfte und eine schmerzende Stelle an ihrer Hüfte rieb. »Unsere Eltern sind vermutlich tausendmal hier lang gekommen, ohne dass etwas passiert ist, und ich breche mir beinahe den Hals.«
    Plötzlich wurde sie sich seiner Nähe bewusst, räusperte sich und versuchte, allein zu stehen. Er bewegte sich leicht, und sein Gesicht wurde plötzlich vom Mondlicht erhellt, das durch die Bäume fiel. Seine Augen waren von kleinen Fältchen umgeben und funkelten amüsiert. Er sah ganz anders aus. Auf eine gute Art. Sie lachte kurz auf. »Das war nicht gerade ein toller Tag.«
    Das Schweigen, mit dem er ihr antwortete, machte sie nur noch nervöser, besonders weil er es nicht über sich zu bringen schien, sie loszulassen – und sie das auch gar nicht wollte . Sie schluckte, als sie versuchte, das Gefühl zu benennen, das zwischen ihnen in der Luft hing. Lust? Neugier? Einsamkeit?
    »Vielleicht können wir den Rest des Tages noch retten«, flüsterte er, und das Licht verschwand, als sein

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