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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Los Angeles. Als sie das letzte Mal schwanger wurde, wollte sie nach Atlanta zurück und bei ihrer Mutter sein, und ich habe nachgegeben. Zu der Zeit hatte ich L.A. allmählich satt, also habe ich das Haus verkauft und eine Wohnung besorgt, von der aus ich dort arbeiten konnte, und dann bin ich hin und her gependelt, damit ich mit ihr zusammen sein konnte.« Martin schaute ihn an und lächelte. »Und natürlich um dich zu sehen.«
    Clay hatte plötzlich einen Kloß im Hals.
    Sein Vater seufzte. »Ich schätze, ich hatte gehofft, einen Teil des Glücks heraufzubeschwören, das Delia und ich empfunden haben, indem ich Belle hierher bringe.« Er warf einen Blick über Clays Schulter. »Vielleicht war das ein Fehler.«
    Eine von Martins Eigenarten, vor der Clay immer zurückschreckte, war sein Hang zum Melodramatischen. Er hatte sich ein paar Mal an den Dingen beteiligt, die seinen Vater zu einem bestimmten Zeitpunkt begeistert hatten, und durfte am Ende alles ausbaden, während sein Vater schon dem Nächsten hinterherjagte. Er schloss die Augen, als die Kopfschmerzen einsetzten. Warum konnte das Leben nicht einfach sein?
    »Wir sind soweit«, rief Annabelle.
    Als hätte er nicht schon genug, worüber er sich Sorgen machen musste …
    Er unterdrückte ein Seufzen, sammelte mit einem tiefen Einatmen die Kraft, sich umzudrehen und dem zuzuwenden, was immer mehr zu dem Problem wurde, das ihn am meisten verwirrte.

KAPITEL DREIZEHN
    »Die Turteltäubchen haben es sich also anders überlegt?«, fragte Michaela.
    »Jepp.« Annabelle saß auf der Chaiselongue unter der kleinen Ulme im hinteren Teil des Gartens ihrer Mutter. »Sie haben beschlossen, die Hochzeit zu verschieben und etwas Abstand voneinander zu gewinnen. Mom will mit mir zurückkommen und bleiben, bis ich mich in das Haus eingelebt habe.« Sie blickte finster in die spärlichen Äste, die über ihr hin und her schwangen. In den Schatten von Martin Castleberrys Kiefern hatten die Bäume ihrer Mutter keine Chance, größer zu werden. Wie passend. »Wir fliegen übermorgen nach Detroit.«
    Sie rutschte unruhig auf dem geflochtenen Sessel hin und her. Es war fast dreißig Grad warm und schwül. Am Himmel sammelten sich flauschige Wölkchen und in der Ferne ballten sich dunkelgraue Gewitterwolken. Irgendwo in Atlanta regnete es, aber im Moment tobte der wahre Sturm hier, in ihr.
    »Ich dachte, das ist genau das, was du willst«, holte Mike sie in die Realität zurück. »Warum klingst du nicht fröhlich?«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Ja, warum eigentlich nicht? »Weil Mom drei Tage lang nur geweint hat.« Die Tränen zerrten an ihrem Herzen und erinnerten sie an die schrecklichen Tage nach der Beerdigung ihres Vaters.
    Mike klang betrübt. »Arme Belle. Vielleicht liebt sie diesen Mann wirklich.«
    »Vielleicht tut sie das«, räumte Annabelle ein. »Aber das bedeutet nicht, dass Melvin …«
    »Martin.«
    »… sie liebt oder ihr treu bleibt.«
    »Und du bist dir sicher, dass er sie nicht liebt und ihr treu bleibt?«
    Annabelle stand auf und drehte den Kopf hin und her, um die Spannung in ihren Schultern zu lockern. Sie hatte auch in der vergangenen Nacht nicht schlafen können. »Mike, seine Frauengeschichten sind unwiderlegbar.«
    Ihre Freundin lachte. »Immer die Anwältin. Können Menschen sich nicht ändern?«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein.« Sie glaubte, hinter dem fünf Meter hohen Holzzaun, der den Garten ihrer Mutter vom Grundstück der Castleberrys trennte, das Plätschern von Wasser zu hören. Es wäre fantastisch, wenn sie jetzt schwimmen gehen könnte. Sie fragte sich, ob es Martin oder Clay war, der sich gerade vom kühlen Nass verwöhnen ließ.
    Oder vielleicht ein weiblicher Gast?
    »Menschen können sich nicht ändern?« Mike pfiff. »Du klingst sehr defensiv. Was macht dir noch Sorgen?«
    Annabelle schlich durch die orangefarbenen Taglilien zu einem münzgroßen Astloch in einer Zaunlatte. »Ich mache mir keine Sorgen. Ich meine, es tut mir leid, dass es Mutter so mitnimmt, aber sie wird sich wieder erholen.«
    »Warum habe ich das Gefühl, dass du etwas mit ihrem kleinen Krach zu tun hast?«
    »Clay und ich …«
    »Clay?«, unterbrach Mike sie. »Du steckst also mit Castleberry Junior unter einer Decke?«
    Annabelle sträubte sich gegen die Unterstellung, die in Mikes Stimme mitschwang, und schob die Erinnerung von sich, wie sie auf ihrer Wanderung verstohlen ein Foto von dem Mann geschossen hatte. »Wir arbeiten auf dasselbe

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