Stoppt die Hochzeit!
der Sonne und wirkte angespannt.
»Ja, Mom?«
Belle hielt inne und berührte verunsichert ihr Haar. »Oh, Clay. Ich hab dich nicht gesehen.«
»Mrs Coakley.« Er nickte höflich.
Ihre Mutter sah zwischen ihnen hin und her, was Annabelle beunruhigte. »Mom, wolltest du was Bestimmtes?«
Belle nickte. »Ich wollte Tee aufsetzen und habe bemerkt, dass ich nur noch einen Beutel da habe. Ich möchte nicht einkaufen fahren, wenn ich noch so viel packen muss, Liebes. Würdest du ein paar Sachen aus dem Supermarkt holen?«
Sie öffnete den Mund, um zuzustimmen, falls das Auto anspringen würde, aber Clay war schneller: »Mrs Coakley, ich wollte gerade selbst los und ein paar Dinge erledigen. Ich kann Annabelle mitnehmen.« Er sah sie fragend an, und sie spürte, wie ihr Kopf sich langsam auf und ab bewegte.
Ihre Mutter lächelte zerstreut. »Danke, Clay.« Sie wollte wieder ins Haus gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Clay, wie geht es deinem Vater?« Annabelle erkannte, dass die Frage viel Mut von ihr verlangt hatte, und sie gestattete sich einen Augenblick der Reue für ihre Beteiligung an dem Verlust, den ihre Mutter erlitten hatte.
»Es geht ihm gut«, antwortete Clay ausdruckslos. Als sich das Schweigen in die Länge zog, fügte er hinzu: »Er meinte, er hätte was Geschäftliches zu tun, und ist schon früh losgefahren.«
Belle nickte, drehte sich um und verschwand im Haus. Die Teilnahmslosigkeit ihrer Mutter zerrte an Annabelles Herz, und nachdem sie mit Clay ausgemacht hatte, dass er sie vor dem Haus abholen sollte, eilte sie ihr hinterher.
»Mom?« Sie ging von Raum zu Raum und war überrascht, als sie sie im kleinen Arbeitszimmer neben dem Wohnzimmer fand, wo sie vor dem Schrank stand und das Gesicht in einem karierten Hemd barg, das Annabelles Vater gehört hatte. Sie blinzelte die Tränen weg, die ihr plötzlich in die Augen schossen. »Mom?«
Belle fuhr mit feuchten Augen herum. Sie wirkte verlegen, als sie lächelte und mit der Hand über das fadenscheinige Hemd strich. »Dein Vater hat dieses schäbige, alte Ding am Tag vor seinem Herzanfall getragen und es am Bettpfosten hängen lassen.« Sie lachte unter Tränen. »Er hat es nie geschafft, seine Kleidung in den Wäschekorb zu werfen.« Sie verzog das Gesicht und wirkte verloren, als sie zu Annabelle hochsah. »Es riecht nicht mehr nach ihm.«
Annabelle ging zu ihrer Mutter, legte die Arme um sie und gestattete sich ihre eigenen Tränen. »Oh, Mom, ich kann mir nicht vorstellen, wie sehr dir Dad fehlt.«
Belle klammerte sich mit bebenden Schultern an sie. Hilflosigkeit lähmte Annabelle, und sie glaubte, ihr Herz bräche angesichts der Trauer ihrer Mutter. Aber dann schniefte Belle und löste sich aus der Umarmung. Sie versuchte sichtlich, ihre gedrückte Stimmung abzuschütteln. »Sieh mich nur an, was für ein Theater ich mache.«
»Mom«, sagte Annabelle, um sie zu beruhigen. »Du hast das Recht auf ein bisschen Theater.«
Belle zog eine silberne Kette aus dem Kragen ihrer Bluse. Annabelle stiegen neue Tränen in die Augen, als sie den Ehering ihrer Mutter an der Kette hängen sah.
»Ich dachte, ich wäre wieder verliebt, weil ich mich ganz wie ein Schulmädchen gefühlt habe«, murmelte Belle, während sie mit den Fingern über das abgetragene Band fuhr. »Vielleicht wollte ich nur, dass es so ist.« Sie presste die zitternden Lippen aufeinander und sagte: »Vielleicht bin ich nur eine alte Närrin.«
Seltsam, aber sie hatte immer geglaubt, ihre Mutter stünde über diesen einfachen emotionalen Bedürfnissen, die die meisten Frauen hatten. »Oh, Mom«, flüsterte sie und wischte ihrer Mutter die Tränen weg. »Du bist keine Närrin, du bist auch nur ein Mensch. Alle wünschen sich jemanden, den sie lieben können.«
Belle lächelte trotz ihrer Tränen. »Selbst du, Annabelle?«
Sie blinzelte und kämpfte um Worte, während sie das Bild von Clays spöttischem Lächeln aus dem Kopf verbannte. »Ich bin nicht dagegen immun. Ich will d-das auch. Irgendwann.«
Belle hob den Kopf, und ihr Blick wurde sanft. »Ich hatte schon angefangen zu glauben, deine Arbeit hätte dein Herz zu Stein werden lassen.«
Hatte sie das? Annabelle stellte sich dieselbe Frage. Hatte ihre Arbeit ihr Herz gegen die Möglichkeit, eine Liebe fürs Leben zu finden, versteinert? »Ich betrachte die Wahrscheinlichkeit, eine Langzeitbeziehung zu führen, nur etwas realistischer.«
»Du hast recht«, sagte Belle nickend. Sie putzte sich die Nase und schniefte.
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